Flughafen München braucht ICE-Anschluss: "Wettbewerbsnachteil"

Der Flughafen München will Bayerns Tor zur Welt bleiben – doch die Anbindung per Bahn hinkt hinterher. Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) warnt vor einem Wettbewerbsnachteil. Auch der Flughafen drängt auf einen Ausbau. Bei wem die Entscheidung liegt.
Maximilian Neumair |
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BIHK möchte ICEs und mehr Regios zum Flughafen München.
BIHK möchte ICEs und mehr Regios zum Flughafen München. © Felix Hörhager/dpa
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Der Flughafen München sieht sich selbst als Bayerns Tor zur Welt. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, müsse die Anbindung mit der Bahn jedoch besser werden, teilt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) am Freitag mit. Sonst drohe ein "handfester Wettbewerbsnachteil".

Der BIHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl sagt: "Gerade jetzt während der Ferien zeigt sich wieder, dass die S-Bahn der Flaschenhals für Reisende auf dem Weg zum Flughafen ist. Leider gehören Störungen und Zugausfälle nach wie vor zur Tagesordnung – zeitgleich fehlt es an Alternativen."

Flughafen München: Höherer Verkehrstakt der S8 durch Zweite Stammstrecke

Es braucht demnach zusätzliche Regionalzug-Verbindungen aus und in die verschiedenen Regionen Bayerns sowie nach Salzburg und Innsbruck. Und eine Taktverdichtung der S8.

Die ist zumindest schon geplant: Das Bayerische Verkehrsministerium teilt auf Anfrage der AZ mit, dass mit Inbetriebnahme der Zweiten Stammstrecke die S8 statt im 20-Minuten-Takt im 15-Minuten-Takt verkehren soll. Zudem sei eine Express-Verbindung von der Münchner Innenstadt im 30-Minuten-Takt angedacht.

Der Flughafen München ist der zweitgrößte Deutschlands. Er könnte ein Verkehrsknotenpunkt werden, wenn er einen Fernzuganschluss bekäme.
Der Flughafen München ist der zweitgrößte Deutschlands. Er könnte ein Verkehrsknotenpunkt werden, wenn er einen Fernzuganschluss bekäme. © Peter Kneffel/dpa

Der BIHK fordert außerdem, dass der zweitgrößte Flughafen Deutschlands endlich ans ICE-Netz angeschlossen werde. Konkret sollte ein Fernverkehrbahnhof am Flughafen gebaut und die Hochgeschwindigkeitsstrecke München-Ingolstadt angebunden werden. Außerdem wären Anschlüsse von und nach Nürnberg, Stuttgart, Zürich, Innsbruck, Leipzig und Wien in den Augen des BIHK sinnvoll.

Flughafen München könnte Mobilitätsknoten werden

Wie wichtig ein solcher Ausbau wäre, zeigt eine im Auftrag des IHK für München und Oberbayern erstellte Studie des Münchner ifo-Instituts: Mit eigenen Anschluss an das Fernzugnetz könnte der Flughafen München "zu einem wahren Mobilitätsknoten" werden. Die Folgen laut Studie: Mehr Unternehmen siedeln sich in der Flughafen-Region an, neue Arbeitsplätze entstehen und die Wirtschaft wächst.

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Auch der Flughafen München selbst sieht die Fernanbindung als ein zentrales Projekt, um wettbewerbs- und zukunftsfähig zu bleiben, wie der Flughafen auf Nachfrage der AZ mitteilt. Demnach werden darüber Gespräche mit dem Bund geführt: "Aktuell liegt die Entscheidung bei der Bundesregierung." 

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54 Kommentare
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  • Bongo am 12.08.2025 18:31 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Da Ding:
    Mag ja sein, dass das Heizungsgesetz noch von der Union eingebracht wurde, aber die Grünen unter Habeck waren ungeschickt genug, diese Suppe auszulöffeln und das Volk gegen sich aufzubringen. Ein Beweis dafür , dass sie von Politik, welche auch das Volk überzeugen und mitnehmen muß, wenig Ahnung hatten.
    Und was die Asylpolitik betrifft ist doch nun wirklich sonnenklar, die die Grünen während der Ampelregierungszeit ständig versucht haben, notwendige Maßnahmen , auszubremsen und zu verhindern, obwohl 80% der Wähler gesagt haben, dass es so nicht weitergehen könne. Die Folge war, dass eine bestimmte Partei dadurch ihre Zustimmung verdoppeln konnte.
    Wenn Sie das abstreiten bzw. nicht begreifen (wollen), tun Sie mir aufrichtig leid!

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  • Bongo am 12.08.2025 10:01 Uhr / Bewertung:

    Antwort an Mobilitätsfreund:
    Dass in einer Demokratie die Parteien auf ihre Wählerschaft achten und Rücksicht nehmen, ist doch ganz normal. Schließlich wollen sie wieder gewählt werden. Warum waren rot-grün in München einst so vehement gegen den Transrapid? Weil der auch ihre Wählerschaft betroffen hätte! Keine Rücksicht auf die Wählerschaft zu nehmen haben die Grünen in der letzten Bundesregierung probiert (mit „ Heizungsgesetz“ und ihrer Migrationspolitik) mit der Folge, dass sich die Zustimmung in ihrer Wählerschaft halbiert hat (das Hoch war ja schon mal bei 25%) und daß sie die Mehrheit der Deutschen nicht mehr in der neuen Regierung sehen wollten. Außerdem hat dieses Verhalten mit dazu geführt, dass eine andere Partei ihre Wählerschaft verdoppeln konnte.

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  • Da Ding am 12.08.2025 10:49 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bongo

    Ob sie irgendwann verstehen dass das „Heizungsgesetz", also das Gebäudeenergiegesetz von Peter Altmaier (CDU), gemeinsam mit dem damaligen Bundesbauminister Horst Seehofer (CSU) eingebracht wurde?
    Aber die Erzählung, dass das der „böse Habeck" war, funktioniert halt immer noch zu gut.
    Die Migrationspolitik wurde von der letzten Bundesregierung, also den Grünen, in Teilen verschärft. Im wesentlichen ist es also eigentlich die Migrationspolitik der letzten 50 Jahren. Und die hat fast durchgehend die Union zu verantworten.

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