Lotters neues Leben am Gärtnerplatz

Vor knapp zwei Jahren hat Andreas Lotter sein „Lotter-Leben“ am Viktualienmarkt schließen müssen. Jetzt fängt er in der Klenzestraße von vorne an – mit den alten Gästen.
Thierry Backes |
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Andreas Lotter (r.) will, dass sich in seinem Laden jeder zuhause fühlt. Hier posiert er mit zwei Gästen.
Daniel von Loeper Andreas Lotter (r.) will, dass sich in seinem Laden jeder zuhause fühlt. Hier posiert er mit zwei Gästen.

In der Wohnung von Andreas Lotter (37) muss es ganz schön leer aussehen. Die sinnlich-erotischen Bilder, die seine Wände gut eineinhalb Jahre lang zierten, hängen jetzt wieder als Dauerleihgabe in einer Gaststätte. Sie schmückten dereinst das alte „Lotter-Leben“ am Viktualienmarkt, das 2011 nach zehn erfolgreichen Jahren schließen musste, weil das Haus an der Frauenstraße einsturzgefährdet war. Jetzt hängen sie eben im neuen Lotter-Leben.

Am vergangenen Mittwoch hat Andreas Lotter es im ehemaligen „Morizz“ in der Klenzestraße eröffnet, und man kann nicht sagen, dass er zur Einweihungsfeier nicht nervös gewesen sei. Das neue Lotter-Leben ist ein Gegenentwurf zu dem alten. Wo es früher dunkel war, ist es heute hell und freundlich.

Dafür sorgen schon das Nussbaumholz und die mit weißem Leder bezogenen Stühle, vor allem aber die schönen Glaslüster, einer aus der Zeit um 1930, einer gar aus dem 19. Jahrhundert. Überhaupt sind es Details, die das neue Lotter-Leben ausmachen: die Art-Déco-Figuren auf der Fensterbank, die verspielte Plastik auf dem Tresen, die verchromte Rolls-Royce-Emily auf dem Buffet hinter der Bar. Oder das Bild am Eingang, das einen schwarzen Matrosen zeigt, der eine leicht bekleidete Blondine auf seinen Armen trägt.

Doch zurück zur Eröffnungs-Party. Die alten Stammgäste haben ihren Lieblingswirt auch nach 22 Monaten Abstinenz nicht vergessen. „Der Laden war voll“, sagt Lotter. Mehr noch: „Eine Freundin meinte, sie habe jetzt endlich wieder ein Zuhause. Das war das schönste Kompliment, das sie mir machen konnte.“

Ihr neues Zuhause versteht sich zugleich als Café, Bar und Restaurant. Auf der Karte stehen unzählige Cocktails (ab 7,50 Euro), sieben „Spritzz“-Variationen (ab 5,50 Euro), mexikanische Fajitas (ab 9,90 Euro), thailändische Wok-Gerichte (ab 9,90 Euro) und über ein dutzend amerikanische Burger (ab 9,50 Euro).

Beliebt ist das Lotter-Leber aber nicht zuletzt wegen seines Frühstücksangebots am Wochenende. Zur Auswahl stehen zehn Angebote (zwischen 7,90 und 15,90 Euro pro Person). Sie heißen „Liebe“, „Leidenschaft“ oder „Zärtlichkeit“ und passen hervorragend zu den erotischen Fotos, die Andreas Lotter in die Karte geschmuggelt hat. Ein bisschen Sex muss sein.


Klenzestraße 43, Mo. bis Do. 17 – 1 Uhr, Fr. bis So. 10 – 1 Uhr, Tel. 12739127, www.cafelotterleben.de

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