Hund beißt Katze: Herrchen klagt vor Gericht
München - Normalerweise ist Luke eine Spürnase im Dienste seines Teams, Herr über seine Instinkte. Aber am 24. Februar 2015, einem kalten Tag, da war die Macht nicht mit dem dreijährigen Deutsch-Drahthaar – und nicht mit seinem Herrchen, dem Unternehmer und Star-Wars-Fan Thomas Lenz.
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Bei einem Spaziergang entdeckte der Hund Luke eine Katze und preschte vor. Weil es glatt war, rutschte sein 56 Jahre altes Herrchen aus und verlor die Leine. Luke, von der dunklen Seite getrieben, verfolgte die Katze und biss sie tot.
Die Stadt München verhängte deshalb Maulkorbpflicht und Leinenzwang. Auch in die Hundeschule sollten Lenz und Luke gehen. Letzteres tat der 56-Jährige sofort nach dem Vorfall in Solln. Nur Leine und vor allem Maulkorb wollte er nicht akzeptieren. „Das ist sehr einschränkend für das Tier“, erklärte er der AZ.
Deshalb ging der Fall vors Verwaltungsgericht. Dass die Leine unumgänglich ist, macht der Vorsitzende Richter Hans Haider relativ schnell klar: „Katze tot, großer Hund, Leinenzwang, das ist klar.“
Über die anderen Punkte kann man aber reden und das durchaus im manchmal heiteren Tonfall. Ob Lenz nachweisen könne, dass sein Hund in freier Wildbahn nicht einem Hasen nachlaufen würde, fragt er. Der Halter sagt, in der Hundeschule könne man das mit künstlichen Reizen testen und da höre Luke. Darauf Haider: „Beim falschen Hasen würde ich auch nicht nachlaufen.“
Schließlich einigt man sich aber doch: Lenz wird Luke in den kommenden zwei Wochen noch einmal von der Hundeschule testen lassen. Lenz hatte nur drei der vier geforderten Punkte von der Hundeschule testen lassen, den vierten von einem externen Gutachter. Das reichte der Stadt aber nicht. Dafür muss Luke an der Leine künftig keinen Maulkorb mehr tragen. „Damit kann ich leben“, sagt Lenz. Die Macht ist wieder mit Hund und Herrchen.
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