Hot Dogs im Schuhhaus

Peter Eduard Meier geht unter die Gastronomen. Der Schuhmacher hat neben seinem Geschäft in der Brienner Straße die „Gamsbar“ eröffnet. Hier serviert er exklusive Drinks – und Gulaschsuppe.
Thiery Backes |
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Details wie das Weinregal unter der Decke oder der große Spiegel daneben machen die „Gamsbar“ aus.
Daniel von Loeper 2 Details wie das Weinregal unter der Decke oder der große Spiegel daneben machen die „Gamsbar“ aus.
Wenn es das Wetter zulässt, kann man auch vor der „Gamsbar“ sitzen und die Leute beobachten.
Daniel von Loeper 2 Wenn es das Wetter zulässt, kann man auch vor der „Gamsbar“ sitzen und die Leute beobachten.

Na, wo ist er, der Bär? Wer seine Kinder nach einem anstrengenden Shopping-Nachmittag in der Innenstadt eine Zeit lang beschäftigen möchte, der stellt sie vielleicht am besten in die Mitte der neuen „Gamsbar“ und lässt sie suchen: Auf der Panorama-Tapete, die über der Bar hängt und eine Szenerie aus den Schweizer Alpen zeigt, hat sich ein Braunbär versteckt. Wenn ihn die Kleinen finden, erhalten sie einen Kinderdrink.

Die Tapete „Vues de Suisse“ ist der Blickfang in Peter Eduard Meiers neuer Bar direkt neben seinem berühmten Schuhhaus in der Brienner Straße 10. Sie stammt aus dem Pariser Traditionshaus Zuber, wurde 1804 von Pierre-Antoine Morgin entworfen – und dürfte Meier ein Vermögen gekostet haben. Genauso wie die Lichtanlage, die die Alpen am frühen Abend glühen lässt, oder der Tresen aus handgehobeltem Kirschbaumholz.

„Wenn du so eine Bar einrichtest, verliebst du dich in die Details“, sagt Meier. „Und am Ende sitzt du in einem Raum, den du dir am liebsten privat gebaut hättest.“ Vielleicht ist das auch ein Grund, warum er die Bar nun selbst betreibt und nicht, wie geplant, von Freunden bewirten lässt.

In der Gastronomie ist Peter Eduard Meier freilich ein Neuling. Und wenn der Kücheneinrichter, der die Räume neben seinem Schuhgeschäft angemietet hatte, nicht ausgezogen wäre, wäre Meier vielleicht nie Wirt geworden.

So aber trifft man ihn und sein „Dobergirl“, ein Prager Rattler namens Higgy (5), viel zu oft in seiner Bar: „Ich muss mich zwingen, nicht die ganze Zeit da zu sein“, sagt er.

Für die Gamsbar hat Meier eine ganze Reihe von Zielgruppen ausgemacht: „Natürlich wollen wir aus Kunden Gäste machen und aus Gästen Kunden.“ Er denkt aber auch an die Anwälte, die mittags auf eine Gulaschsuppe (7,50 Euro) vorbeischauen oder einen doppelten Hot Dog (6,50 Euro). An die Leute, die nach einem Einkaufsbummel reinschneien und einen schnellen Espresso (für 1,90 Euro) an der Theke trinken, weil die Parkuhr abläuft. Oder an die Operngäste, die, statt eine halbe Stunde im Parkgaragen-Stau zu stehen, lieber noch einen Absacker in der Gamsbar ordern.

Spritz und „Gamserl“ gibt es hier für 5,80 Euro, Longdrinks und Cocktails für 9,50 Euro. Zu empfehlen sind etwa der Pimm’s auf Gin-Likör-Basis oder der San Alpe, der Lieblingsdrink des Chefs. Der ist ausgesprochen stark und besteht aus Alkoholika, die nur schwer zu haben sind. Was wiederum ganz gut zu dem exklusiven Ambiente der Gamsbar passt.


Brienner Straße 10, Mo. bis Sa. 9 – 22 Uhr, www.gamsbar.com, Tel. 225004

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