Für eine Wiesn ohne Grapscher
MÜNCHEN - Immer wieder werden Frauen und Mädchen auf der Wiesn Opfer von sexueller Gewalt - allein vergangenes Jahr waren gab es sechs Fälle. Heuer können sich Frauen in Notlagen an so genannte Security Points wenden.
Busengrapscher und Vergewaltiger gibt es leider auch auf dem Oktoberfest. Die Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ kämpft seit sechs Jahren gegen Sex-Gangster auf dem Oktoberfest.
Jedes Jahr werden wehrlose Mädchen und Frauen Opfer von sexuellen Übergriffen, letztes Jahr waren es sechs Fälle. Und das sind nur diejenigen, die der Polizei gemeldet wurden. „Schau hin und sag Stopp!“ Dafür plädiert die Aktion, die es seit 2003 gibt.
Mit Plakaten, Bannern in der S-Bahn und Kinowerbung möchte sie Wiesn-Besucher sensibilisieren. „Frauen sollten sicherstellen, dass sie jederzeit auch alleine nach Hause kommen“, sagt Hanne Güntner von der Initiative Münchner Mädchenarbeit (IMMA), eine der Initiatoren. Dabei sollten sie jederzeit auch „Frau der Lage bleiben“ – also nicht übermäßig Alkohol trinken und sich von ihrer Clique oder Freunden nicht trennen. Wenn Frauen oder Mädchen doch einmal in eine Notlage geraten, finden sie am Security Point hinter dem Schottenhamelzelt Hilfe. „Wir helfen, das Hotel, den Campinplatz oder die Wohnung zu finden, bringen die Damen zu U- oder S-Bahn oder begleiten sie zur Polizei“, sagt Christine Rudolf-Jilg von AMYNA e.V, die die Aktion mit ins Leben gerufen hat. Im Notfall fahren die ehrenamtlichen Helfer die Verzweifelten auch nach Hause oder besorgen ihnen ein Bett in der Bahnhofsmission.
Die Finanzierung der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ ist gesichert. Nachdem sie letztes Jahr fast eingestellt wurde, bekommt sie nun jährlich 19000 Euro aus dem Haushalt der Stadt München. Trotzdem sind die Initiatoren noch immer für Spenden dankbar.
ch
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