Fan-Schmiererei in München nimmt kein Ende: Polizei nimmt neun Personen fest

Die Fan-Rivalitäten um die optische Dominanz in München nimmt zu. Seit Dezember tauchen im gesamten Stadtgebiet immer wieder Graffitis mit Fußballbezug auf. Polizisten nehmen ein Dutzend Fans verschiedener Fußballvereine fest.
Ralph Hub
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Die Tatzelwurmbrücke an der Auffahrt zur A9 in Freimann: rote und weiße Felder. Mit den drei Buchstaben FCB und MRP – die Abkürzung für "Munichs Red Pride".
Die Tatzelwurmbrücke an der Auffahrt zur A9 in Freimann: rote und weiße Felder. Mit den drei Buchstaben FCB und MRP – die Abkürzung für "Munichs Red Pride". © privat

München - Fußball-Schmierereien scheinen ansteckend wie ein Virus. Nachdem sich seit Monaten Fans der Münchner Löwen und des FC Bayern mit Graffitis im Stadtgebiet zu übertrumpfen versuchen, mischen jetzt auch Fans der Spielvereinigung Unterhaching und sogar von Dynamo Dresden mit.

Löwen und Bayern-Fans bekommen Konkurrenz

Das Duell der Fußballfans um die optische Dominanz im Stadtgebiet geht unvermindert weiter. Alleine am vergangenen Wochenende wurden neun junge Männer im Alter von 16 bis 24 Jahren in flagranti erwischt.

Eine Brücke über dem Mittleren Ring im Bereich der Garmischer Straße ist in den Farben des FC Bayern beschmiert worden.
Eine Brücke über dem Mittleren Ring im Bereich der Garmischer Straße ist in den Farben des FC Bayern beschmiert worden. © privat

Fünf der Schmierer sind nach Polizeiangaben minderjährig. Es handelt sich um Anhänger des TSV 1860 München, des FC Bayern, der Spielvereinigung Unterhaching und von Dynamo Dresden, wie ein Polizeisprecher auf Nachfrage mitteilte. Die Graffitis tauchten in Unterhaching, Aubing-Lochhausen-Langwied, Sendling, Forstenried und Obergiesing auf.

Manche Täter werden leichtsinnig

In einigen Fällen wurden die Täter am vergangenen Wochenende von Anwohnern beobachtet, die den Polizeinotruf informierten. Manchmal waren aber auch Polizeistreifen in der Nähe, die die Schmierer beobachteten, wie sie mit Sprühdosen Stromkästen, Lärmschutzwände und Fassaden beschmierten. Die Beamten stellten bei Verdächtigen mehrere Farbdosen sowie Kleidung mit Farbspuren als Beweismittel sicher.

Schmierereien auch im Umland

Bei einer Fahrzeugkontrolle im Bereich der A95 haben Polizisten auf einem Parkplatz nahe Berg (Landkreis Starnberg) drei Verdächtige in der Nacht auf Mittwoch festgenommen. Sie sollen im Bereich Geretsried mehrere Autobahnbrücken mit Fan-Graffitis beschmiert haben.

Seit Dezember nimmt die Zahl der Graffitis stark zu

Die Schmierer kommen meist im Schutz der Dunkelheit, so wie an der Tatzelwurmbrücke, der Auffahrt zur A9 in Freimann: rote und weiße Felder.

Fans des FCB und des TSV haben sich auf einem Verteilerkasten am Marienplatz verewigt.
Fans des FCB und des TSV haben sich auf einem Verteilerkasten am Marienplatz verewigt. © privat

Mit den drei Buchstaben FCB und MRP – die Abkürzung für "Munichs Red Pride". Die Schmierereien erstrecken sich über das gesamte Stadtgebiet. Es dominieren bisher die Farben Rot und Blau. Brücken, Lärmschutzwände, Verteilerkästen, Gebäude: Nichts scheint vor manchen Fußballfans sicher. Der Schaden ist enorm.

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Kommissariat K23 ermittelt in immer mehr Fällen

Die Kripo ermittelt. Rund zwei Dutzend der Schmierer sind von der Polizei in den vergangenen Wochen bereits erwischt worden, allesamt junge Männer im Alter von 15 bis 22 Jahren.

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4 Kommentare
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  • 30 in Bayern am 20.03.2025 08:13 Uhr / Bewertung:

    Bei Minderjährigen ganz klar die Eltern für die Kosten der Beseitigung aufkommen lassen und ordentlich Sozialstunden plus Gesellschaftskurse verrichten lassen.
    Vielleicht besteht ja noch die Chance aus diesen Fans wertvolle Mitglieder der Gesellschaft zu machen.

  • AufmerksamerBürger am 20.03.2025 07:40 Uhr / Bewertung:

    Solange die Schmierereien sich nicht gegen die Regierung richten, ist mit keiner großen Strafe zu rechnen.
    Auch die Vereine werden hierfür nicht herangezogen, sie könnten auf ihre Anhängerschaft ganz ohne Hirn einwirken, vielleicht mit "Danke Franz, dass Du nichts beschmiert hast", oder "Bin i Radi, bin i König ohne Spraydose", das könnte vielleicht ein Begreifen auslösen.

  • OnkelHotte am 19.03.2025 21:18 Uhr / Bewertung:

    Die Leute einen orangen Overall überziehen und den Dreck beseitigen lassen.
    Dazu noch Einsatz in der Fussgöngerzone zum Reinigungseinsatz
    Bei Wiederholung müssen se dann finanziell herangezogen werden

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