Foto-Schätze der AZ-Leser: München vor ein paar Jahrzehnten
München - Die AZ-Serie "Foto-Schätze der AZ-Leser" ist ein voller Erfolg – und geht unvermindert weiter: Es ist eine Zeitreise der besonderen Art, die Sie uns, liebe AZ-Leserinnen und -Leser, hier bescheren.
Sie alle haben Fotos aus dem Münchner Stadtalltag ausgegraben, irgendwo daheim ausfindig gemacht, die Szenen und Ecken aus München zeigen, die alle längst völlig anders aussehen. Oder einfach ein paar unvergessene Momente festgehalten.
Allen ein herzliches Dankeschön! Heute sehen wir Fotos vom Stachus in der 50ern, dem wilden Münchner Fasching der 70er und Fotos der Baustelle eines heute stadtweit bekannten Hochhauses.
Bilder aus den 50ern
Mit das prächtigste Gebäude Münchens war das Verkehrsministerium am Bahnhof. Im Krieg beschädigt, wurde es dennoch bis Mitte der 70er Jahre abgerissen, von kleinen Resten mal abgesehen.
Was ganz Besonderes ist deshalb ein Foto, das uns AZ-Leser Paul Pinter zugeschickt hat: "Meine Eltern wohnten ab 1956 in der Arnulfstraße 44, wo heute das BR-Hochhaus steht", schreibt er. Zu sehen sind die schmucken Torbögen des prunkvollen Gründerzeitbaus.

1979: Die Hypobank zieht ihr Hochhaus hoch
AZ-Leserin Irmgard Werner aus München hat uns etliche Fotos ihres verstorbenen Vaters zugeschickt, von denen wir hier zwei vorstellen wollen: Einmal die Baustelle des Hypo-Hochhauses vom Juni 1979 (Fertigstellung: 16.11.1981) und ein buntes Faschingstreiben mit Motivwagen 1966. Vielen Dank dafür!


Am Faschingssonntag 1975
Ein Schnappschuss aus dem Fasching 1975 am Marienplatz von AZ-Leser Roland Hölzle, der sich noch genau daran erinnert: "Der Messerwerfer-Trick – 100-prozentig unfallfrei: Der Passant wird mit Stricken fixiert, der Werfer hat eine Tasche voller Messer vor sich am Boden. Er greift in die Tasche, zieht ein Messer unsichtbar aus dem Ärmel, das mit einem Gummiband innen befestigt ist. Dann holt er aus zum Wurf und lässt das Messer los, das in seinem Ärmel verschwindet. In diesem Moment stößt sein Kumpel, der unsichtbar in dem Gestell hinter dem fixierten Passanten steht, ein Messer mit dem Griff voraus durch die Stoffwand. Es entsteht dabei sogar ein richtiges Aufprallgeräusch. Es war schon eine schaurige Gaudi", lautet das Fazit des AZ-Lesers. Vielen Dank!

Sigi Sommer: "Schreib, Madl!"
Dieses Foto aus dem Jahr 1985 hat uns AZ-Leserin Petra Lisker geschickt. Es zeigt sie am Stammtisch von AZ-Stadtspaziergänger Sigi Sommer im Augustinerkeller, wo die AZ-Edelfeder jahrzehntelang Hof hielt – und an diesem Tag eben die AZ-Leserin traf. "Schreib weiter Madl, hat er gesagt, der Sigi Sommer", erinnert sich die Schriftstellerin. "Man kannte sich ja von Stammtisch zu Stammtisch."
"Sein so nettes Interesse an einer meiner Veröffentlichungen am Anfang meiner Schreib-Karriere bekräftigte er noch mit dem Tipp: 'Immer Block und Bleistift dabei haben. Und wenn eine Idee aufflammt: Sofort aufschreiben!' Das war und ist mir unvergesslich", so die Autorin.

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