Neues Lokal in Giesing mit New Yorker Twist: "Hier werden nicht die Taxis aus Schwabing ankommen"
New York City gilt als eine der Städte mit der größten gastronomischen Vielfalt der Welt. Neben vielen exotischen Anlaufadressen prägen in der US-Metropole vor allem zahlreiche authentisch-italienische Restaurants das Bild des lokalen Gaststättengewerbes.
Auch München hat viele solcher Lokale. Dennoch dachte sich Dominik Obalski, dass ein neues italienisches Restaurant Giesing guttun würde. Das vormalige Attentat Griechischer Salat heißt daher jetzt „Gufo“ (italienisch für "Eule") – und in der Küche wird jetzt eben italienisch gekocht, zumindest teilweise.
New-York-Twist: Italienisch-amerikanisches Restaurant in Giesing
"Ich habe gesagt, wenn ich noch ein Restaurant eröffne, dann möchte ich in die italo-amerikanische Richtung gehen", sagt Obalski, der auch das nach ihm benannte Restaurant Obalski in der Schyrenstraße führt, der AZ. Die eingangs erwähnte Stadt New York spielt in dem Konzept eine größere Rolle.
Obalski hat sich die Lokale der Weltmetropole zum Vorbild genommen. Im Gufo wird die italienische Küche aber durch kreative Einflüsse erweitert. Küchenchef Felix Braun zieht seine Inspiration unter anderem aus alten Kochbüchern und der Kochkünste seiner Mutter, erzählt er im Gespräch.
Dominik Obalski nennt das "Chicken Parm" als das Gericht, das die Vision der Gufo-Küche besonders gut widerspiegelt. Es wurde in den USA einst von italienischen Einwanderern entwickelt. Es ähnelt einer „Parmigiana“ – mit Käse und Tomatensoße überbackenem Gemüse, meist Aubergine – nur eben mit Hähnchenbrust statt Aubergine. Im Gufo steht das Gericht für 18,50 Euro auf der Karte.

Aber auch durchdachtere Gerichte wie die "Puntarelle" (9,50 Euro) haben sich Obalski und Braun überlegt. Die Puntarelle – auch Vulkanspargel genannt – werden als Vorspeise serviert. Da sie leicht bitter schmecken, wird das Gemüse mit in Essig eingelegten Birnen, Nussmus und kandierten Haselnüssen kombiniert, erklärt Braun.
Vorgängerlokal war im Viertel eigentlich etabliert
"Ich habe es schon lange bei ihm versucht", sagt Obalski über seinen Koch und lacht. Braun hat sich schließlich für das Gufo entschieden, weil er hier besondere kreative Freiheiten hat. "Ein neuer Laden – da kann man viel gestalten und viel einbringen", sagt der Koch, der einst bei Dallmayr gelernt hat. Und Obalski glaubt fest daran, dass ein bisschen Kreativität der Gastronomie in der Stadt keinesfalls schadet.
Das Vorgängerlokal Attentat Griechischer Salat, betrieben von Robinson Kuhlmann, war im Viertel etabliert. Jetzt wurde es für die Betreiber Zeit für ein neues Konzept. „Manchmal braucht es einfach einen neuen Impuls“, sagt Obalski dazu, der von Kuhlmann vor rund einem Jahr mit ins Boot geholt wurde. Hinzu kommt, dass das Lokal ohnehin ein Jahr lang umgebaut werden musste. Während der Bauarbeiten betrieben die beiden hier die Salty Horse Bar.

Espresso im Stehen für einen Euro
Die Betreiber versuchen, das italienische Lebensgefühl auch auf andere Weise zu vermitteln: Den Espresso im Stehen gibt es etwa für einen Euro, aber auch eine schnelle Stehhalbe für 3,90 Euro. "Hier werden nicht die Taxis aus Schwabing ankommen", ist sich Obalski sicher. Was mit dem Gufo bleiben soll, ist der Charakter eines Nachbarschaftslokals – wie in New York, aber in Giesing.
Gufo, Zugspitzstraße 10; Di. bis Sa. 17.30 bis 1 Uhr
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