"Kartoffelfahrt": Münchner bringt tonnenweise Kartoffeln zu Bedürftigen – per Radl

Am 30. Oktober findet die mittlerweile dritte "Kartoffelfahrt" in München statt. Was hinter der speziellen Hilfsaktion steckt.
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Lastenräder im Einsatz bei der Kartoffelfahrt 2020.
Lastenräder im Einsatz bei der Kartoffelfahrt 2020. © Kartoffelfahrt

München - Kartoffeln gehören zu den wichtigsten Nahrungsmitteln der Welt. Laut Statista haben die Deutschen im vergangenen Jahr pro Kopf satte 59,4 Kilo davon verputzt. Allerdings kann man aus dieser Rechnung schon mal ungefähr 20.000 Münchner herausnehmen. Thomas Michels ist der Initiator der "Kartoffelfahrt" und erklärt, warum Kartoffeln für bedürftige Menschen Mangelware sind.

Kartoffeln für alle: So sollte es sein

Die "Kartoffelfahrt" verbindet die drei Herzensanliegen von Michels: die Mobilitätswende, die Ernährungswende und die Armutsbekämpfung. Vor zwei Jahren hat der 41-Jährige durch einen coronabedingten Zufall, bei dem eine große Kartoffel-Bestellung von einem Gastronomen storniert werden musste, erfahren, dass Kartoffeln bei der Münchner Tafel normalerweise nicht auf dem Speiseplan stehen. Der Grund: Kartoffeln können sehr gut gelagert werden und haben darum kein richtiges Ablaufdatum. In der Folge können die Supermärkte die Kartoffeln lange lagern und abverkaufen.

Kartoffeln sind eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt.
Kartoffeln sind eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Welt. © Kartoffelfahrt.de

Armutsbetroffene Menschen bekommen daher nur sehr selten Kartoffeln zu essen, weil diese sehr selten als Essensspenden in den Tafeln landen. "Kartoffeln sind ein fantastisches Nahrungsmittel, das gut verträglich ist, gut schmeckt, gesund ist, satt macht und sehr vielseitig ist", sagt Thomas Michels, der deshalb bereits in der Vergangenheit einen ganz besonderen Plan verfolgt hat.

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Ein halber Hektar extra für die "Kartoffelfahrt"

Über Twitter sammelte der 41-jährige Münchner Geld für den Kauf von Kartoffeln. Diese ließ er sich dann von einem Bauern an den Stadtrand liefern, von wo aus sie mit Fahrrädern zu den Tafeln gebracht wurden. Für die zweite "Kartoffelfahrt" hat Michels dann eine Zusammenarbeit mit dem "Kartoffelkombinat" ausgehandelt: die haben extra einen halben Hektar mehr für die Aktion angepflanzt. Macht bei der Ernte zwischen acht und zehn Tonnen Kartoffeln, die an Bedürftige gehen!

Thomas Michels ist der Initiator der "Kartoffelfahrt".
Thomas Michels ist der Initiator der "Kartoffelfahrt". © Kartoffelfahrt.de

Am 30. Oktober findet nun die dritte "Kartoffelfahrt" statt. Treffpunkt ist um 11 Uhr das "Kartoffelkombinat" in Oberschweinbach. Rund 30 Fahrradbegeisterte, laut Michels viele Münchner Aktivisten, fahren von dort aus mit ihren Fahrrädern, Anhängern und Lastenrädern los und transportieren mindestens acht Tonnen Kartoffeln. Diese werden dann an die Caritas übergeben, die die Kartoffeln dann an die verschiedenen Einrichtungen verteilen kann. Thomas Michels über seine tolle Aktion: "Es bringt total Spaß, gemeinsam Fahrrad zu fahren und die Stadt ein kleines bisschen besser zu machen."

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4 Kommentare
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  • am 06.10.2022 11:00 Uhr / Bewertung:

    Wenn man mitradeln möchte, die Kartoffeln sind dieses Jahr lose und können in normalen Fahrradtaschen transportiert werden! Außerdem stellt der Verein Lastenradl München e.V. kostenlos Lastenräder für die Aktion zur Verfügung, wenn jemand kein eigenes hat. Meldet Euch bei https://kartoffelfahrt.de/ um mitzumachen! Spenden für den Kauf werden auch noch dankend angenommen!

  • Sarah-Muc am 05.10.2022 20:22 Uhr / Bewertung:

    Das find ich Klasse. Vor allem auch noch regionale Produkte,
    die schmecken besser und sättigen auch sehr gut. Nahrhafter
    sind sie auch.

  • Radlrambo am 05.10.2022 19:24 Uhr / Bewertung:

    Eine schöne Aktion. Das sind für mich echte Aktivisten.

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