Immo-Irrsinn: Zwei Millionen Euro für einen unausgebauten Dachboden

Der Münchner Immobilienmarkt bringt in schöner Regelmäßigkeit Absurditäten hervor. Dieses Mal: ein über hundert Jahre alter, unausgebauter Dachboden für 2,1 Millionen Euro.
Lukas Schauer |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
13  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ein unausgebauter Dachboden wie hier auf diesem Bild aus Berlin soll in Giesing für 2,1 Millionen Euro den Besitzer wechseln. (Symbolbild)
Ein unausgebauter Dachboden wie hier auf diesem Bild aus Berlin soll in Giesing für 2,1 Millionen Euro den Besitzer wechseln. (Symbolbild) © IMAGO / photothek

München - Was versteckt sich hinter einem "Dachrohling für eine Wohnung mit 5 - 6 Zimmern"? Genau, ein unausgebauter Dachboden in einem über hundert Jahre alten Mehrfamilienhaus in Giesing. Kostenpunkt: schlappe 2.123.000 Euro.

Wobei, eigentlich sind es "nur" 1,35 Millionen Euro. Hinzu kommen aber Innenausbaukosten "und antlg. Kosten Sanierung GE + Aufzug", wie es im Verkaufsinserat heißt. Ein "Angebot eines Generalunternehmers in Höhe von ca. EUR 700.000" liege dafür bereits vor, die Kosten für die Sanierung des Aufzugs schätzt der Anbieter auf circa 73.000 Euro.

 

Über zwei Millionen Euro für einen Dachboden

Zur Ausstattung schreibt das Unternehmen: "Noch ist fast alles möglich." Gut zu wissen – bei über zwei Millionen Euro nur für den Dachboden.

Geradezu günstig ist da hingegen eine Wohnung im selben Haus, die ebenfalls zum Verkauf steht. Drei Zimmer, knapp 72 Quadratmeter, "Küche, Tageslicht-Wannenbad, separates Tageslicht-WC, original Fischgrätparkettboden, Wohnküche mit Balkon zum ruhig gelegenen Innenhof". Kostenpunkt: 670.000 Euro. Zuzüglich ebenfalls anteilig Sanierungskosten für den Aufzug und einen "neuen Balkon".

Lesen Sie auch

"Anbindung ist als optimal zu bezeichnen"

Wer jetzt noch überlegt, ob er die Millionen locker machen soll: "Obergiesing erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Dies liegt nicht zuletzt an der hervorragenden Infrastruktur. So ist die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel als optimal zu bezeichnen", heißt es zur Lage des Hauses.

Es darf vermutet werden, dass eine hauseigene Tiefgarage potentielle Käufer eher überzeugen würde, als die Tramlinie um die Ecke. Die bekannte ARD-Journalistin Natalie Amiri jedenfalls scheint das Angebot bislang eher nicht zu erfreuen. Sie twitterte einen Screenshot des Inserats, versehen mit drei traurigen Smileys.

Anzeige für den Anbieter X über den Consent-Anbieter verweigert
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
13 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • AllesBesser am 04.11.2021 17:43 Uhr / Bewertung:

    Das die Preise insgesamt irrsinnig sind, darüber müssen wir nicht reden. Aber bei 180qm Nutzfläche laut Anzeige, sind das auch „nur“ ca. 11.800 eur/qm. Das zahlt man bei anderen hochwertigen Immobilien in München mittlerweile auch. Und das wirklich Schlimme: Man wird das Ganze ziemlich sicher mit Gewinn wieder los!

  • aberdochsonicht2 am 04.11.2021 17:09 Uhr / Bewertung:

    "Wer ko der ko" wird die grüne Wählerschaft mit "überdurchschnittlich hohem Einkommen" (Bundeszentrale Politische Bildung) dazu sagen.

  • Analyst am 04.11.2021 17:28 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von aberdochsonicht2

    Ja sämtliche CSU „Amigios“ sind verarmt👻👻👻👻👻,das die Grünen in Bayern die Reichen sind,steht da nicht drinnen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.