"Jetzt müssen auch Taten folgen": CSU macht Druck auf OB Reiter wegen Gammelstraße am Stachus

OB Dieter Reiter will Obdachlosen-Lager in der Schützenstraße in München räumen lassen. Die Rathaus-Opposition bezweifelt, dass das Konzept nachhaltig genug ist.
Felix Müller
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Trostloser Anblick vor dem alten Karstadt-Haus an der Schützenstraße.
Trostloser Anblick vor dem alten Karstadt-Haus an der Schützenstraße. © Daniel von Loeper

Altstadt - OB Dieter Reiter (SPD) hat die Zustände um die Schützenstraße zur Chefsache gemacht. Und am Montag angekündigt, auch Räumungen der Obdachlosen-Lager seien "das letzte Mittel der Wahl". Klar sei: "So kann es nicht weitergehen."

München: Obdachlosen-Lager in der Schützenstraße soll geräumt werden – CSU zeigt sich irritiert

Die CSU reagierte am Dienstag irritiert auf Reiters Ankündigungen – schließlich habe die Stadt lange nichts gegen die Umstände getan. "Unser Einsatz zeigt nun Wirkung", sagte CSU-Fraktionschef Manuel Pretzl der AZ. "Der Oberbürgermeister will endlich gegen die menschenunwürdigen Zustände am Stachus vorgehen."

Schon seit Monaten campierten dort Bettler vor dem ehemaligen Kaufhof, sagte Pretzl. "Im August und – weil sich nichts änderte – nochmal im November hatten wir die Stadt aufgefordert, konsequenter gegen die illegalen Schlaflager vorzugehen und den obdachlosen Menschen andere Hilfsangebote aufzuzeigen." Geschehen sei aber nichts, will der CSU-Mann damit sagen.

Münchens CSU-Chef Manuel Pretzl fordert: "Jetzt muss auch konsequent kontrolliert werden"

In München müsse niemand auf der Straße schlafen, betonte Pretzl. In dieses Horn hatte am Vortag auch OB Reiter geblasen, der erklärt hatte, es handele sich um Menschen in höchster Not, "das heißt aber nicht, dass sie unsere Hilfsangebote einfach ignorieren und ihr Lager irgendwo aufschlagen können".

Pretzl forderte am Dienstag ein, dass die Stadt nun auch über den Tag hinaus genauer hinschauen soll. "Wir hoffen, dass den Ankündigungen des OB jetzt auch Taten folgen und der Stachus nicht nur einmalig geräumt, sondern dann auch konsequent kontrolliert wird."

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Reiter hatte am Montag auch weitere Ansätze zu dem Thema öffentlich gemacht. Er will sich dazu mit dem Polizeipräsidenten treffen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Auch will die Stadt Kontakt zu den Eigentümern der Gebäude aufnehmen, um nachhaltige Lösungen zu finden.

Mit dem Eigentümer des Areals an der Schützenstraße allerdings dürfte das schwierig werden. Es gehört komplett René Benkos ins Trudeln geratenem Konzern Signa. Nachdem vorige Woche eine erste Signa-Tochter Insolvenz anmelden musste, heißt es mittlerweile, bei vielen der über 1000 Tochtergesellschaften stünde das wirtschaftliche Überleben auf der Kippe.

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3 Kommentare
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  • Himbeergselchts am 29.11.2023 17:19 Uhr / Bewertung:

    Welche Hilfsangebote meint denn Herr Reiter?
    Warum werden die obdachlosen Menschen diesen Hilfsangeboten nicht zugeführt?

  • OLGI am 29.11.2023 08:58 Uhr / Bewertung:

    Pfui Pretzl!

  • am 28.11.2023 19:41 Uhr / Bewertung:

    Das ist schäbig von Ihnen, Herr Pretzl. Sie hätten auf OB Druck ausgeübt.
    Erinnern wir uns an das Döner-Haus in München-Westend. Stand seit 2005 leer, mit der Jahre heruntergekommen. Wirklich ganz schlimm, SCHLIMM. Ratten, Mäuse, Tauben, Dreck und und und. Dabei war Dieter Reiter nicht mal OB. Die Stadt konnte gar nicht eingreifen. Erst als mehrere Besitzer des Hauses über die lange Zeit (>15Jahre) geeinigt haben , wurde das Haus endlich abgerissen. Hat in der Zeit CSU den Mund aufgemacht, "Druck ausgeübt"? Nichts. Das Dönerhaus war Privateigentum, und die Stadt konnte nicht machen. Jetzt ist mit Benko-Immobilien auch sehr ähnlich, nur in viel größerer Dimension. OB hat abgewartet, wie sich die leider schlechten Situationen weiterentwickeln, bis dann "Notmaßnahmen" eingesetzt wird, auch wenn etwas dauert. Nix da mit Fingerschnipsen.

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