Münchens Chinatown

In der „Fire Dragon Lounge” geht’s sehr authentisch zu – das schätzen auch Europäer.
Laura Kaufmann |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Stabmuscheln im Restaurant Fire and Dragon in München
Daniel von Loeper Stabmuscheln im Restaurant Fire and Dragon in München

München - Die Hot-Pot-Tische für die „Fire Dragon Lounge” in der Paul-Heyse-Straße haben die Chefs Shuzi Gao und Xiaobao Zhang in China anfertigen lassen: Vierer-und Sechsertische, die an jedem Platz eine Kochplatte eingelassen haben, damit die Töpfe mit Brühe warm bleiben.

„Hot Pot ist gefragt, weil es für viele Leute neu ist”, sagt Longao Hu, der hier arbeitet. Ähnlich einem Fondue hält man Fleisch, Gemüse und auch Fisch und Meeresfrüchte in köchelnde Brühe, bis die Stücke gar sind, dazu gibt es asiatische Saucen. Das hauchdünn in Scheiben geschnittene Lamm- und Rindfleisch bringt der Service an den Tisch, am Buffet angerichtet ist alles von Spinat bis Austernpilzen, Rettich und Nudeln, Fischbällchen und Filets, kleine Oktopusse und Garnelen (15,80 Euro). „Seit einer Gutscheinaktion sind viele Deutsche auf uns aufmerksam geworden”, sagt Hu, „nach der Eröffnung vor vier Monaten kamen erst nur Chinesen.”

Die Karte mit Schriftzeichen, auf denen sich Spezialitäten wie Schweineohren, Entenzungen oder Hühnerkrallen finden, ist gar nicht erst ins Deutsche übersetzt. „Für viele Chinesen ist hier ein Ort, wo sie nach der Arbeit einfach sein dürfen. Etwas vergleichbares gibt es in München nicht”, sagt Longao Hu.

Und dieser Ort ist groß, die Lounge im ehemaligen Nova erstreckt sich über zwei Ebenen. Neben Feuertopf gibt es auch eine reguläre Speisekarte, aber auch die hat wenig mit dem zu tun, was man vom Chinesen gewohnt ist: Nach den Regionen Wenzhou, Guangdong und Sichuan ist sie geordnet – vom gebratenen Reiskuchen mit kleinen Garnelen (8,90) bis zu den in Tontöpfen servierten Gerichten, etwa mit Austern, Ingwer und Frühlingszwiebeln (19,80) oder Rindfleisch (17,90), ist vieles dabei, was ungewohnt klingt und neugierig macht.

Freitag bis Montag bleibt die Küche bis 3 Uhr morgens warm, auch damit Asiaten, die in der Gastronomie arbeiten, noch essen können. Was dann natürlich nicht fehlt: Karaoke. „Wir haben 14000 Songs auf unserer Maschine, von chinesisch bis koreanisch, russisch und englisch”, sagt Hu. „Und die Party geht oft sehr lange. Einmal kam eine blonde Dame, die ganz lang nur zuhörte – dann sang sie etwas von Madonna, mit toller Stimme. Da haben alle geklatscht.”

Paul-Heyse-Straße 29, Di. bis Do. 11.30 – 15 u. 17.30 – 23 Uhr, Fr. bis Mo. 11.30 – 15 und 17.30 – 5 Uhr, Tel.59988466

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.