Jubiläum: 50 Jahre Verkehrspuppenbühne der Polizei
Generationen von Münchner Grundschülern lernten mit dem "Verkehrskasperl" das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Vor 50 Jahren hatte die Verkehrspuppenbühne ihren ersten Auftritt.
München - „Der Kasperl mit der Klatsche in der Hand, der das Krokodil verhaut“ – das ist das Bild, das in den Köpfen der ersten Puppenspieler im Jahr 1965 entstand, als sie überlegten, mit welchen Mitteln sie die Aufmerksamkeit der kleinsten und schwächsten Verkehrsteilnehmer gewinnen könnten. Diese waren häufig an Unfällen beteiligt und deshalb war es besonders wichtig, ihnen das richtige Verhalten im Straßenverkehr nahe zu bringen. Von da an begannen die regelmäßigen Vorstellungen zunächst ausschließlich in der Landeshauptstadt München. Seit 1975 spielt die Verkehrspuppenbühne auch in den Grundschulen des Landkreises München.
Generationen von Münchnern gelangten während ihrer Grundschulzeit mehrmals in den Genuss unterschiedlicher Programme des Verkehrskasperls, dessen Ziel es war, witzig und spielerisch, aber auch eindringlich und nachhaltig die jungen Verkehrsteilnehmer auf die Gefahren im Straßenverkehr vorzubereiten. Im Laufe der Zeit interessierten sich die Kleinen aber eher für Außerirdische, Monster und Fabelwesen und so ging der Verkehrskasperl in seinen wohlverdienten Ruhestand. Die Themenauswahl, die Musik, die Figuren und sogar die gesamte Bühne mussten den Erfordernissen angepasst werden. So kam es, dass sich die Münchner Bühne vom Kasperltheater zu einem der größten und modernsten Polizeipuppentheater in Europa entwickelt hat.
Neben Themen der Verkehrssicherheit waren von Anfang an auch „Notruf“, „Mein und Dein“, „gute und schlechte Geheimnisse“ sowie weitere Themen der Sicherheits-, Umwelt-, Sozial- und Gesundheitserziehung Programminhalte der Stücke. Auch die Vermittlung von Werten wie Ehrlichkeit und Höflichkeit gehört zum Repertoire. Für jedes Schuljahr schreiben die Beamten des derzeitigen Ensembles Stefanie Becker, Günter Fenk, Alfred Hübner und Werner Wolf ein neues Theaterstück.
Die Münchner Polizei legt großen Wert darauf, dass die Kinder im Umgang mit der Polizei schon früh positive Erfahrungen machen.
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Mit peppiger Musik und Bewegungseinlagen gelingt es den Puppenspielern immer wieder aufs Neue, die Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Die Ereignisse haben sich heute längst von der Puppenbühne auf den Zuschauerraum ausgedehnt, wo es schon mal zu einer „Verfolgungsjagd“ kommen kann; daher spricht man heute auch von einem Theater, bei dem die Kinder in das Spiel aktiv mit einbezogen werden. Alle Altersgruppen, von den Kindergartenkindern, über die Erst-, bis zu den Viertklässlern, werden durch das Puppentheater individuell erreicht.
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Für eine noch größere Nachhaltigkeit werden die Inhalte von den Lehrkräften altersspezifisch nachbereitet. Der größte Lohn für die Akteure ist es, während und am Ende des Spiels in lachende Kindergesichter blicken zu dürfen. Man merkt den Kindern an, dass sie die in unterhaltsamer und pädagogisch geschickter Verpackung vermittelten Ratschläge gerne annehmen und befolgen. Für die Polizei wäre es wünschenswert, dass es die vielen schlechten Beispiele von Erwachsenen nicht gäbe!
Seit seiner Gründung konnte das Puppentheater fast 2,5 Millionen kleine und auch große Besucher begeistern. Ziel des diesjährigen Stücks ist es, kindgerecht über die Gefahren und das richtige Verhalten im Straßenverkehr aufzuklären und auch das Thema Kriminalitätsvorbeugung zu vermitteln.
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