Großes Demo-Wochenende in München: Siko, Anti-Siko, Schwurbler- und Lärmdemo treffen aufeinander
München - Als wäre es nicht genug, dass Staatenlenker aus aller Welt sich am kommenden Wochenende für die Münchner Sicherheitskonferenz angekündigt haben: Auch andere Gruppierungen wollen etwas von der medialen Aufmerksamkeit abhaben, die sich in der bayerischen Landeshauptstadt konzentrieren wird.
Die Polizei informiert am Dienstag,14. Februar, zu ihrem geplanten Großeinsatz zum Siko-Wochenende. Klar ist schon jetzt: Es wird heiß zu- und hergehen. Der Überblick:
Siko am Bayerischen Hof: Sicherheitszone am Wochenende
Das Gebiet rund um den Bayerischen Hof wird von Freitag, 17. Februar, sechs Uhr in der Früh bis Sonntag, 19. Februar, 15 Uhr zum Hochsicherheitstrakt. Dort, wo sich die Staats- und Regierungschefs treffen, gilt für diese Zeit eine Allgemeinverfügung der Stadt. Ebenfalls erwartet werden russische Regimekritiker und im Exil lebende Oppositionelle, was die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal erhöhen dürfte.
Anti-Siko-Demo am Stachus/Marienplatz: Die Altbekannte
Das "Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz" demonstriert traditionell gegen die Siko. Dieses Jahr erwartet die Stadt rund 2.000 Teilnehmer, die sich um 12.30 Uhr am Stachus für die Auftaktkundgebung versammeln. Der Demozug geht dann ab 14 Uhr über den Lenbachplatz, über die Brienner Straße und den Odeonsplatz zum Marienplatz. Dort ist die Schlusskundgebung.
Pro-Ukraine-Demo am Odeonsplatz
Das Bündnis "Ukrainer in München" organisiert eine Demonstration am Samstagnachmittag (18.2. ab 14 Uhr) am Odeonsplatz. Dort werden neben rund 1.500 Teilnehmern auch prominente Redner und Rednerinnen wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Anton Hofreiter (Grüne), Florian Hahn (CSU) und die ukrainische Nobelpreisträgerin Oleksandra Matviichuk erwartet.
Iran-Demo am Max-Joseph-Platz
Die Organisation "women.life.freedom.munich" demonstriert am Samstag, 18.2., zwischen 12 und 18 Uhr auf dem Max-Joseph-Platz in Solidarität mit den Protestierenden im Iran. Es werden 500 Teilnehmer erwartet.
"München steht auf"-Demo am Königsplatz
Das aus Coronaleugner-Kreisen entstandene Bündnis "München steht auf" hat seit einiger Zeit ein neues Thema gefunden und demonstriert am Samstag, 18.2., ab 13 Uhr auf dem Königsplatz. Unter dem Motto "Wir wollen Frieden" wurden 4.000 Teilnehmer angemeldet (erwartungsgemäß erscheinen in der Regel weniger Leute). Es sprechen prominente Ex-Journalisten wie Jürgen Todenhöfer oder Diether Dehm, einer der Russlandfreunde der Partei Die Linke.
Rechtsextreme Demo am Karl-Stützel-Platz
Ab 11 Uhr am Samstag, 18.2., demonstrieren Menschen aus dem Dunstkreis der AfD und des rechten Compact-Magazins am Karl-Stützel-Platz. Reden halten unter anderem der rechte Vordenker Jürgen Elsässer und der AfD-MdB Petr Bystron. Nach Informationen des a.i.da.-Archivs (Antifaschistische Informations- Dokumentations- und Archivstelle München e.V.) haben die Demonstranten angekündigt, sich um 13 Uhr der Kundgebung am Königsplatz anzuschließen.
Gegendemo: Gegen "Schulterschluss von AfD, Querdenkern und Compact anlässlich der Siko"
Gegen diesen "Schulterschluss von AfD, Querdenkern und Compact anlässlich der Siko" haben die Münchner Antifa oder auch zum Beispiel die "Löwenfans gegen Rechts" zur Gegendemo aufgerufen:
Krachparade: "Bass gegen Hass" vom Harras zum Odeonsplatz
Aktivisten aus dem Umfeld der Münchner Technoszene rufen für den Samstag, 18.2., ab 16 Uhr zum Demozug vom Harras an den Odeonsplatz, wo die Pro-Ukraine-Demo stattfindet. Laut Insidern werden 500 bis 1.000 Teilnehmer erwartet.

Großer Siko-Demotag: Fehlen nur noch Klimakleber
Alle großen Plätze in der Innenstadt sind also von Demonstranten jeglicher Couleur in Beschlag genommen. Da fehlen eigentlich nur noch die Klimakleber der "Letzten Generation". Präventivhaft gibt es für die Aktivisten aktuell keine mehr, gut möglich also, dass auch sie die große Aufmerksamkeit ausnützen wollen, die am Wochenende auf München liegt.