Familienstreit in der Münchner Au: Angeklagter sticht seinen eigenen Bruder nieder

Beinahe tödlich endete ein Familiendrama in der Au. Zwei Brüder waren sich in die Haare geraten. Der Grund für die Messer-Attacke ist harmlos.
John Schneider
John Schneider
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
2  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Vor Prozessbeginn: der Angeklagte mit seinen Anwälten Simeon Feuerstein und Roland Autenrieth (r.).
jot Vor Prozessbeginn: der Angeklagte mit seinen Anwälten Simeon Feuerstein und Roland Autenrieth (r.).

München — Das Handy war zu laut - wegen einer Nichtigkeit gerieten die beiden jungen Männer aneinander, für den jüngeren, heute 19-jährigen Bruder endete der Zwist beinahe tödlich. Sein älterer Bruder stach an diesem Novemberabend 2023 mit einen Dolch zu, wie der Angeklagte (21) selber beim Prozessauftakt zugab.

Der Streit hatte sich entzündet, weil der ältere Bruder mit seinem Handy laut die Nachrichten hören wollte, während sein Bruder im gemeinsamen Zimmer für eine Klausur lernen musste.

Als der Jüngere aufstand, um seinem Bruder das Handy abzunehmen, sprang auch der Angeklagte auf und griff nach einem Dolch. "Ich hatte Angst", erinnert er sich an die Eskalation.

Der Bruder packt ihn fest am Hals Trotz der Absicht des jüngeren Bruders, das Zimmer in fünf Minuten verlassen zu wollen, stritten die beiden weiter. Der 21-Jährige erinnert sich, dass ihn der Bruder fest am Hals gepackt habe.

Die Ankläger vertreten eine andere Version der Tat: Das Opfer soll sich gerade runtergebeugt haben, um das Handy des Bruders abzuschalten, als ihn der Täter attackierte. Die beiden Brüder standen in diesem Moment nah beieinander. Der Stich mit dem Dolch kam unvermittelt, so die Anklage.

Der 21-Jährige kann es immer noch nicht fassen, dass die Klinge ganze zehn Zentimeter in die Brust des Bruders eindrang. Die rechte Schultervorderseite und die Lunge wurden schwer verletzt. Ohne die rasche Hilfe wäre das Opfer wohl verblutet. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Täter Heimtücke und einen versuchten Mord vor. Nach der Attacke schubste das Opfer den 21-Jährigen von sich und floh aus dem Zimmer.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch


Zu seiner Person erklärte der 21-Jährige,
dass es in der Familie des Öfteren gewalttätig zugehe. Auch er sei geschlagen worden.

Seinen Bruder habe er wegen dessen "sozialer Kompetenz" beneidet. Er selber habe Militaria gesammelt, die sich im Zimmer der Brüder stapelten und sich mit Online-Spielen die Zeit vertrieben.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • am 08.10.2024 07:48 Uhr / Bewertung:

    Da haben wir offensichtlich zu wenig integrative Angebote gemacht.

  • MUC0 am 07.10.2024 18:11 Uhr / Bewertung:

    Flaschensammeln wäre nicht so anstrengend für die Familie

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.