Kaufhof: Milliarden für Filial-Renovierungen
Gut ein halbes Jahr nach dem Einstieg beim Traditionsunternehmen kündigt der Eigentümer den Start eines großen Modernisierungsprogramms an. Die AZ zeigt, was geplant ist.
München - Der Kaufhof-Eigentümer HBC will eine Milliarde Euro in die Warenhauskette investieren. Mit dem Geld sollen in den nächsten fünf bis sieben Jahren auch Filialen modernisiert ausgebaut werden. Das kündigte der Chef der Hudson’s Bay Company (HBC), Jerry Storch, an. Der kanadische Handelsriese hatte die Warenhauskette vergangenes Jahr vom Metro-Konzern für 2,8 Milliarden Euro übernommen.
Wie begründet Storch die Investitionen? „Warenhaus-Unternehmen haben zu lange zu wenig investiert“, sagt Storch. Manche Kaufhäuser seien in die Jahre gekommen. Beispiel: die Filiale am Marienplatz, die Ende 2014 sogar gesperrt werden musste. Hier drohten Teile der Fassade am Kaufhof herabzufallen.
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Wann sollen die Umbauarbeiten beginnen? Noch im Frühjahr. Im Herbst sollen dann bereits Ergebnisse zu sehen sein. „Wir wollen das Niveau stückweise anheben, jünger und moderner werden“, sagt Kaufhof-Chef Olivier van den Bossche, ein Belgier.
Wie viele Kaufhof-Filialen gibt es in München? Insgesamt vier: jeweils eine am Marienplatz, am Stachus, am Rotkreuzplatz sowie im Olympia-Einkaufszentrum. Wie viel Geld HBC für die vier Filialen genau locker machen will, ist noch unklar. „Wir bitten um Verständnis, dass wir noch keine weitergehenden Angaben machen können“, sagt Kaufhof-Sprecher Steffen Kern auf AZ-Anfrage.
Wie sieht der Fahrplan der Renovierungen aus? „Die Königsallee in Düsseldorf ist die erste Galeria-Kaufhof-Filiale, die vollständig umgebaut wird“, verrät Sprecher Kern der AZ. Danach sollen Stück für Stück weitere Filialen modernisiert werden. Wann die ersten Münchner Filialen renoviert werden, will Kaufhof erst dann bekanntgeben, „sobald die Modernisierung einer Filiale ansteht und spruchreif ist“, so Kern.
Was ist sonst noch alles geplant? Etwa ein Ausbau des Angebots an Kosmetika, Handtaschen und Schuhen. Ziel ist laut Van den Bossche aber nicht das Luxussegment. „Wir setzen auf bezahlbare Premium-Qualität.“ Daneben würden bisherige Marken ihren Platz behalten. Große Hoffnungen setzt die Warenhauskette außerdem in die Eröffnung von Marken-Outlets unter dem Label Saks Off Fifth. „Das Ziel ist, Schnäppchen in der Innenstadt anzubieten“, sagte Van den Bossche. Die ersten fünf Filialen sollen bereits 2017 eröffnet werden. Wo genau, ist nicht bekannt.
Wie sieht’s im Online-Geschäft aus? Auch hier kündigte HBC-Chef Storch eine Aufholjagd an. „Wir denken, wir können die Konkurrenz im Internet überholen“, sagt Storch. Die Verbindung von E-Commerce und stationärem Handel sei ein großer Vorteil gegenüber den reinen Internet-Anbietern.
Die Investitionen dürften zum Wohle der Mitarbeiter sein, oder? In der Tat. Storch zeigt sich zuversichtlich, dass die Zahl der Beschäftigten in den nächsten Jahren ansteigen wird. „Wir investieren eine Milliarde und wollen wachsen. Und wenn man wächst, muss man neue Mitarbeiter einstellen.“
