Flughafen: International gesuchter Millionen-Betrüger verhaftet

Ein Anlagebetrüger aus den USA, der mehrere hundert Menschen um ihr erspartes gebracht hatte, ging am Freitag am Flughafen der Bundespolizei ins Netz.
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Immer wieder gehen der Bundespolizei am Münchner Flughafen auch international gesuchte Personen ins Netz. (Symbolbild)
Bundespolizei Immer wieder gehen der Bundespolizei am Münchner Flughafen auch international gesuchte Personen ins Netz. (Symbolbild)

München - Der Mann wollte eigentlich nach Ägypten. Er hatte aber offensichtlich nicht mit der guten Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden aus seinem Heimatland, aus Großbritannien und aus Deutschland gerechnet. Jetzt sitzt er in Landshut im Gefängnis. Bei seiner Ankunft aus Los Angeles wurde er direkt von Bundespolizisten festgenommen. Kurioserweiese hatten ihn die Behörden in Großbritannien erst am Vortag zur Festnahme ausgeschrieben.

Ein Londoner Richter hatte den US-Bürger bereits im Februar 2011 wegen Anlagebetrugs zu zwölf Monaten Haft verurteilt, ausgesetzt auf zwei Jahre zur Bewährung. Außerdem verlangte die britische Justiz zwei Jahre später noch 1,3 Millionen Pfund vom Verurteilten, zahlbar innerhalb von sechs Monaten. Alternativ sollte der Verurteilte weitere vier Jahre Haft absitzen.

Anleger um sieben Millionen Pfund betrogen

Der New Yorker hatte von 2001 bis 2004 zusammen mit mehreren Komplizen offensichtlich Anlagewillige um insgesamt sieben Millionen britische Pfund gebracht. Die Ermittler im Vereinigten Königreich machten einhundert Geschädigte aus. Einer einzigen Frau hatte der Amerikaner wohl sogar über 600.000 britische Pfund abgenommen. Seine Strategie war ganz einfach. Er appellierte an die Gier im Menschen. Der vermeintliche Businessman versprach seinen Kunden eine Rendite von sage und schreibe vier Prozent im Monat! Dies zumindest sah die britische Justiz als erwiesen an.

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Da der Verurteilte zwar wohl seine Haftstrafe aus der ersten Verurteilung abgesessen hatte, den später geforderten Geldbetrag aber bis dato nicht aufbringen konnte oder wollte, erließ ein Londoner Gericht im Januar 2014 Haftbefehl gegen den Betrüger. Da der New Yorker für die britische Polizei offenbar nicht greifbar war, schrieb ihn ein Richter am Westminster Magistrates Court am 7. Juli europaweit zur Festnahme aus. Die britische Justiz will den Amerikaner noch 1.460 Tage hinter Gittern sehen.

Der US-Amerikaner blieb gleich tags darauf im Fahndungsnetz der Bundespolizei am Münchner Flughafen hängen, als er auf dem Weg von Los Angeles nach Kairo in München umsteigen musste. Die Münchner Bundespolizisten hatten von den Sicherheitsbehörden der USA einen Tipp bekommen und den 57-Jährigen schließlich bei seiner Ankunft am Münchner Flughafen festgenommen.

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Tags darauf führten Bundespolizisten den Festgenommenen dem Haftrichter vor und lieferten ihn anschließend in die Justizvollzugsanstalt in Landshut-Berggrub ein. Dort muss er das durch die Generalstaatsanwaltschaft München betriebene Auslieferungsverfahren abwarten.

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