München - Am Bahnhof gibt’s fast alles zu essen und zu trinken. Wir stellen das „Rubenbauers“ vor. Auf den Mittwoch folgt hier der Dönerstag.
Ein Asiate rollt am kleinen Stand Sushi, daneben türmen sich Obstberge, im Kühlregal stehen Joghurt und Wurst. Im Restaurantbereich sitzen Rentner und Reisende bei Schweinsbraten und Kaffee, an der runden Bar trinkt ein Mann Cappuccino, Angestellte säbeln Fleisch vom Dönerspieß. „Einer davon wiegt 50 Kilo“, sagt Karlheinz Reindl, der Geschäftsführer von Rubenbauer. „Der Döner geht bei uns mit am Besten. Zur Wiesn haben wir 70-Kilo-Spieße, die können die Mitarbeiter nur zu dritt hochhieven.“
In „Rubenbauers Markt im Bahnhof“ gibt es, kurz gefasst, so ziemlich alles. Einen kleinen 24-Stunden-Supermarkt, Bars und Stände mit Fischsemmeln und Baguettes, Döner und Sushi, Pizza und Pasta, mit Kaffee, Bier und Cocktails. Und einen bedienten Restaurantbereich. Ein Stockwerk darüber liegen die Konferenzräume, die Rubenbauer vermietet und bewirtet; die Polizei bezieht hier zum Beispiel während der Sicherheitskonferenz Quartier, die Deutsche Bahn gibt Pressekonferenzen.
„Im November hatten wir Zehnjähriges“, sagt Reindl. „Vorher waren hier 40 Jahre lang drei klassische Restaurants.“ Aber der Reisende hat nicht immer die Zeit, braucht auch mal etwas schnell auf die Hand. Ein ganzes Jahr lang baute die Firma um, an der 85 Meter langen Glasfront ziehen sich jetzt die Theken und Stationen entlang. „Unser Motto ist die Vielfalt – für jeden etwas zu haben“, sagt Reindl. „300000 Menschen laufen täglich durch den Bahnhof, 10000 bis 15000 davon sind unsere Kunden.“ Donnerstag ist Dönerstag, da gibt’s den Döner für 2,99 Euro, im Restaurant gibt es Aktionswochen wie Wildwochen und Saisonales auf der Wochenkarte.
„Es ist verblüffend – aber trotz der Lage am Bahnhof sind im Lokal über die Hälfte Stammkunden“, sagt Reindl. Die Gerichte sind hauptsächlich bayerisch, weil das die Leute an einem Münchner Hauptbahnhof so erwarten – Schweinsbraten mit Knödel, Dunkelbiersauce und Speckkrautsalat für 12,80 Euro, gebackenes Seelachsfilet in Remouladensauce mit Kartoffel-Rucola-Salat (10,95) etwa, Spaghetti Bolognese mit Parmesan (9,95), für die Kleinen zum Beispiel Kinderschnitzel mit Pommes und Ketchup (5,95). Schlicht gehalten ist der Restaurant-Bereich, die Atmosphäre lebt von der Lebendigkeit ringsherum.
Die, die es eiliger haben, nehmen an einer Bar Platz und bestellen einen der Teller, die fast fertig gekocht in der Auslage liegen – Canelloni, Pasta mit Gemüse oder Käsespätzle etwa (4,50), die nur noch mal kurz in den Ofen geschoben werden müssen, genau wie die Pizzen an einem anderen Stand. Alles kann aber auch Rubenbauer nicht, die in München auch Gastronomie in Hellabrunn, im Ostbahnhof und in der Allianz Arena verantworten – deswegen sind zum Beispiel der Wok- und der Sushistand unterverpachtet, im „Markt am Bahnhof“ ist außerden Rischart, „damit wir einen feinen Bäcker hier haben“, sagt Reindl. Jetzt, im Winter, steht hier noch eine kleine Hütte, die Crepes verkauft, im Sommer italienisches Gelato. „Und in nächster Zeit werden wir wieder ein bisschen was verändern“, sagt Reindl. Damit auch wirklich jeder satt wird.
Haupthalle, 6 bis 23 Uhr, 24-Stunden-Kiosk/Supermarkt.
Tel: 54 90 710
rubenbauer.com