Havana Club: Ein Stückchen Kuba im Abrisshaus

Der Havana Club ist eine klassische Cocktailbar – bei Regen tropft es auch mal von der Decke.
Paul Nöllke |
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Den Lady Winter Killer (l.) gibt es für 11 Euro, wer einen Old fashioned will, zahlt weniger.
pn Den Lady Winter Killer (l.) gibt es für 11 Euro, wer einen Old fashioned will, zahlt weniger.

Der Havana Club ist eine klassische Cocktailbar – und bei Regen tropft es auch mal von der Decke.

München - Im Havana Club ist es dunkel. Die wuchtige Theke ist aus schwarz-lackiertem Holz, die Bänke und Barhocker sind mit brüchigem, dunkelrotem Leder bezogen. Runde Lampen aus Milchglas scheinen ein warmes Licht auf den Tresen und beleuchten das große Bild von Ernest Hemingway, das direkt dahinter hängt.

Der Havana Club ist eine sehr klassische Bar – wie es in München nicht mehr viele gibt. Hier servieren Barkeeper in weißen Jacketts Drinks in eleganten Gläsern. Im Hintergrund läuft leise Musik. Die Cocktails selbst sind fast alle Klassiker (Old fashioned 9,50 Euro, Hemingway Daiquiri 9,50 Euro), allerdings immer exzellent gemischt. Beeindruckend ist auch die große Auswahl an Spirituosen, besonders – wie es sich in einer kubanischen Bar gehört – des Rums.

Die Bar hat viel Patina, wirkt aber trotz abgewetzter Sitzbänke und rissiger Wände elegant. Dennoch ist die Atmosphäre eigentlich immer entspannt. Hier trinken vor allem Gäste, die gute Drinks und die Atmosphäre schätzen, die Schickeria trifft sich woanders. Wer unter der Woche einkehrt, bekommt fast immer einen Platz (am schönsten sitzt man in der kleinen, abgeschiedenen Ecke im hinteren Teil der Bar), am Samstagabend muss man oft mit einem Barhocker am Tresen vorliebnehmen.

Havana Bar wurde von Michael Käfer gegründet

Die Havana Bar wirkt nicht nur wie aus vergangenen Zeiten, für Münchner Verhältnisse ist sie es auch. Als eine der ersten Cocktailbars in München wurde sie Mitte der 80er von Michael Käfer gegründet. Seitdem, erzählen langjährige Gäste, habe sich bis auf das Rauchverbot nur wenig geändert.

Eine andere Besonderheit des Havana Clubs ist, dass das Haus, in dem sich die Bar befindet, zur Zeit abgerissen wird – zumindest alles, was sich über dem Erdgeschoss befindet. Die Bar wird aber unverändert bleiben: zum Glück.

Von der Baustelle kriegen die Gäste in der Bar fast nicht mit. Bei starkem Regen kam es allerdings auch schon einmal vor, dass es vor den Bartresen von der Decke tropfte. Was den Charme der Bar aber nur verstärkte.


Herrnstraße 30, 089/291884, Mo-Do 18-1 Uhr, Fr-Sa 18-3 Uhr, So 19-1 Uhr

Lesen Sie hier: Ein Weinkeller für die Kellerstraße

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