Geburtenzahlen in München sinken: Woran das liegt

Der Trend setzt sich fort: Schon das dritte Jahr in Folge sinkt die Zahl der Geburten in München – und die der neugeborenen Münchner. Woran das liegt und was dem entgegensteht.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
51  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
5.851 Babys kamen in 2024 in der München Klinik zur Welt.
5.851 Babys kamen in 2024 in der München Klinik zur Welt. © München Klinik

München - 20.415 Kinder mit Geburtsort in München kamen laut dem Standesamt München 2024 zur Welt. 2023 waren es noch 21.110 Kinder. Das Statistische Amt München zählt sogar noch weniger Münchner Kindl, nämlich 15.221 Neugeborene. Denn hier werden alle Neugeborenen mit Hauptwohnsitz in München erfasst, unabhängig vom Geburtsort. 

"Der Kinderwunsch bei jungen Leuten ist stabil"

Diese sinkende Tendenz zeigt sich laut einer vorläufigen Auswertung des Statistischen Bundesamtes auch bundesweit. Die Geburtenzahl in Deutschland ist weiter rückläufig. Casper Roenneberg, Chefarzt der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in der München Klinik Harlaching, ordnet die sinkenden Geburtenzahlen ein: „Viele junge Menschen haben heutzutage geopolitische oder wirtschaftliche Sorgen und Ängste. Dennoch zeigen Studien, dass der Kinderwunsch bei jungen Menschen seit zwei Jahrzehnten stabil ist.“

Einwohnerzuwachs in München 

Die rückläufige Geburtenrate sei laut Studien vor allem auf den Rückgang von kinderreichen Familien zurückzuführen, so Roenneberg. Hinzu kämen, "weitere für die junge Generation wichtige Ideale wie Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung," die  bei  "einer Familiengründung zu einem Wertekonflikt führen können". Viele würden den Kinderwunsch deshalb aufschieben – "was letztlich zu einer Diskrepanz zwischen dem Wunsch und der tatsächlich realisierten Kinderzahl führen kann.“

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Die München Klinik mit ihren aktuell noch drei Frauenkliniken in Schwabing, Harlaching und Neuperlach merkt von dem Rückgang im Übrigen noch nicht so viel: Hier sei die Geburtenzahl mit 5851 Babys im Vergleich zum Vorjahr stabil (2023: 5886 Babys). Damit kamen in den städtischen Kliniken die meisten Babys der Landeshauptstadt zur Welt.

Ob die sinkende Geburtenzahl die Gesamtlage in der Stadt entzerrt, darf man ohnehin anzweifeln, denn in München rechnet man langfristig mit einem weiteren Einwohnerzuwachs – vor allem auch durch Zuzug, wie der Demografiebericht 2023 bis 2040 des Planungsreferats schon 2023 zeigt und externe Institute Mitte 2024 bestätigten. 

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
51 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Bongo am 20.01.2025 11:09 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Da Ding:
    Es geht doch nicht um die derzeitigen 1,2%, sondern darum, wenn der Trend so anhält, was man annehmen darf, wie es dann z.B. in 20 Jahren ausschaut.
    Aber für einen Grünenfan ist das sicher schwer zu verstehen!

  • Bongo am 19.01.2025 15:37 Uhr / Bewertung:

    Antworten Da Ding:
    „Was interessiert mich, wie in Berlin 1,2% der neugeborenen Kinder genannt werden“.
    Natürlich interessiert es Sie, sonst hätten Sie doch nicht geantwortet und die 1,2% in Spiel gebracht!

  • Da Ding am 20.01.2025 09:26 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bongo

    Natürlich interessiert es mich, wenn hier fleißig Framing betrieben wird.
    Die Tatsache, Mohamed ist seit Jahren der häufigste Geburtsname bei Jungen in Berlin wirkt erst mal extrem bedrohlich. Wenn man dazu aber weiß, dass trotzdem nur 1,2% der Neugeborenen so genannt werden ändert sich das Bild. Das interessiert mich.
    Wie 1,2% des berliner Nachwuchses genannt werden, eher weniger.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.