Individuelles frisch aus dem Wok
München - Am Hauptbahnhof gibt es vom Heißgetränk bis zur Hauptmahlzeit alles, was Reisende brauchen: Hier stellen wir „Wok’n’Walk“ vor.
Ein Trend, der vor ein paar Jahren schon Städte wie Amsterdam begeistert hat, führt in München noch ein Schattendasein am Hauptbahnhof. Ein gut florierendes Dasein, zugegebenermaßen: Mittags kann die Schlange bei „Wok’n’Walk“ lang werden. Auch am späten Nachmittag sind die Tische besetzt: Ein Geschäftsmann, der mit seinem Smartphone telefoniert, daneben ein junges Pärchen; zwei Asiaten, die ihr Gepäck unter der Bank verstaut haben bekommen gerade ihre Gerichte serviert und eine alte Dame schlürft Suppe, die Schüssel mit beiden Händen fest umklammert.
Othmar Wimmer, dem auch das „Segafredo“ nebenan gehört, hat den Laden seit zwei Jahren eingerichtet. „Vorher hatte ich ein italienisches Lokal drin, dann ein asiatisches mit allem – aber so richtig zufrieden war ich nie“, sagt er. In Amsterdam hat er sich inspirieren lassen: Dort sucht sich der Gast die einzelnen Zutaten aus, die dann für ihn im Wok frisch zubereitet werden.
Am Hauptbahnhof wählt man erst, ob Fleisch (Hühnchenbrust, Putenfleisch und Rindfleisch stehen zur Wahl), dann die Art der Zubereitung: Süß-sauer mit frischem Gemüse, Bambussprossen und Ananas, oder mit gebratenen Nudeln, Sojasprossen, Brokkoli, Karotten und Weißkohl, oder mit hausgemachter Erdnusssauce und Zuckerschoten (alle 6,50 Euro, Thaicurrys 6,90 Euro). Dazu gibt es immer Duftreis. Natürlich gibt’s auch Vegetarisches und Suppen wie die thailändische Tom Kha Gai (4,50), außerdem gibt es eine Tageskarte.
Die Köchinnen werfen die Zutaten in den Wok, es brutzelt ein paar Minuten, Sauce dazu, fertig. Für die ganz Eiligen werden zwei Gerichte an der Theke warm gehalten, ein Nudel- und ein Reisgericht: „Am Hauptbahnhof müssen viele eben sofort weiter – die haben auch für ein paar Minuten Zubereitungsdauer keine Zeit.“, sagt Othmar Wimmer. Bestellt wird an der Theke, wer nicht mitnimmt, sondern bleibt, bekommt sein Essen an den Platz gebracht. Die Wände sind in grüner Bambus-Optik gehalten – frisch eben. „Vielleicht mache ich bald einen zweiten Laden auf“, sagt der Chef. Frisches aus dem Wok ist eben auch ein Konzept für eine Stadt wie München.
Hauptbahnhof, 10 – 20:30 Uhr
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