Autoshow in München: Widerstand auf dem Marienplatz

Aktivisten von "Extinction Rebellion" protestieren auf dem Marienplatz gegen die Autoshow in München. Sie fordern: "Wohnraum statt Hubraum". Was in der kommenden Woche auf die Stadt zukommt.
Ralph Hub
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Etwa 15 Aktivisten der Umweltorganisation "Extinction Rebellion" demonstrieren am Donnerstag auf dem Marienplatz vor dem Rathaus gegen die in der kommenden Woche startende IAA.
Etwa 15 Aktivisten der Umweltorganisation "Extinction Rebellion" demonstrieren am Donnerstag auf dem Marienplatz vor dem Rathaus gegen die in der kommenden Woche startende IAA. © Leonie Asendorpf, dpa
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Der Protest am Donnerstag gibt schon einmal einen ersten Vorgeschmack darauf, was die Gegner der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) alles planen. Etwa 15 Aktivisten von "Extinction Rebellion" demonstrierten auf dem Marienplatz mit einem großen roten Banner mit der Parole "Wohnraum statt Hubraum" gegen die am kommenden Dienstag startende PS-Show.

"Wir sind hier, weil es nicht sein kann, dass die IAA einfach ungestört die Innenstadt mit ihren Luxusautos blockieren darf und gleichzeitig politisch gesehen der Verkehrssektor massiv hinterher ist in der Einhaltung von Klimazielen", sagt Daniela Bertler, Klimaaktivistin bei Extinction Rebellion. Stattdessen solle sich um "echte Probleme von Menschen" gekümmert werden, wie beispielsweise die Wohnraumknappheit.

Kritik an der IAA kommt aus vielen Lagern

Die IAA findet zum dritten Mal in München statt (9.9 bis 14.9). Sie kehre "zurück nach München – mit glänzenden Karossen, leeren Versprechen und einer Vision der Zukunft, die im Stau steht", kritisiert der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Die IAA blockiere zentrale Flächen der Stadt für ein Werbeevent der Autoindustrie, während lebenswerte Mobilität und echte Klimaschutzmaßnahmen auf der Strecke blieben, so der VCD.

Kanzler Merz und Ministerpräsident Söder kommen zur Eröffnung

Zur Eröffnung der Messe am kommenden Dienstag werden Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erwartet. Über 700 Aussteller sind auf der IAA dabei.

"Vielleicht ist das der Weckruf, den wir alle brauchen, um in Deutschland über uns hinauszuwachsen", sagte CSU-Chef Markus Söder nach dem Eklat im Weißen Haus. (Archivbild)
"Vielleicht ist das der Weckruf, den wir alle brauchen, um in Deutschland über uns hinauszuwachsen", sagte CSU-Chef Markus Söder nach dem Eklat im Weißen Haus. (Archivbild) © Felix Hörhager/dpa

Auch die Gegner sind zur Eröffnung der IAA mit von der Partie: Attac hat angekündigt, um 9 Uhr einen "Autosaurus" im Messesee vor dem Haupteingang zu versenken. Der Dinosaurierkopf stehe für eine Autoindustrie, die sich der Transformation zu einer klimafreundlicheren Mobilität verweigere, so Attac-Sprecherin Lena Zoll.

Diese Protestkundgebungen sind geplant

Wie vor zwei Jahren findet während der IAA im Luitpoldpark ein Camp statt, auf dem Aktivisten über "Utopien einer demokratischeren und gerechteren Welt" sprechen wollen. Am Donnerstag, 11. September, plant die "Karawane" um 18 Uhr eine Radldemo vom Sendlinger Tor zum Luitpoldpark. Am Samstag, 13. September, soll um 12 Uhr eine weitere Radldemo "für die Verkehrswende" vom Luitpoldpark zum Karolinenplatz führen. Anschließend gibt's eine Laufdemo. Sie soll um 14.30 Uhr am Karolinenplatz starten und ins Camp im Luitpoldpark führen.

Insgesamt 8.000 Beamte stünden zur Verfügung, teilte Polizeivizepräsident Christian Huber mit. Alleine am Samstag, dem 13. September, werden 2500 Polizisten und Polizistinnen in der Stadt im Einsatz sein. Am Wochenende (13.9. und 14.9.) findet neben der IAA auch das Kulturfestival auf der Leopoldstraße, der "Corso Leopold" statt. Am Samstag (13.9.) treffen zudem in der Allianz Arena zum ersten Mal seit acht Jahren der FC Bayern und der wieder aufgestiegene HSV aus Hamburg aufeinander. "Ein High-Risk-Spiel", wie Polizeivizepräsident Huber betont.

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