KinderKrimiPreis: Der verschwundene Zwilling. Xenia (12)

Das Wetter war mild, es roch nach Frühling und die Glocken der Kirchturmuhr schlugen zwölf Mal.
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Das Wetter war mild, es roch nach Frühling und die Glocken der Kirchturmuhr schlugen zwölf Mal.

In der Jahreswelt saßen die Monate zusammen und sahen durch ihr Erdenfenster auf Malte März hinunter, der sich gerade auf der Erde befand. Soeben stand er vor dem Kirchturm und warf ein paar Sonnenstrahlen in die Luft. Jetzt wandten alle den Blick von ihm ab und lauschten September-Simon, der einen Brief von ihm vorlas:

„Hallo Leute, hier ist es super. Die Menschen Freude sich sehr, mich zu sehen. Ich bin ja schon ein paar Tage hier, und inzwischen habe ich den Schnee, den der kleine Felix Februar hier überall liegen gelassen hat, fast vollständig vertrieben. Er müsste eigentlich schon beim Schneemann angekommen sein. Irgendwie kann ich diesmal keine Schneeflocken mehr sehen. Immer tanzen sie mir auf der Nase herum! Und mit den Krokussen vertragen sie sich auch nicht. Liebe Grüße, M. März",

schrieb Malte. An der Stelle, an der Malte Felix „klein" nannte, erwarteten alle größte Empörung. Die anderen zogen ihn gerne ein wenig damit auf, dass er nur 28 Tage hatte, und damit der Kleinste der zwölf Freunde war. Das entrüstete ihn für gewöhnlich. Doch diesmal folgte keine Klage. Alles blieb still. Die verwunderten Monate sahen sich um. Seit wann ließ ihr Freund derartiges einfach über sich ergehen? Wo war er überhaupt? Dezember-Dora sprach aus was alle dachten: „Felix ist gar nicht da!" Alle bekamen einen Schrecken. Noch nie hatte jemand, ohne Bescheid zu sagen, bei einer Versammlung gefehlt. Ob Felix plötzlich krank geworden war? Wintermonate bekamen sehr leicht Fieber. Ein regelrechtes Stimmengewirr kam auf, denn jeder wollte seine Vermutungen äußern. Das ging eine ganze Weile so, bis Jana Januar sich räusperte. Augenblicklich war alles still. Jana ergriff das Wort. „Liebe Freunde, bitte beruhigt euch erst einmal. Vielleicht sitzt Felix in seinem Haus und lacht sich schief über uns. Oder er hat ganz einfach verschlafen. Ich schlage vor, dass ich jetzt erst einmal nachsehe, ob er zu Hause ist. Schließlich bin ich seine Nachbarin. Hat irgendjemand Lust, mich zu begleiten?" Dezember-Dora meldete sich. Zehn Minuten später gingen die Beiden auf Felix' Haus zu. Dort angekommen traten sie ein und sahen sich um. Es sah aus wie immer. Luftschlangen lagen herum, und einige Eiszapfen hingen von der Decke. Es war niemand zu Hause. Aber einen Unterschied gab es: Es roch so seltsam nach Frühling. War ein Frühjahrsmonat hier? Nein, nur eine Faschingsmaske hüpfte lachend herum. Plötzlich rief Jana: „Da liegt eine Blume auf dem Boden!" Es war ein Märzbecher. „Was macht der denn hier?", fragte Dora verwundert. Jana zuckte die Achseln. „Keine Ahnung. Den muss jemand verloren haben, denn Felix braucht ihn sicher nicht." Beide überlegten. Dann sagten sie wie aus einem Munde: „ Malte März!" „Aber was hat er hier gemacht?", rätselte Dora.

„Da kicherte die Maske: „ Hihihi... hat ihn mitgenommen! ...ganz schön geschrieen... hat ihm Mund zugehalten. Hahaha!" „Was? Warum denn?", fragte Jana besorgt. Doch die Maske drehte ihr eine lange Nase, öffnete das Fenster und sprang heraus. War Felix etwa entführt worden? Und dann auch noch von ihrem Freund! „Aber Malte ist doch gar nicht da! Wie soll er dann Felix entführen? Und außerdem würde er das doch niemals tun, oder?" Dora war schockiert. Jana schüttelte den Kopf. „Mir kommt es auch seltsam vor." „Komm, wir müssen es den anderen erzählen!", rief Dora, schnappte sich den Märzbecher, der vor Aufregung fast seinen ganzen Nektar verschüttete, und rannte mit Jana aus dem Haus.

Zurück im Versammlungsraum wurden sie von allen Seiten mit Fragen bestürmt. Irgendwie schafften sie es jedoch, die Ruhe wiederherzustellen, damit sie von ihrer Entdeckung berichten konnten. Als sie geendet hatten, waren die restlichen Monate erst einmal schockiert. Wenn Felix nicht wieder auftauchte, fehlte den Menschen ein ganzer Monat! Leute, die im Februar geboren waren, würden nie mehr Geburtstag feiern können, es würde nie wieder Fasching geben...Außerdem war so etwas noch nie vorgekommen. Und ausgerechnet ihr Freund Malte sollte der Täter sein? Noch nicht einmal eine Polizei gab es in der Jahreswelt! König Kalender der 2009. hielt das für unnötig, da er kleinere Streitereien selbst schlichtete. Doch da alles auf Malte hindeutete, mussten sie davon ausgehen, dass der Felix entführt hatte. Aber das war unmöglich! Nun überlegten die Freunde, wie sie Klarheit in die Sache bringen, und vor allem Felix finden, konnten. September-Simon schlug vor, Malte von der Erde zurückzurufen, und ihn zu zwingen alles zu verraten, aber das hätte wohl zu große Verwirrung bei den Menschen hervorgerufen. Außerdem konnten sie noch immer nicht ganz glauben, dass ihr Freund so etwas getan haben sollte. Jutta Juni wusste schließlich die Lösung: „Jemand von uns muss ermitteln! Wer will Detektiv spielen?" „Am besten Jana und Dora. Die haben sowieso schon damit angefangen", schlug August-Aurora vor. Alle Blicke lagen auf den Beiden. Sie sahen sich an - dann nickten sie.

Jetzt beratschlagten die zwei, was sie am besten tun sollten. Sie hatten ja keinerlei Erfahrung in solchen Dingen. Dora schlug vor, den Schneemann aufzusuchen. Er passte auf die Schneeflocken auf, wenn sie nicht gebraucht wurden, und sowohl Felix als auch sie selbst hatten guten Kontakt zu ihm. Jana stimmte zu. Die anderen wollten erst einmal nach Hause gehen. Also verabschiedeten sie sich voneinander, und die Detektivinnen steuerten die nächste Bushaltewolke an, da die Schneewiese, wo der Schneemann lebte, ziemlich weit weg lag. Glücklicherweise mussten sie nicht lange warten, und bekamen sogar Sitzplätze. Das war eine Seltenheit, denn normalerweise war der Bus so voll, dass kaum alle Passagiere hineinpassten. Viele Sekunden und Minuten fuhren meistens mit, da sie immer in Eile waren. Die Sitze in dem Bus waren zudem sehr komfortabel: Es gab sowohl beheizte als auch gekühlte Plätze, damit alle Passagiere sich wohl fühlten. Die Fahrt war allerdings nicht von Pappe. Der Busfahrer, der von allen nur der Wilde Willi genannt wurde, und der Sohn von Tornado- Tom war, machte seinem Spitznamen alle Ehre. Er fuhr viel zu schnell, hätte mehrmals beinahe die Kurve nicht gekriegt, und überfuhr fast einen Sonnenstrahl, der mit dem Dreirad auf einer Schäfchenwolke herumkurvte. Doch nach einer halben Stunde waren die Detektivinnen an der Haltewolke sieben angekommen. Von dort war es nicht weit zur Schneewiese. Das große Tor, durch das man auf die Wiese gelangte, war jedoch verschlossen. Das war es zwar immer, wenn sie kamen, aber der Schneemann hatte großen Spaß daran, sich immer neue Methoden auszudenken. Die Freundinnen sahen sich ratlos um. Es gab weder eine Klingel, noch einen Türklopfer. Wie sollten sie das Tor öffnen? Nicht einmal ein Schloss oder eine Klinke waren vorhanden. Dora begann, nach dem Schneemann zu rufen, doch bekam keine Antwort. Jana versuchte es mit „Sesam, öffne dich!", „Hokuspokus!" und „Simsalabim!", aber nichts geschah. Dezember-Dora hatte schließlich den rettenden Einfall. „Weißt du was? Hier geht es doch um Schnee. Vielleicht können wir das Tor damit zum Aufgehen bewegen!", schlug sie vor. „Wir haben aber keinen Schnee", stellte Jana trocken fest. „Nein, aber wenn wir ihm ein Gedicht aufsagen, oder ein Lied vorsingen...", erklärte Dora. Nun war der Groschen auch bei Jana Januar gefallen, und sie begann aus vollem Hals zu singen: „ScüneefCöc^cüen, Weißröc^cfien, wann frommst du geschneit... " Und tatsächlich! Langsam öffnete sich das Tor. Eiszapfen stießen aneinander und spielten so eine leise Musik. „Wahnsinn!", entfuhr es Jana. Dann schritten sie durch die goldene Pforte. Ein endloses Weiß strahlte ihnen entgegen. Schneeflocken tanzten sanft in der Luft. Hinten am Horizont kam jemand auf sie zu. Es war der Schneemann. „Guten Tag!", begrüßte er sie, „wollt ihr euch jetzt schon Schnee abholen? Ich habe doch extra zugesperrt, weil ich dachte, dass jetzt sowieso lange niemand kommt." Dora sprudelte heraus: „Felix ist verschwunden. Jemand muss ihn entführt haben! Eigentlich müsste es Malte März gewesen sein. Wir haben nämlich einen Märzbecher in Felix' Haus gefunden. Aber Malte ist ja gar nicht da!" Der Schneemann war so entsetzt, das es ihm erst einmal die Sprache verschlug. Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, fragte er verwundert: „Aber warum sollte Malte Felix entführen? Selbst wenn er hier wäre, hätte er doch gar keinen Grund dazu! Bevor er auf die Erde verreist ist, war er sogar noch bei mir, und hat mir mitgeteilt, dass die Schneeflocken bald ankommen. Dabei hat er wieder erwähnt, wie gut er mit Felix befreundet ist! Sprecht mal mit April-Anna. Vielleicht weiß sie etwas darüber. Übrigens: Felix schuldet November-Noah schon seit einer Woche eine Wolke."

Ja, zu Anna könnten sie gehen. Noah dagegen war für gewöhnlich eher geduldig. Bestimmt würde er Felix wegen einer kleinen Wolke nicht gleich entführen. Die beiden Monate bedankten sich für den Rat, und gingen in Richtung Haltewolke, wo der Bus gerade um die Ecke bog. Wieder saß der Wilde Willi am Steuer, was auf eine zweite stürmische Fahrt schließen ließ. Außerdem waren diesmal tatsächlich alle Sitzmöglichkeiten restlos von einer Gruppe Nebelschwaden ausgenutzt, sodass die Freundinnen stehen mussten. Während der Fahrt unterhielten sie sich über den Fall, und besprachen, was als Nächstes zu tun sei. „Ich finde, wir sollten wirklich bei Anna vorbeischauen. Vielleicht kann sie uns ja irgendwie weiterhelfen", schlug Dezember-Dora vor. Als sie auf Annas Haus zugingen, malte die gerade einen Regenbogen an. Sie schien ihre Besucher nicht zu bemerken. Dora räusperte sich. Erschrocken fuhr Anna herum, dann sah sie die Detektivinnen. „Hallo! Na, seid ihr schon weitergekommen?", wollte sie wissen. „Wir wollten nur fragen, ob dir noch irgendetwas eingefallen ist, was du vielleicht gehört oder gesehen hast. Vorhin waren wir ja alle viel zu aufgeregt, um irgendetwas zu erzählen. Der Schneemann meinte auch, du könntest uns helfen. Schließlich wohnst du ja so nah bei Malte", erklärte Jana. Anna überlegte. Dann sagte sie: „Na ja, ich habe Malte in letzter Zeit oft in seinem Garten gesehen. Er hat Krokusse gezüchtet, um sie mit auf die Erde zu nehmen. Ich sage dir, das war vielleicht laut! Die haben ununterbrochen gekichert! Als er vor einer Woche ging, hat er mich gefragt, ob ich auf sein Haus aufpassen kann, aber ich habe so viel zu tun, schließlich muss ich mich ja auch auf die Erde vorbereiten. Also hat er seinen Schlüssel Markus Mai gegeben", berichtete sie. „Hattest du schon mit Felix gesprochen, seit er wieder in unserer Welt ist?", fragte Dora. „Ja", entgegnete April-Anna, „aber es schien ihm gut zu gehen. Ich war gestern Abend noch bei ihm zum Essen eingeladen, und er war ganz vergnügt und hat gepfiffen und geredet wie ein Wasserfall." Nun wussten die Detektivinnen weiter: Felix konnte frühestens in der letzten Nacht entführt worden sein. Sonst hätte er schließlich am Abend davor nicht mit Anna essen können! Also bedankten sie sich bei ihrer Freundin und gingen. Dora wollte am liebsten gleich Markus Mai befragen, aber als sie zu seinem Haus kamen, lag er schlafend in der Hängematte in seinem Vorgarten. Dort wimmelte es von Blumen aller Art. Sie wuselten durcheinander und unterhielten sich in hohen, zwitschernden Lauten. Bunte Schmetterlinge flogen über sie hinweg. Es war ein einziges Farbenmeer. „Sollen wir ihn wecken?", flüsterte Dora. Jana schüttelte den Kopf. „Lass ihn schlafen. Wir können nachher wiederkommen." Dora wurde langsam nervös. Jetzt suchten sie schon so lange nach ihrem Freund! Hoffentlich würden sie Felix bald finden!

Nachdem sie den Garten verlassen hatten, berieten sie sich, wie sie nun vorgehen sollten. „Fällt dir jemand ein, den wir fragen könnten?", fragte Jana. Ihre Freundin überlegte. „Hm... Beim Schneemann waren wir schon. Aber vielleicht die Blumenfrau?" Aber damit war Jana nicht einverstanden. „. Nein, ich glaube nicht, dass sie etwas damit zu tun hat. Sie kennt ihn doch gar nicht richtig." Das leuchtete auch Dora ein. „Okay, sie ist wahrscheinlich unschuldig, aber ich versteh das nicht! Malte ist nicht da, aber ausgerechnet er ist der einzige Verdächtige! Wie sollen wir so weiterkommen? Wir können schließlich nicht die ganze Welt befragen!" Jana aber erinnerte sie an den Rat des Schneemannes. Sie schlug vor: „Wir könnten doch zu November-Noah gehen. Vielleicht hat er irgendetwas mitbekommen, weil er gegenüber von Felix wohnt." Dora war einverstanden. „Na gut, aber danach gehen wir nach Hause. Es ist ja auch schon spät, wir können doch nicht mitten in der Nacht unsere Freunde aus dem Schlaf klingeln." Kurze Zeit später standen die zwei vor Noahs Haus und machten ein ratloses Gesicht: Noah war nicht zu Hause! „Wo kann er nur sein?", fragte Dora. „Ich glaube, er ist beim Regenfischen", vermutete Jana. „Da ist er fast immer, wenn er nicht hier ist." Also machten die Beiden sich auf den Weg zum Wolkensee, wo Noah gerne Regentropfen fing. Allmählich wurde es dunkel, und da der Neumond gerade seine neuen Mondlichtschlucker ausprobierte, konnten sie kaum etwas sehen. Zum Glück hatten sie Kugelblitzlampen dabei, denn sonst wären sie vielleicht geradewegs in den Wald gelaufen. So aber waren sie bald am See angelangt. Doch als sie am Ufer standen, mussten sie eine Enttäuschung erleben: Noah war nicht da! „So ein Mist!", ärgerte sich Jana. „Jetzt sind wir den ganzen Weg umsonst gelaufen!" Sie wollten sich schon wieder auf den Heimweg machen, als Dora plötzlich etwas auffiel. „Schau mal, das alte Haus dahinten! Da wohnt doch schon seit Ewigkeiten keiner mehr! Aber es brennt Licht! Und eingezogen ist niemand, dann hätte es doch eine Begrüßungsfeier gegeben. Jana, ich wette, das hat etwas mit Felix zu tun!" Jana sah zu dem Haus hinüber. Tatsächlich stand es hell erleuchtet. „Das ist unsere Chance!", wisperte sie ihrer Freundin zu. „Komm, wir schleichen uns 'ran!"

Um nicht entdeckt zu werden, versteckten sie sich hinter der großen Tanne, die vor dem Holzhaus stand, und lauschten von dort aus angespannt auf die Stimme im Haus, die wie wild herumschrie. „Verdammt noch mal, jetzt red' schon! Verrat' mir endlich wie du das mit dem Schaltjahr machst, sonst lass' ich dich für immer und ewig hier drin! Und zwar gefesselt und geknebelt!" „Dora, Felix ist da drin! Wir müssen ihn befreien! Wenn ich jetzt' sage, reißen wir die Tür auf und stürmen rein!" „Und wenn er uns auch fesselt?" „Dora, willst du Felix nun retten oder nicht? Du bist doch sonst auch nicht so ängstlich! Jetzt!" Sie rannten los, rissen die laut quietschende Tür auf, und schrieen: „Hände hoch! Jetzt haben wir dich!" Der Entführer erstarrte. Langsam drehte er sich um. Verblüfft sahen sie in das Gesicht von Franz Frühlingsanfang. „Du hast also Felix entführt!", schrie Jana. „Du solltest dich schämen!" Franz war wütend. Er zeigte auf den mit warmer Frühlingsluft gefesselten Felix, und rief: „ Ihr habt leicht reden, ihr mit euren viereinhalb Wochen! Ihr mit euren 31 Tagen! Er hat 28 Tage, manchmal sogar 29! Und da ist er noch unzufrieden, wenn er gehänselt wird! Und ich? Einen jämmerlichen Tag lasst ihr mich auf die Erde! Nicht einmal einen Schalttag bekomme ich! Und da dachte ich, dem zeig ich's, der verrät mir das Schaltjahrgeheimnis, dann bin ich auch jemand Besonderes! Aber er ist stur wie ein Eisblock!" Dann ging alles ganz schnell. Dora blockierte die Tür, damit Franz nicht fliehen konnte, während Jana Felix befreite. Danach ging Dora zum See und schickte einen Tautropfen zu König Kalender, der ihm berichten sollte, dass Felix Februar gerettet war. Seine Majestät hatte schon von der Felix' Verschwinden gehört, und war froh, dass man ihn gefunden hatte. Eine Viertelstunde später kam er mit seinen Leibwachen, Neujahr und Silvester, ins Haus. Die nahmen Franz sogleich fest, und schleppten ihn in die Kutsche des Königs, der sich vor Begeisterung von Janas und Doras Leistung beinahe überschlug. Gemeinsam fuhren sie ins Schloss. Die Kutsche wurde von vier Winden gezogen, sodass die Fahrt zügig voranging. Franz Frühlingsanfang war wie ausgewechselt. Kreidebleich saß er auf seinem Platz zwischen den Wachen, und starrte aus dem Fenster. Doch es half nichts, er musste aussteigen, und die Wachen führten ihn ins Schloss. Durch eine große Tür betraten sie den Thronsaal, wo Franz sogleich verurteilt wurde: Wenn er von der Erde zurückkam, musste er ein halbes Jahr lang dem Schneemann zur Hand gehen, und Schneeflocken hüten. Bis dahin sollten zwei weitere Wachen auf ihn aufpassen, damit er nicht fliehen konnte. Die beiden Detektivinnen dagegen bekamen vom König höchstpersönlich den silbernen Eisblumenorden verliehen. Dann wurden sie und Felix zurück nach Hause gefahren und fielen dort todmüde, aber erleichtert ins Bett. Sie waren sicher: So etwas würde nie wieder vorkommen!

Zwei Wochen später standen die Monate erneut vor dem geöffneten Erdenfenster, und sahen hinunter. Das Wetter war mild, es roch nach Frühling und die Glocken der Kirchturmuhr schlugen zwölf Mal. Vor der Kirche stand Franz Frühlingsanfang. Er warfeinen Brief in die Luft. Jakob Juli beugte sich aus dem Fenster und fing ihn auf. Er öffnete den Umschlag, und las:

„ Viele liebe Grüße an alle, und besonders an Felix. Es tut mir leid. Außerdem gefällt es mir in der Jahreswelt sowieso am besten. Aber der eine Tag hier unten ist super. Die Menschen veranstalten Unmengen von Frühlingsfesten nur für mich! Ich Freude mich darauf euch wieder zu sehen, und euch alles zu erzählen. Euer Franz Frühlingsanfang. "

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