Scharf wie Malaysia

Das Champor im Münchner Osten war vor zehn Jahren das erste malaiische Restaurants Deutschlands.
Florian Zick |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Kiren Alt (Mitte) und ihr Team servieren im Champor seit zehn Jahren malaiische Spezialitäten.
Gregor Feindt Kiren Alt (Mitte) und ihr Team servieren im Champor seit zehn Jahren malaiische Spezialitäten.

Das Champor im Münchner Osten war vor zehn Jahren das erste malaiische Restaurants Deutschlands. 

Man kann tun, was man will, aber als Münchner fällt man in Malaysia eben doch auf. Ihr Mann Andreas könnte sich darüber manchmal ganz schön aufregen. An jedem Imbiss auf Penang bekommt er immer bloß das milde Curry. Europäischen Gaumen trauen die Einheimischen eben nicht zu, dass sie auch die landestypische Schärfe vertragen.

„Wenn Leute von ihrem Asien-Urlaub zurückkommen und sagen: Das war doch gar nicht so scharf“, erzählt Kiren Alt, „dann weiß ich sofort: Die haben bloß die europäische Variante bekommen.“ Man dürfe aber – Vollpension hin oder her – eben nicht nicht nur im Hotel und auf den Touristenmeilen etwas essen, sagt die 45-Jährige. Da bekomme man nicht wirklich etwas von der malaysischen Küche mit. 
 
Im Champor jedenfalls besteht die hauseigene Currypaste zu 60 Prozent aus Chili – was sich nicht nur nach viel anhört, sondern auf der Zunge auch nach viel anfühlt. Wer das deutlich abseits der Stadtmitte gelegenen Lokal aufsucht, tut dies allerdings auch nicht rein zufällig. Laufkundschaft kommt an dem einsamen Flachbau an der Denninger Straße eher selten vorbei. Die meisten Besucher sind absolute Stammgäste. 
 
Kiren Alt hat das Champor vor zehn Jahren als Zufluchtstätte für Liebhaber authentischer Asien-Küche eröffnet. Es war damals das erste Malaysia-Restaurants Deutschlands. Es sollte das Beste von dem vereinen, was in ihrem Heimatland in den Restaurants und in der Garkürchen auf den Straßen angeboten wird. Bis sich diese Kunde von Denning aus verbreitet hatte, dauerte es seine Zeit. Mittlerweile jedoch ist das Champor so gut wie jeden Abend ausgebucht.
 
Während sich sich zurückerinnert, sitzt Kiren Alt in ihrem bunt gestrichenen Lokal. Fast jede Wand hat eine andere Farbe, grün für die Malaien, blau für die chinesischstämmigen Malaysier, rot für die Malaysier indischer Herkunft. Malaysia ist ein multiethnisches Land – umso abwechslungsreicher ist die dortige Küche. Auf dem Vorspeisenteller Macam-Macam ist von allem etwas dabei (15 Euro pro Person): Saté-Spieße, würziger Fischkuchen, im Pandanblatt frittierte Hühnerbrust. Wer einmal im Champor essen war, der kann den Mann von Kiren Alt gut verstehen, wenn der sich im Urlaub auf die malaysische Küche freut und dann mit einem Mahl im europäischen Stil abgespeist wird.

Warthestraße 5, Mo. bis Fr. 11.30-14.30 Uhr und 18-23.30 Uhr, Sa. 18-24 Uhr, www.champor.de , Tel.:  993 177 64
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.