Grünwalder Stadion wird a bisserl saniert

Die Bundesliga kehrt ins altehrwürdige Grünwalder Stadion zurück. Gut, wenn auch nur mit der 3. Bundesliga, die mit der nächsten Saison neu eingeführt wird. Doch das alte 60er-Stadion muss dafür erst „ligatauglich“ gemacht werden, was die Stadt bis Juli 800000 Euro kosten wird. Ist das die Rettung?
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Fans strömen ins alte 60er Stadion.
Martha Schlüter Fans strömen ins alte 60er Stadion.

Die Bundesliga kehrt ins altehrwürdige Grünwalder Stadion zurück. Gut, wenn auch nur mit der 3. Bundesliga, die mit der nächsten Saison neu eingeführt wird. Doch das alte 60er-Stadion muss dafür erst „ligatauglich“ gemacht werden, was die Stadt bis Juli 800000 Euro kosten wird. Ist das die Rettung?

MÜNCHEN Mit der 3. Liga spielen dort der FC Bayern München II – und der TSV 1860 München II (wenn sie das schaffen). Derzeit sind im 60er-Stadion pro Saison 70 Pflichtspiele der Amateur- und Jugendmannschaften der Löwen und der Bayern. Im Schnitt kommen 500 bis 1000 Zuschauer pro Spiel, so das Sportamt – bei 22000 Plätzen.

Doch für die neue 3. Bundesliga reicht der heutige Zustand des Grünwalder nicht aus. Allein für die neue Fernsehtauglichkeit (der Fußballbund will übertragen lassen) muss eine neue Flutlichtanlage installiert werden. Als Sofortmaßnahmen stehen nach Angaben des Sportamtes unter anderem an:

Neue Videoanlage mit acht Kameras innen und außen (Kosten geschätzt: 200000 Euro).

Sanierung der Lautsprecheranlage (100000 Euro).

Sechs Container für die Polizei – zwei für die Einsatzleitung und vier für festgenommene Fans (150000 Euro).

Behinderten-WC, Arztzimmer, Schiri-Raum, Vip-Bereich mit Gaststätte (150000 Euro).

Blockeinteilung, Absperrungen (150000 Euro).

Das ist noch nicht alles: „Seitens des DFB sind weitere Auflagen für die Spielzeit 2009/1020 zu erwarten“, so das Sportamt. Die Kosten will die Stadt vorschießen. Sie sollen über höhere Mieten von den Vereinen wieder hereinkommen.

Ist damit das Grünwalder als Fußballstadion gerettet? Noch nicht. Die Mietverträge mit Bayern und den Löwen laufen bis 2010. Und es ist ersteinmal in den Fängen der Politik.

Die Alternative ist ein neues Kleinstadion. Da gab es bereits Überlegungen, die Bezirkssportanlage neben der Rudi-Sedlmayer-Halle in der Siegenburger Straße auszubauen. Doch ein nagelneues Stadion würde rundherum 20 Millionen Euro kosten. Und die Platzverhältnisse (Parkplätze, Abstandsflächen) sind neben der Halle zu eng. Eine Totalsanierung des 60er-Stadions spielt sich ebenfalls mindestens in diesem Finanzbereich ab. Es kann übrigens nicht komplett abgerissen werden: Dann darf es nach den neuen Baugesetzen nicht mehr aufgebaut werden (zu nah an Nachbarn).

SPD und Grüne haben vereinbart, dieser Minimal-Sanierung über 800000 Euro nächste Woche im Sportausschuss zuzustimmen. Bis zur Sommerpause soll eine Untersuchung beschlossen werden, welche Möglichkeiten es gibt und was sie kosten. Ende des Jahres könnten die Fakten auf dem Tisch liegen. Im Dezember hatte Sportbürgermeisterin Christine Strobl (SPD) den beiden Vereinen angeboten, die Mietverträge bis 2018 zu verlängern. Aber SPD und Grüne hatten diesen „populistischen Alleingang“ wütend gestoppt. Strobl bleibt ruhig: „Ich sehe immer noch keine Alternative zum Grünwalder.“ Willi Bock

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