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Feuerwehr mit über 200 Einsätzen in der Silvesternacht in München

Im Olympiapark ist ein Mann durch Feuerwerk schwer im Gesicht verletzt worden, im Stadtgebiet verteilt brannten Wohnungen, Balkone und Mülltonnen. Die Bilanz der Feuerwehr und des Rettungsdienstes.
AZ/rah |
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In der Silvesternacht muss die Feuerwehr oft wegen Bränden ausrücken (Archivbild).
In der Silvesternacht muss die Feuerwehr oft wegen Bränden ausrücken (Archivbild). © Berufsfeuerwehr München

München - Es ist alljährlich wohl eine der anstrengendsten Nächte für die Münchner Feuerwehr, wenn zu Silvester in der ganzen Stadt verteilt die Böller und Raketen gezündet werden. 

Silvesternacht München: Über 200 Einsätze für die Feuerwehr

Die diesjährige Bilanz zur Münchner Silvesternacht fällt entsprechend lang aus: Über 200 Mal sorgten Feueralarme und Notrufe jeglicher Art dafür, dass Einsatzkräfte der Feuerwehr ausrückten. Ganz Ungeduldige sorgten bereits ab dem Mittag für Einsätze, die aber meist schnell erledigt waren: Brennende Mülltonnen, Hecken oder Zeitungsstände wurden in Mitleidenschaft gezogen, wenn das Feuerwerk bereits bei Tag brennen sollte. 

Im Carl-Orff-Bogen in Freimann beobachteten Anwohner, wie jemand eine Rakete kurz nach 21 Uhr absichtlich auf ein Mehrfamilienhaus abfeuerte. Sie verständigten Polizei und Feuerwehr. Die Rakete traf einen Balkon im vierten Obergeschoss.

Der Mieter (43) war zu diesem Zeitpunkt nicht Zuhause. Sonst hätte er gemerkt, dass sein Balkon Feuer fing. Die Hitze ließ die Fenster platzen. Die Flammen griffen blitzschnell auf Schlaf- und Wohnzimmer über. „Die gesamte Wohnung war in Vollbrand“, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Das gesamte Mietshaus wurde evakuiert. Das Treppenhaus des Mehrfamilienhauses war völlig verrußt. Auch der Dachstuhl wurde durch den Brand beschädigt. Durch das Löschwasser entstand weiterer Schaden. Insgesamt dürfte er sich auf rund 100 000 Euro belaufen.

Feuerwehr rasch vor Ort: Schlimmeres verhindert

Glück hatten auch Balkonbesitzer in der Landsberger Straße: Weil die Feuerwehr quasi gleich ums Eck schon im Einsatz war, war der Weg zum Löschen nicht mehr weit und der brennende Balkon binnen Minuten gelöscht. 

Immer wieder brannten vor allem ab Mitternacht Balkone und Mülltonnenhäuser wegen Feuerwerk, meist konnten die Einsatzkräfte rasch reagieren und Schlimmeres verhindern. 

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Ein großer Einsatz hat die Feuerwehr auch über den ganzen Vormittag des 1. Januar noch beschäftigt: In der Ehrwalder Straße brannten mehrere Müllcontainer, und das Feuer griff auch rasch auf das dazu gehörige Haus über. Zwei Wohnungen wurden vom Rauch des Brands in Mitleidenschaft gezogen. Den Rauch wieder aus dem Haus zu kriegen, beschäftigt die Feuerwehr noch immer. 

Insgesamt zählte die Feuerwehr von 12 Uhr mittags am 31. Dezember bis 7 Uhr in der Früh am 1. Januar 204 Einsätze (192 Brandeinsätze, 12 Mal technische Hilfe). 

Rettungsdienst: 459 Einsätze in der Silvesternacht in München

Alle Hände voll zu tun hatte auch der Rettungsdienst. Einsatzursache in den meisten Fällen: Leichtsinn im Umgang mit Feuerwerkskörpern oder zu viel Alkohol. Notarztteams brachten mehrere Patienten mit zum Teil schweren Verletzungen durch Pyrotechnik an Augen oder den Händen in Kliniken.

Im Olympiapark wurde ein Mann von umherfliegender Pyrotechnik im Gesicht getroffen und schwer verletzt. „Er hatte das Feuerwerk selbst gezündet“, sagte eine Polizeisprecherin. Aber auch übermäßiger Alkoholgenuss führte hier zu vermehrten Einsätzen durch Stürze oder Raufereien.

Beim Rettungsdienst waren es von 19 Uhr abends am 31. Dezember bis 1. Januar um 7 Uhr insgesamt 459 Einsätze. Er war insbesondere mit Menschen beschäftigt, die sich mit Feuerwerk verletzt haben.

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17 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 01.01.2023 18:46 Uhr / Bewertung:

    Es sollte eine deutschlandweite (besser noch europaweite) Volksabstimmung geben: "Verbot von Böller u. Raketen" - ja oder nein.
    Am besten noch im Februar, damit die Pyro-Lobby nicht wieder tonnenweise aufrüsten kann, falls mehrheitlich mit nein gestimmt wird. Aber es wird ein frommer Wunsch bleiben.
    Erst wenn es mal 100 Böller-Tote an Silvester geben wird, könnte sich was ändern.

  • Knoedel am 01.01.2023 18:09 Uhr / Bewertung:

    Da wird nichts passieren. Heute in einem Jahr können wir das gleiche wieder lesen. Hier kann man auch sehen, welchen Intelligenzstatus die Menschheit mittlerweile erreicht hat.

  • tutwaszursache am 01.01.2023 19:15 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Knoedel

    Das Wörtchen "mittlerweile" deutet fälschlicherweise an, früher wäre es anders - oder gar besser - gewesen.

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