Großmarkthalle München: Sanieren oder umziehen?

Ende Juli entscheidet der Stadtrat über die Zukunft der Großmarkthalle. Die fast 100 Jahre alten Gebäude müssen dringend überholt werden. Die Sortieranlage wird zunächst wohl nur repariert
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Der Italiener Bussone mußte sein Lokal in der Sortierhalle schließen - wie andere Pächter dort auch.
Ronald Zimmermann Der Italiener Bussone mußte sein Lokal in der Sortierhalle schließen - wie andere Pächter dort auch.

MÜNCHEN - Ende Juli entscheidet der Stadtrat über die Zukunft der Großmarkthalle. Die fast 100 Jahre alten Gebäude müssen dringend überholt werden. Die Sortieranlage wird zunächst wohl nur repariert

Heute entscheidet sich, wie es mit den Läden und Lokalen der Großmarkthalle weitergeht, die vorige Woche plötzlich geschlossen wurden. Das Baureferat arbeitet an einem Gutachten darüber, wie gravierend die Probleme mit der Stabilität des Daches der alten Sortieranlage sind. Vielleicht reicht vorerst eine Reparatur.

Wie die AZ berichtete, hat die Lokalbaukommission vorigen Dienstag Abend die Läden und Lokale spontan geschlossen. Die Befürchtung: Das marode Dach könnte einstürzen.

Inzwischen haben die Pächter unter Aufsicht ihre verderbliche Ware aus dem Gebäude herausholen dürfen. Läden und ein Restaurant bleiben geschlossen – was gestern auch Schüler der Montessori-Schule zu spüren bekamen: Sonst holen sie mittags immer Essen von Wirt Gennario Bussone. Ab sofort gehen sie leer aus.

Nicht nur die alte Sortieranlage ist marode. Auch die Großmarkthalle muss dringend generalsaniert werden (AZ berichtete). Das Kommunalreferat schätzt die Kosten auf 130 Millionen Euro. Die Kämmerei glaubt, dass es bis zu 250 Millionen Euro sind.

Warnung vor "marktliberalen Scharlatanen"

Am 22. Juli soll der Stadtrat in einem Grundsatzbeschluss sagen, ob er die Großmarkthalle sanieren will. Oder ob der Großmarkt an anderer Stelle neu gebaut werden soll.

Es gibt große Tendenzen, zu bleiben. Die SPD in Sendling und ihr Stadtrat Horst Lischka drängen auf den Erhalt: „Marktliberale Scharlatane missbrauchen den teils sanierungsbedürftigen Bauzustand der Hallen, um mit Privatisierungs- und Verlagerungsgerede Ängste zu schüren.“ Die Folge: „Gewinnbringendes Edelgemüse wird privatisiert - für die Armen bleibt ja die Münchner Tafel.“

Für die BA-Mitglieder Ernst Dill und Günter Pelkowski ist es „enscheidend“, was mit dem Gelände um die Großmarkthalle herum passiert, einschließlich der Gleisharfe. Es müsse ein Generalplan entworfen werden, wie Viehhof, Markthallen und ein neuer Gewerbehof zusammengebracht werden können.

Willi Bock

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