"Kartoffelfahrt": Münchner bringt tonnenweise Kartoffeln zu Bedürftigen – per Radl
München - Kartoffeln gehören zu den wichtigsten Nahrungsmitteln der Welt. Laut Statista haben die Deutschen im vergangenen Jahr pro Kopf satte 59,4 Kilo davon verputzt. Allerdings kann man aus dieser Rechnung schon mal ungefähr 20.000 Münchner herausnehmen. Thomas Michels ist der Initiator der "Kartoffelfahrt" und erklärt, warum Kartoffeln für bedürftige Menschen Mangelware sind.
Kartoffeln für alle: So sollte es sein
Die "Kartoffelfahrt" verbindet die drei Herzensanliegen von Michels: die Mobilitätswende, die Ernährungswende und die Armutsbekämpfung. Vor zwei Jahren hat der 41-Jährige durch einen coronabedingten Zufall, bei dem eine große Kartoffel-Bestellung von einem Gastronomen storniert werden musste, erfahren, dass Kartoffeln bei der Münchner Tafel normalerweise nicht auf dem Speiseplan stehen. Der Grund: Kartoffeln können sehr gut gelagert werden und haben darum kein richtiges Ablaufdatum. In der Folge können die Supermärkte die Kartoffeln lange lagern und abverkaufen.

Armutsbetroffene Menschen bekommen daher nur sehr selten Kartoffeln zu essen, weil diese sehr selten als Essensspenden in den Tafeln landen. "Kartoffeln sind ein fantastisches Nahrungsmittel, das gut verträglich ist, gut schmeckt, gesund ist, satt macht und sehr vielseitig ist", sagt Thomas Michels, der deshalb bereits in der Vergangenheit einen ganz besonderen Plan verfolgt hat.
Ein halber Hektar extra für die "Kartoffelfahrt"
Über Twitter sammelte der 41-jährige Münchner Geld für den Kauf von Kartoffeln. Diese ließ er sich dann von einem Bauern an den Stadtrand liefern, von wo aus sie mit Fahrrädern zu den Tafeln gebracht wurden. Für die zweite "Kartoffelfahrt" hat Michels dann eine Zusammenarbeit mit dem "Kartoffelkombinat" ausgehandelt: die haben extra einen halben Hektar mehr für die Aktion angepflanzt. Macht bei der Ernte zwischen acht und zehn Tonnen Kartoffeln, die an Bedürftige gehen!

Am 30. Oktober findet nun die dritte "Kartoffelfahrt" statt. Treffpunkt ist um 11 Uhr das "Kartoffelkombinat" in Oberschweinbach. Rund 30 Fahrradbegeisterte, laut Michels viele Münchner Aktivisten, fahren von dort aus mit ihren Fahrrädern, Anhängern und Lastenrädern los und transportieren mindestens acht Tonnen Kartoffeln. Diese werden dann an die Caritas übergeben, die die Kartoffeln dann an die verschiedenen Einrichtungen verteilen kann. Thomas Michels über seine tolle Aktion: "Es bringt total Spaß, gemeinsam Fahrrad zu fahren und die Stadt ein kleines bisschen besser zu machen."
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