Eugen-Biser-Preis an Charlotte Knobloch verliehen

München - Die Stiftung zeichnete die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern für ihren Beitrag zur Erneuerung jüdischen Lebens im Deutschland von der Nachkriegszeit bis heute aus. Der mit 5000 Euro dotierte Preis ist nach dem 2014 gestorbenen katholischen Religionsphilosophen Eugen Biser benannt. Sie wird seit 2003 in unregelmäßigen Abständen vergeben. "Die Welt ist aus den Fugen", beklagte Knobloch.
Lesen Sie hier: Der Mut dieser Münchner verdient Medaillen
Antidemokratische und antiliberale Ideologien dürften in Deutschland keine Chance haben. "Ich glaube an die Menschen, trotz der Menschen." In diesem Vertrauen sei sie nach der Erfahrung des Holocaustes in Deutschland geblieben.
"Aber ich lebe in diesem, unserem Land mit der Forderung, unsere Geschichte nicht zu vergessen!" In seiner Laudatio würdigte Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) das Engagement Knoblochs gegen Antisemitismus und für Aussöhnung. Noch immer gebe es in Deutschland in offener und unerträglicher Weise Rechtsradikalismus und Antisemitismus. Trialogisches Denken zwischen Islam, Christentum und Judentum bedeute das Gegenteil von Abgrenzung.