Häuser in Schwabing laufen voll: Behörden ducken sich weg

Schwabinger schildern im Bezirksausschuss ihr Grundwasserproblem. Experten der Stadt München haben keine Lösung. 
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Franziska von Gagern mit ihrem Hund in ihrer gefluteten Tiefgarage. Seit fünf Jahren steht hier das klare, eiskalte Grundwasser.
Sigi Müller Franziska von Gagern mit ihrem Hund in ihrer gefluteten Tiefgarage. Seit fünf Jahren steht hier das klare, eiskalte Grundwasser.

Schwabinger schildern im Bezirksausschuss ihr Grundwasserproblem. Experten der Stadt München haben keine Lösung. 

München – Seit fünf Jahren hat die Schwabingerin Franziska von Gagern in der Genter Straße Wasser auf Kellerebene. In der Tiefgarage schwankt der Pegel zwischen 15 und 30 Zentimetern, obwohl zwei Hochleistungspumpen 24 Stunden laufen. Ihren Keller konnte sie auf eigene Kosten abdichten.

Von Gagern ist am stärksten betroffen. Seit Mitte Juni haben etwa 40 weitere Haushalte im Norden Schwabings, unweit vom Kleinhesseloher See, Wasser im Keller. Ursachen sind und bleiben unklar.

Erklärungsversuche statt Lösungsansätze

Am Mittwochabend hatten die Schwabinger im Unterausschuss des Bezirksausschusses erstmals die Gelegenheit, von Angesicht zu Angesicht mit den zuständigen Behörden zu sprechen. Sie hätten für Aufklärung sorgen können: Vertreter der Schlösser- und Seenverwaltung, des Referats für Gesundheit und Umwelt (RGU), der Münchner Stadtentwässerung (MSE) und des Wasserwirtschaftsamtes.

Am Ende des Abends in der Turnhalle der Situlischule war niemand schlauer. Denn die Behörden versuchten zwar zu erklären,, woran der Anstieg des Grundwassers liegen könnte, doch Angebote, wie man das Problem löst, machte keiner. Außer, dass man nun doch einen regelmäßigen Runden Tisch organisieren könne (RGU).

Bleiben die Betroffenen auf den Kosten sitzen?

Über mehrere mögliche Ursachen wurde diskutiert: Unter Verdacht steht der Kleinhesseloher See, der offenbar bei Wiederbefüllung stark leckte, aber auch ein mächtiger Regenablaufkanal, der parallel zum Haus der Familie von Gagern verläuft. 90.000 Euro hat die Hausgemeinschaft bereits bezahlt, für die Ableitung des abgepumpten Wassers aus der Tiefgarage in den Abfluss.

Ob man nicht künftig diese immensen Summen erlassen könnte? "Nein, sonst könnte ja jeder daher kommen", sagte ein Vertreter der MSE sinngemäß. Da wurde der BA-Vorsitzende Patric Wolf (CSU) wütend: "Das ist doch Unsinn, Sie müssen schon Gleiches mit Gleichem vergleichen. Frau von Gagern ist in einer Sondersituation und nicht irgendwer!"

Lesen Sie hier den Kommentar zum Thema: In Unschuld waschen

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