Großbaustellen in der Stadt: Der Münchner Sommerstau

15 Großbaustellen sind in die Ferien verlegt, weil dann in in der Stadt weniger Autos fahren. Ein neuer Flüsterasphalt wird in drei Straßen getestet, die Autobahnauffahrt Tatzelwurm ist bald fertig
MÜNCHEN Bei Richard Bartl stapeln sich in diesen Ferientagen die Protestbriefe von Autofahrern: Denn in den Sommerferien ist München eine einzige Stop-and-Go-Baustelle, die Bartl als Baustellenkoordinator betreut. Es sind tausende kleiner Projekte, aber allein 15 Großbaustellen auf Hauptstraßen, die bewusst in die Ferienzeit gelegt wurden – weil dann weniger Autos in München fahren.
Wenn das Wetter mitspielt, sollen viele bis zum Ende der Ferien im September fertig sein. Doch der Regen hat schon die erste Baustelle verzögert: in der Dachauer Straße. Dort sollte am vorigen Wochenende die Ringbrücke Landshuter Allee total gesperrt werden. Doch wegen des heftigen Regens konnte nicht einmal die Fahrbahnmarkierung aufgetragen werden. „Wir müssen an die Bauwerksfugen dran, und das geht nur, wenn es absolut trocken ist“, so Bartl. Jetzt kommt die Sperrung am kommenden Wochenende: von Freitag, 13. August, um 18 Uhr bis zum Montag um fünf Uhr in der Früh.
Dabei gibt es drei Sommer- Schwerpunkte: Im Münchner Osten sanieren die Stadtwerke weiträumig die Trambahngleise. Zweitens der Münchner Westen: Landsberger Straße (die bis nach Pasing eine einzige Baustelle ist), Landshuter Allee (zwischen der Brücke Dachauer Straße und der Moosacher Straße wird bis Ende August die Fahrbahn saniert) und Eversbuschstraße (sie ist bis zum 13. September größtenteils für den Durchgangsverkehr gesperrt). Dazu die Baustellen Pippinger Straße, Limesstraße, Gleichmannstraße, Bahnhof Pasing oder Maria-Eich-Straße.
Im Osten ist der dritte Brennpunkt in der Wasserburger Landstraße im Bereich der Friedenspromenade. Und es bleibt weiterhin das Nadelöhr Prinzregentenstraße.
Damit der Autoverkehr ruhiger läuft, wird an vier Straßenabschnitten Flüsterasphalt getestet: Wasserburger Landstraße, Landsberger Straße und Orleansstraße. Und auf der Autobahn A96 zwischen dem Autobahndreieck München-West und Sendling. Diese Baustellen sind eine besondere Herausforderung für die Straßenbauer: Es müssen große Felder am Stück geteert werden, weil jede Fuge nur neue Geräusche erzeugt.
Die Problem-Baustelle Geiselgasteigstraße wird Ende der Woche fertig. Auch der Tatzelwurm nähert sich dem Ende: Ende September sind alle Fahrbahnen fertig. Danach wird die Abfahrtsrampe zum Frankfurter Ring gebaut.
„Ich bitte die Autofahrer um Verständnis“, sagt Baustellenkoordinator Bartl. „Jeder soll schauen, wie er die Baustellen umfahren kann. Außerdem rate ich, für die Zeit aufs Auto zu verzichten und mit dem MVV zu fahren.“ Willi Bock