Galeria Kaufhof meldet Insolvenz an: CSU fordert Antworten von OB Reiter

Das Management des Unternehmens hatte bekanntgegeben, dass mindestens ein Drittel der 131 Kaufhäuser in Deutschland geschlossen werden sollen und betriebsbedingte Kündigungen unvermeidlich seien. Der CSU im Stadtrat stellen sich da für München viele Fragen.
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Viele Immobilien, in die Galeria Karstadt Kaufhof eingemietet sind, sind schlicht gesagt marode. Hier als Beispiel das Haus am Marienplatz in München.
Viele Immobilien, in die Galeria Karstadt Kaufhof eingemietet sind, sind schlicht gesagt marode. Hier als Beispiel das Haus am Marienplatz in München. © Lennart Preiss/dpa

München - Das Unternehmen Galeria Karstadt Kaufhof muss zum zweiten Mal innerhalb von weniger als zwei Jahren Rettung in einem Schutzschirmverfahren suchen: Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern will über 40 seiner verbliebenen 131 Kaufhäuser schließen. Das kündigte Unternehmenschef Miguel Müllenbach in einem Gespräch mit der "FAZ" an.

Was geschieht dann mit den Filialen in München? Welche Konsequenzen drohen der Stadt noch? Das sind Fragen, die auch die CSU im Stadtrat umtreibt.  

Warenhäuser des Unternehmens prägten unter anderem das Bild der Münchner Altstadt am Marienplatz, in der Kaufingerstraße und am Hauptbahnhof – "allesamt Immobilien, die in der Hand der SIGNA Unternehmensgruppe von René Benko liegen", heißt es in der vom stellvertretenden CSU-Fraktionsvorsitzenden Hans Theiss unterzeichneten Anfrage an Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD).

CSU macht sich Gedanken um die Rolle von Eigentümer René Benko 

Folgenden Fragenkatalog unterbreitet die Stadtrats-CSU dem Münchner Stadtoberhaupt. 

  • Liegen dem Oberbürgermeister weitere Informationen zur Insolvenz vor - in erster Linie darüber, welche Standorte betroffen sind?
  • Gibt es für die Standorte am Marienplatz und/oder in der Kaufingerstraße Pläne für eine etwaige Nachnutzung bzw. reduzierte Dimension des Warenhausangebotes mit Alternativnutzung der freiwerdenden Flächen?
  • Gibt es Pläne für Umbau- oder gar Neubauvorhaben an den Standorten am Marienplatz und/oder Kaufingerstraße?
  • Welche Auswirkungen hat eine Insolvenz auf das Bauvorhaben an der Schützenstraße?
  • Sind der Landeshauptstadt München weitere geplante Immobilienerwerbe der SIGNA Unternehmensgruppe in München bekannt?
  • Wie beurteilt die Landeshauptstadt München die Immobilienstrategie der SIGNA Unternehmensgruppe in München insgesamt?

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Gewerkschafter und Politiker fordern eine starke finanzielle Beteiligung des Eigentümers René Benko an der Rettung des angeschlagenen Warenhauskonzerns.

Die Belegschaft frage sich, "wo der Eigentümer ist in dieser existenziell höchst bedrohlichen Situation für 17.400 Menschen und ihre Familien", sagte Stefanie Nutzenberger, Bundesvorstandsmitglied der Gewerkschaft Verdi. Es müsse jetzt zusätzliches Geld ins Unternehmen. "Da gibt es klare Erwartungen an den Eigentümer."

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2 Kommentare
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  • Wolff am 03.11.2022 17:14 Uhr / Bewertung:

    "Es müsse jetzt zusätzliches Geld ins Unternehmen." Da will wohl jemand ein totes Pferd reiten...

    Es müssen erst einmal vernünftige Rahmenbedingungen geschaffen werden, die den Betrieb solcher Geschäfte überhaupt noch sinnvoll erscheinen lassen.

    Warum soll man zu vorgegbenen und begrenzten Öffnungszeiten in die Stadt fahren, wenn man sich jederzeit kostenfrei und deutlich günstiger beliefern lassen kann?

    Die Arbeitsbedingungen und die Leistungsqualität bei der Paketzustellung lässt immer mehr zu wünschen überig. Auch durch den verstärkten Onlinehandel. Hier müssen andere Vorschriften geschaffen und vor allem streng kontrolliert werden. Dann werden vielleicht die wahren Kosten dieser Handelsplattform auch mal bei den Kunden ankommen...

  • bimslmeier am 03.11.2022 17:13 Uhr / Bewertung:

    Ich möchte auch gern wissen, wie oft CSU-Minister schon mit Benko gekungelt haben (Alte Akademie...) aber die Fragen sind schon mal richtig! Da geht es nicht nur um die Galeria-Insolvenz sondern auch um die Korruption durch Benko und fragwürdige Finanzierungen...
    Die Stadt München sollte umgehend jegliche (aufwendige) Behördenplanung von Benko-Projekten aussetzen!

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