Gründe für Baustopp am alten Karstadt in München: Architektenbüro widerspricht der Stadt

Rund drei Wochen schon steht die Mega-Baustelle am alten Karstadt am Nordbad in München still – und noch immer fehlt die Baugenehmigung. Nur: Warum?
Irene Kleber |
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Hier war mal Karstadt am Nordbad – aktuell passiert jedoch nur wenig auf der Baustelle
Hier war mal Karstadt am Nordbad – aktuell passiert jedoch nur wenig auf der Baustelle © iko

München - In dem tiefen Loch am Nordbad ist Stillstand, schon seit rund drei Wochen. Auf der Mega-Baustelle, wo bis zum Abriss 2021 der alte Karstadt gestanden hat, geht nichts weiter, seit der Tiefgaragenrohbau im vierten und dritten Untergeschoss fertig ist. Aber wie lange noch? Wann kommen die Arbeiter wieder?

Mega-Baustelle am Nordbad: 2025 sollten die Bauarbeiten eigentlich abgeschlossen sein

Immerhin soll bis Sommer 2025 ein Markthallen- und Bürokomplex für bis zu 1.000 Arbeitsplätze entstehen, samt Kita, Gastro und Orangerie mit Wald auf dem Dach.

So soll das neue Gebäude am Ende aussehen - mit Orangerie und einem Wald auf dem Dach und weitem Ausblick über Schwabing.
So soll das neue Gebäude am Ende aussehen - mit Orangerie und einem Wald auf dem Dach und weitem Ausblick über Schwabing. © Visualisierung: Schluchtmann Architekten

Der Zeitplan dürfte jetzt eng werden – und der Bau deutlich teuer. Wie die AZ berichtet hat, hakt es laut dem Planungsreferat an einem Teilbauantrag fürs erste und zweite Untergeschoss, den der Bauherr Ende Juni eingereicht, aber den die Lokalbaukommission noch nicht genehmigt hat.

Baustelle am ehemaligen Karstadt: Architektenbüro sieht keine Schuld bei sich 

"Es liegt noch keine abschließende Baugenehmigung für das Gesamtvorhaben vor", erklärt eine Sprecherin des Münchner Planungsreferats auf Nachfrage. Und weiter: "Auch aufgrund erforderlicher Umplanungen" sei über diesen "noch nicht final entschieden" worden. Bis zur Genehmigung sei ein Weiterbau nun nicht möglich.

Dagegen verwehrt sich nun das Architektenbüro Schluchtmann, von dem die Pläne stammen. "An den Umplanungen liegt es nicht", sagt Aika Schluchtmann auf AZ-Nachfrage.

Blick auf die Karstadt-Baustelle. (Archivbild)
Blick auf die Karstadt-Baustelle. (Archivbild) © Sigi Müller

Umgeplant habe man lediglich bei Zufahrten und bei der Anlieferung für das neue Gebäude. Diese Planungen seien aber längst mit dem Mobilitätsreferat abgestimmt und erledigt. "Aus meiner Sicht hätte man diesen Teilbauantrag längst genehmigen können", sagt Schluchtmann.

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Ohnehin seien die beiden Teilbauanträge für die vier Untergeschosse nur "ein Hilfskonstrukt" gewesen, um keinen Stillstand zu riskieren, bis die große Baugenehmigung für das komplexe Gesamtvorhaben vorliegt. "Wir brauchen die große Genehmigung. Und zwar jetzt", sagt die Architektin.

Das war einmal: Das Karstadt-Warenhaus am Nordbad (eröffnet 1968) hat im Oktober 2020 zugemacht und wurde 2021 abgerissen.
Das war einmal: Das Karstadt-Warenhaus am Nordbad (eröffnet 1968) hat im Oktober 2020 zugemacht und wurde 2021 abgerissen. © Sigi Müller

Längere Bauarbeiten und höhere Kosten – die Folgen des Baustopps

Was der Stillstand für den Zeitplan und die Kosten bedeuten könnte, die eine stillstehende Baustelle verursacht, ist unklar. Die Investoren der Ariston GmbH, Stefan Pfender und Dieter Lorenz, äußern sich urlaubsbedingt dazu aktuell nicht.

Noch im Februar hatte Gesellschafter Pfender gesagt, man liege mit der Baustelle "im Zeitplan". Das scheint sich nun angesichts der neuesten Entwicklungen geändert zu haben.

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3 Kommentare
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  • Geradeaus-Denker am 11.08.2023 17:39 Uhr / Bewertung:

    Ja wenn die Investoren im Urlaub sind, kann das Planungsreferat das auch.

  • Monika1313 am 11.08.2023 16:15 Uhr / Bewertung:

    Das Sendlinger Loch liegt auch seit Jahren im Zeitplan.

  • am 11.08.2023 14:51 Uhr / Bewertung:

    Vielleicht ist die Planung einfach noch nicht hässlich genug, um die städtischen Vorgaben zu erfüllen?

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