Forst Kasten: Regierung von Oberbayern bestätigt Rodung

Aller Protest hat nichts geholfen: Die Aufsichtsbehörde der Stadt München hat die Rodung im Forst Kasten bestätigt.
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Forst Kasten wird wohl weiter gerodet.
Forst Kasten wird wohl weiter gerodet. © Martin Gebhardt

München - Baumbesetzungen von Aktivisten und politischer Protest von Seiten des Stadtrates haben nichts genützt: Die Rodung im Forst Kasten wird wohl kommen.

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SPD-Stadträtin Anne Hübner teilte auf Twitter mit, dass die Regierung von Oberbayern, und damit Münchens Aufsichtsbehörde, die geplante Rodung bestätigt hat. Damit ist die Sache wohl endgültig vom Tisch.

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Stadträte würden persönlich haften

"Gestern Abend um 21.43 Uhr hat die Regierung von Oberbayern auf unser Protestschreiben geantwortet und ihre Rechtsauffassung bestärkt, dass wir der Auskiesung zustimmen müssen oder hohe individuelle Schadensersatzforderungen riskieren. Zudem würden wir in dieser Angelegenheit ausschließlich als Stiftungsrat und nicht als kommunale Mandatsträger agieren dürfen. Was wir uns also jenseits des wirtschaftlichen Auskommens der Stiftung sonst noch für Gedanken machen, sei komplett irrelevant. Die Regierung verweist zudem auf die einstimmig gefassten, wegweisenden Beschlüsse aus den Jahren 14 und 17, die uns heute binden", schreibt Hübner.

Opposition sieht Aufforstung positiv

Damit sind dem Münchner Stadtrat wohl die Hände gebunden, was die Zustimmung zu der Rodung betrifft - denn persönlich haften will natürlich niemand.

Versöhnliche Töne kommen derweil von der Rathaus-Opposition.  "In München wird viel gebaut, und dafür werden große Mengen an Kies benötigt. Aus ökologischen Gesichtspunkten ist es daher sinnvoll, den Baustoff möglichst in der Nähe zu gewinnen. Kurze Wege erzeugen viel weniger Emissionen als ein Transport per Containerschiff um die halbe Welt. Außerdem kann hier sichergestellt werden, dass nach dem Abbau eine hochwertige Aufforstung erfolgt, was in anderen Ländern kaum der Fall wäre", schreibt die FDP/Bayernpartei-Fraktion.

Forst Kasten-Streit: Darum geht's

In einem zehn Hektar großen Waldstück im Forst Kasten sollen mindestens 10.000 Bäume  nach und nach gefällt werden, um Kies abzubauen. Der Forst gehört der Heiliggeistspital-Stiftung, die ihre Einnahmen seit Jahrzehnten durch Kiesabbau in dem 800 Hektar großen Wald generiert. Dieses Geld verwendet sie wiederum, um Altenheime in München zu betreiben.

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Und Verwalter der Stiftung ist die Stadt München selbst. Als solcher darf sie keine Entscheidung treffen, die für die Stiftung einen finanziellen Schaden bedeuten könnte.

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5 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 20.05.2021 15:45 Uhr / Bewertung:

    "Was wir uns also jenseits des wirtschaftlichen Auskommens der Stiftung sonst noch für Gedanken machen, sei komplett irrelevant. "

    Irrelevant......umgangssprachlich, spielt keine Rolle, interessiert uns nicht. Roden oder zahlen scheint die Devise zu sein.
    Hat Söder schon den nächsten Fototermin zum Baumumarmen mit grünen Janker gebucht? Ironie aus.

  • ShotgunHorst am 20.05.2021 15:27 Uhr / Bewertung:

    "Aus ökologischen Gesichtspunkten ist es daher sinnvoll, den Baustoff möglichst in der Nähe zu gewinnen. Kurze Wege erzeugen viel weniger Emissionen als ein Transport per Containerschiff um die halbe Welt. Außerdem kann hier sichergestellt werden, dass nach dem Abbau eine hochwertige Aufforstung erfolgt."

    Das ist zumindest ehrlich und nicht so verlogen wie vieles andere wie für Biotreibstoff Regenwälder roden, unseren Müll nach Asien verschiffen und dort irgendwo hinschmeißen lassen oder abartige Mengen an Batterien für das saubere Auto herzustellen!

  • Mobilist am 20.05.2021 18:50 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ShotgunHorst

    Aus ökologischen Gründen wäre es sinnvoller den Baustoff zu recyceln statt dort, wo ausgekiest wurde, deb Bauschutt zu deponieren. Damit wird mehr Geld verdient, als mit dem Kiesabbau.

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