Großes Demo-Wochenende in München: Siko, Anti-Siko, Schwurbler- und Lärmdemo treffen aufeinander

Am kommenden Samstag hat die Polizei alle Hände voll zu tun: Für Demos rund um die Sicherheitskonferenz haben sich Größen aus der Bundespolitik und aus der rechten Szene angekündigt.
Jan Krattiger
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Polizisten stehen mit gezogenen Schlagstöcken einigen Demonstranten aus der linksautonomen Szene am Marienplatz gegenüber. (Archiv)
Polizisten stehen mit gezogenen Schlagstöcken einigen Demonstranten aus der linksautonomen Szene am Marienplatz gegenüber. (Archiv) © Felix Hörhager/dpa

München - Als wäre es nicht genug, dass Staatenlenker aus aller Welt sich am kommenden Wochenende für die Münchner Sicherheitskonferenz angekündigt haben: Auch andere Gruppierungen wollen etwas von der medialen Aufmerksamkeit abhaben, die sich in der bayerischen Landeshauptstadt konzentrieren wird.

Die Polizei informiert am Dienstag,14. Februar, zu ihrem geplanten Großeinsatz zum Siko-Wochenende. Klar ist schon jetzt: Es wird heiß zu- und hergehen. Der Überblick:

Siko am Bayerischen Hof: Sicherheitszone am Wochenende

Das Gebiet rund um den Bayerischen Hof wird von Freitag, 17. Februar, sechs Uhr in der Früh bis Sonntag, 19. Februar, 15 Uhr zum Hochsicherheitstrakt. Dort, wo sich die Staats- und Regierungschefs treffen, gilt für diese Zeit eine Allgemeinverfügung der Stadt. Ebenfalls erwartet werden russische Regimekritiker und im Exil lebende Oppositionelle, was die Sicherheitsmaßnahmen noch einmal erhöhen dürfte. 

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Anti-Siko-Demo am Stachus/Marienplatz: Die Altbekannte

Das "Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz" demonstriert traditionell gegen die Siko. Dieses Jahr erwartet die Stadt rund 2.000 Teilnehmer, die sich um 12.30 Uhr am Stachus für die Auftaktkundgebung versammeln. Der Demozug geht dann ab 14 Uhr über den Lenbachplatz, über die Brienner Straße und den Odeonsplatz zum Marienplatz. Dort ist die Schlusskundgebung. 

Pro-Ukraine-Demo am Odeonsplatz

Das Bündnis "Ukrainer in München" organisiert eine Demonstration am Samstagnachmittag (18.2. ab 14 Uhr) am Odeonsplatz. Dort werden neben rund 1.500 Teilnehmern auch prominente Redner und Rednerinnen wie Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Anton Hofreiter (Grüne), Florian Hahn (CSU) und die ukrainische Nobelpreisträgerin Oleksandra Matviichuk erwartet. 

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Iran-Demo am Max-Joseph-Platz

Die Organisation "women.life.freedom.munich" demonstriert am Samstag, 18.2., zwischen 12 und 18 Uhr auf dem Max-Joseph-Platz in Solidarität mit den Protestierenden im Iran. Es werden 500 Teilnehmer erwartet.

"München steht auf"-Demo am Königsplatz

Das aus Coronaleugner-Kreisen entstandene Bündnis "München steht auf" hat seit einiger Zeit ein neues Thema gefunden und demonstriert am Samstag, 18.2., ab 13 Uhr auf dem Königsplatz. Unter dem Motto "Wir wollen Frieden" wurden 4.000 Teilnehmer angemeldet (erwartungsgemäß erscheinen in der Regel weniger Leute). Es sprechen prominente Ex-Journalisten wie Jürgen Todenhöfer oder Diether Dehm, einer der Russlandfreunde der Partei Die Linke.

Rechtsextreme Demo am Karl-Stützel-Platz

Ab 11 Uhr am Samstag, 18.2., demonstrieren Menschen aus dem Dunstkreis der AfD und des rechten Compact-Magazins am Karl-Stützel-Platz. Reden halten unter anderem der rechte Vordenker Jürgen Elsässer und der AfD-MdB Petr Bystron. Nach Informationen des a.i.da.-Archivs (Antifaschistische Informations- Dokumentations- und Archivstelle München e.V.) haben die Demonstranten angekündigt, sich um 13 Uhr der Kundgebung am Königsplatz anzuschließen. 

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Gegendemo: Gegen "Schulterschluss von AfD, Querdenkern und Compact anlässlich der Siko"

Gegen diesen "Schulterschluss von AfD, Querdenkern und Compact anlässlich der Siko" haben die Münchner Antifa oder auch zum Beispiel die "Löwenfans gegen Rechts" zur Gegendemo aufgerufen: 

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Krachparade: "Bass gegen Hass" vom Harras zum Odeonsplatz

Aktivisten aus dem Umfeld der Münchner Technoszene rufen für den Samstag, 18.2., ab 16 Uhr zum Demozug vom Harras an den Odeonsplatz, wo die Pro-Ukraine-Demo stattfindet. Laut Insidern werden 500 bis 1.000 Teilnehmer erwartet. 

Kommando Hörsturz: Krachparade am 18.2.2023
Kommando Hörsturz: Krachparade am 18.2.2023 © privat

Großer Siko-Demotag: Fehlen nur noch Klimakleber

Alle großen Plätze in der Innenstadt sind also von Demonstranten jeglicher Couleur in Beschlag genommen. Da fehlen eigentlich nur noch die Klimakleber der "Letzten Generation". Präventivhaft gibt es für die Aktivisten aktuell keine mehr, gut möglich also, dass auch sie die große Aufmerksamkeit ausnützen wollen, die am Wochenende auf München liegt.

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  • Weigand am 14.02.2023 10:45 Uhr / Bewertung:

    Warum findet die SIKO nicht (wieder) wie früher im Park-Hilton statt?
    Gibt eigentlich nur 3,wie auch immer gewichtete, Gründe : Das Hotel wollte nicht mehr. Die SIKO wollte eine glanzvollere Adresse. Man will das Bürgerlein,schön sichtbar in der Innenstadt, schikanieren. Denn Verkehrsanbindung bzw. Veranstaltungsräume waren ja sogar viel besser

  • Perlacher am 14.02.2023 00:04 Uhr / Bewertung:

    Man sollte das Gehalt der Polizisten mindestens verdoppeln, denn diese müssen dafür sorgen, damit es bei immer heftigeren Demonstrationen, nicht zu Mord und Totschlag kommt!

  • SL am 14.02.2023 08:15 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Perlacher

    Warum nur verdoppeln, mindestens verdreifachen. Und keine 71,75 % Pension vom letzten Gehalt, sondern mindestens 150 %. Da hätten diese echt verdient.

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