Kämpferin mit Herz: Adelheid Dietz-Will (SPD) aus Haidhausen ist tot

Adelheid Dietz-Will, eine unermüdliche Kämpferin für soziale Gerechtigkeit in Haidhausen, ist im Alter von 82 Jahren verstorben. Ihr Engagement für die Erhaltung des Viertels und die Unterstützung der Schwächeren bleibt unvergessen.
Eva von Steinburg
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Die Münchner Lokalpolitikerin Adelheid Dietz-Will aus Haidhausen in ihrer aktiven Zeit.
Die Münchner Lokalpolitikerin Adelheid Dietz-Will aus Haidhausen in ihrer aktiven Zeit. © SPD Haidhausen

Von dieser Frau heißt es, sie fürchtete auch starke Gegner nicht. Was für eine Auszeichnung! Die Münchner Politikerin Adelheid Dietz-Will scheute keine Konfrontation, denn sie war selber stark. Ihre energische Ausstrahlung und Durchsetzungskraft sind in der Kommunalpolitik legendär. Auch die AZ-Reporterin erlebte sie bei einem Interview zum Abschied aus der Politik: Dietz-Will wirkte pfiffig, kritisch und mit dem Herz am richtigen Fleck.

Mit ihrer eigenwilligen Art war sie wahnsinnig erfolgreich: Nun ist die bekannte und frühere SPD-Lokalpolitikerin Adelheid Dietz-Will aus Haidhausen mit 82 Jahren verstorben. Am 3. Oktober wäre ihr Geburtstag gewesen. Weggefährtin Nina Reitz von der SPD Haidhausen hat ihr eine Würdigung geschrieben.

Sie war immer bei den gesellschaftlich Schwächeren

Darin tröstet ihre Mitstreiter der Gedanke, dass Adelheid Dietz-Wills Wirken an so viele Stellen im Viertel sichtbar und spürbar bleibt: zum Beispiel am Wiener Platz oder am Johannisplatz. Es ist zwar heute schwer vorstellbar, doch ohne diese energische Kämpferin sähe Haidhausen heute anders aus. "Adelheid Dietz-Will sah die Probleme, die sich durch Aufwertung des Viertels und Ausverkauf der Immobilien ergeben, schon lange voraus. Sie war immer bei den gesellschaftlich Schwächeren", erinnert sich zum Beispiel ihre SPD-Weggefährtin Nina Reitz.

"Krach machen" war ihr erfolgreicher Weg

Mit großer Kraft setzte sich die langjährige Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen und Stadträtin 50 Jahre für München ein. Oberbürgermeister Dieter Reiter würdigt sie in der Rathaus-Umschau sogar als "kommunalpolitisches Urgestein". "So manches hätte in Haidhausen ein anderes Gesicht, wäre ihre Initiative, oder, wie sie es einmal genannt hat – ihr ´Krach machen´ – nicht gewesen", sagt der Münchner OB.

Kern der engagierten Frau war sicherlich der Erhalt der sozialen Mischung im Viertel. Adelheid Dietz-Will kämpfte deshalb gegen Verdrängung und Entmietung. In Haidhausen setzte sie die Erhaltungssatzung durch. Als diplomierte Landschaftsarchitektin war ihr Verkehrsberuhigung ein großes Anliegen. Sie verhinderte den Bau einer Isarparallele mitten durch Haidhausen und kämpfte für den Erhalt des Johannisplatzes. Auch der Erhalt der Kaskaden in der Isar unterhalb des Maximilianeums ist ihrem "vehementen Einsatz" zu verdanken, erklärt die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Au-Haidhausen.

Ein engagiertes Leben

Der autofreie Wiener Platz, die Fußgängerzone in der Weißenburger Straße, auch die Aufwertung des Bordeauxplatzes wurden auf das starke Betreiben der Münchnerin umgesetzt. Dabei war ihr die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürgern extrem wichtig. Auf der Straße redete Adelheid Dietz-Will mit Menschen, die ihr das Herz ausschütteten – und oft fand sie politische Wege, um ihnen auch zu helfen.

Die Trauerfeier für Adelheid Dietz-Will findet am 14. Oktober, 9 Uhr, am Haidhauser Friedhof statt.

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