Das ehemalige Sternelokal in der Amalienpassage hat neue Pächter. Im neuen Huckebein gibt es nun gehobene Hausmannskost.
Wie soll man mit so einem Erbe nun am besten um? Vielleicht sollte man es so machen wie Markus Schaegger und Jan Rubbenstroht: Alles raus und wieder alles auf Anfang.
Schaegger und Rubbenstroht haben kürzlich die Terrine übernommen, also jenes Gourmetrestaurant, das 1978 vom Tantris-Gründer Fritz Eichbauer in der Amalienpassage eröffnet wurde und das sich in seiner 35-jährigen Geschichte immer mal wieder mit einem Stern schmücken durfte.
Die alten Bugholzstühle sind alle aus dem Lokal verschwunden. Die neuen Betreiber haben sie durch allerlei Designer-Sitzgelegenheiten ausgetauscht. Von der Decke baumeln Tom-Dixon-Lampen. Die Bar ist jetzt weiß gestrichen. Insgesamt wirkt das Lokal viel heller als früher. Und weil es bei so viel Veränderung natürlich auch eines neuen Namens bedarf, heißt das Restaurant statt Terrine nun Huckebein.
Der Name deutet mit seiner etwas behäbigen Art schon an, worum es hier geht: Nicht zu viel Chichi, eher gut gemachte Hausmannskost. Auf der Karte stehen Gerichte wie die Ochsenschwanz-Ravioli, die Lachsforelle mit Sepia-Gnocchi oder der Hirschrücken mit Selleriepüree. Was da noch an die Terrine erinnert, sind allenfalls die Preise.
Um die 25 Euro muss man für einen Hauptgang einplanen, mitunter auch ein bisschen mehr. Von gehobenem Publikum will Markus Schaegger allerdings nichts wissen. „Leger genießen“, das ist das Motto, das er ausgerufen hat. Sterneambitionen hegt das Huckebein zwar nicht, aber was soll man sagen: Genießen kostet eben manchmal auch ein bisschen etwas.
Schaegger und Rubbenstroht kennen sich aus dem mittlerweile geschlossenen Seven Fish am Gärtnerplatz. Rubbenstroht hatte in so gut wie jeder gehobenen Küche in München gearbeitet, unter Werner Licht als Chefkoch auch mal in der Terrine. Schaegger war zuletzt Sommelier im Goldenen Kalb. Im vergangenen Mai trafen sich die beiden auf ein Bier. Nach dem letzten Schluck war klar: Sie machen gemeinsam das Huckebein auf.
Wer die Küche dort kennenlernen will, kann sich ein Menü zusammenstellen (drei Gänge 38 Euro, vier Gänge 48 Euro). Oder er bestellt einfach ein Wiener Schnitzel. Das steht zwar nicht immer auf der Karte, aber man kann es vielleicht als das Aushängeschild des Hauses bezeichnen. „Ich bin einfach ein riesiger Schnitzelfreund“, sagt Rubbenstroht.
Amalienstraße 89, Mo. bis Sa. jeweils von 17.30 Uhr an, www.huckebein.com, Tel.: 54 80 46 79
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