Historische Bilder: München der 70er und 80er Jahre
München - Die Olympischen Spiele kamen in Sicht und ich habe im Vorfeld einige Fotos von München für die Werbeagentur Sportive auf meine eigene Art gemacht. 1971/72 habe ich als Assistent der jungen Fotografin Marina Raith für die Zeitschriften "Eltern", "Jasmin" und "Twen" gearbeitet. Brian Wood war in ihrem Freundeskreis derjenige, der die Aufgabe hatte, im Rahmen der Olympischen Spiele einen "Dom" auf der Spiel- straße zu bauen.
Einige Freunde unserer WG im Pullinger Moos haben dann beim Aufbau des aus lauter hölzernen Dreiecken bestehenden Kuppelbauses geholfen. Vorbild waren die alternativen Bauten aus dem amerikanischen Whole Earth Catalog. Die auf der Spielstraße aufgebaute Halbkugel hatte einen Durchmesser von sechs Metern mit aufklappbarer Spitze und zwei Fensterdreiecke, hinter denen die beiden tonnenschweren Eidophors eingebaut wurden, die in der Nacht erstmals die kurz vorher aufgenommenen Filme auf die zehn Meter entfernten Leinwände projezieren konnten – wie heute die modernen Beamer.
Bands im Klanggarten
Auf der Spielstraße präsentierten sich verschiedene Künstler und so war der Klanggarten, ein aus verschiedenen Metallobjekten bestehender Abschnitt, ein beliebter Platz, da die Objekte mit Schlägeln zum Klingen gebracht werden konnten. Im Abendprogramm traten unter anderen die Münchner Bands Kindergarten und Embryo auf.
Und während Timm Ulrichs die ganze Zeit in seinem Hamsterrad lief, fanden im Theatron gegenüber die internationalen Tanzdarbietungen statt.
Nach der Rettung des Nikolaiplatzes wird ordentlich gefeiert
1974 feierten die Münchner die erfolgreiche Übernahme der Seidlvilla am Nikolaiplatz – gegen den Abriss hatte die AZ eine Kampagne gestartet. Ich war mit meiner damaligen Freundin Marianne Sägebrecht anwesend, während meine Freunde der Musikgruppe AERA dort als Stargäste auftraten.
Als Saxofonist und Flötist trat damals auch mein langjähriger Freund Klaus Kreuzeder auf, der später als Musiker in München große Erfolge feierte und viele Auszeichnungen erhielt, bis er 2014 verstarb. Auch er war Mitglied der großen Rock-House Familie um Georg Kostia, der im Juli 1980 im Rahmen der München Kultur ein Festival im heutigen Leopoldpark vor der Uni-Mensa veranstaltete – mit der Spider Murphy Gang, Willy Michl, Hannes Scheurer mit Armin Platter sowie Pete Yorks New York mit Gaststar Alexis Korner.
Im Umfeld habe ich dann erstmals den Pantomimen Eisi Gulp fotografiert, wie er als Jongleur agiert hat. Und 1983 hatte ich den Auftrag, Blumen auf der Internationalen Gartenausstellung zu fotografieren. Da ich alle Aufnahmen abgeben musste, sind mir nur wenige Schwarz-Weiß-Bilder um den Mollsee geblieben, nahe dem ich heute lebe.
Haben Sie auch noch Fotos aus dem Stadt-Alltag, die das München vergangener Jahrzehnte bebildern? Schicken Sie sie uns! Am besten lassen Sie uns die Fotos digital zukommen, an: leserfoto@az-muenchen.de oder - falls es Ihnen postalisch lieber ist - an: Abendzeitung, Garmischer Straße 35, 81373 München. Herzlichen Dank!
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