Frisch aus der Papaya gepellt
München - Der große Tresen ist verschwunden, die Wände sind zart orange – aus dem Vietnamesen „Doan“ im Glockenbach ist „Dudu“ geworden.
Es war nicht richtig gemütlich“, sagt Phuong Thuy Bui. „In einem Esslokal will man nicht am Tresen oder auf niedrigen Hockern sitzen.“
So aber hatten Phuong Thuy Bui und Minh Tuan Nguyen das „Doan“ in der Augsburger Straße vor einem Jahr übernommen und erst mal alles beim Alten gelassen. „Die Besitzerin vor uns hat auch ein vietnamesisches Lokal geführt, aber sie hat am Kneipenlook nichts geändert“, sagt Bui. BeigeWände, breiter Holztresen, niedrige Tischchen.
Bui und Nguyen sind beide in Vietnam aufgewachsen, haben sich beim Studieren in Berlin kennen gelernt. „Wir wollten irgendwo gemeinsam was Neues anfangen – und als wir uns mal München angeschaut haben, wusste ich, hier will ich leben“, sagt Bui.
Jetzt endlich sieht auch ihr Restaurant so aus, wie sie sich das wünschen: Die Wände sind in zartem Orange gestrichen – der Farbe einer Papaya, der Namensgeberin des Lokals, „Dudu“: „Papaya auf vietnamesisch, für deutsche Ohren klingt es witzig und einprägsam“, sagt Nguyen. Den Namenszug hat das junge Paar von einem vietnamesischen Kalligrafie-Künstler entwerfen lassen, an der Wand hängen Werke eines vietnamesischen Fotografen. Und: endlich viele gemütliche Tische.
Das passt zum Dudu, die Küche des Hauses ist klassisch vietnamesisch, der Koch, den Bui und Nguyen angeheuert haben, arbeitet schon seit 30 Jahren.
Ohne Glutamat und sehr frisch, versteht sich. Die Suppe „Pho“ wird einen Tag gekocht, wie es die Tradition will (10,50 Euro), es gibt die typischen Reisbandnudelgerichte, alle mit vielen frischen Kräutern serviert; etwa das Hähnchenbrustfilet in cremiger Curry-Kokosmilchsauce (11,90) oder „Viet Dau Phong“, knuspriges Entenfleisch mit Chili-Kokosmilch-Erdnusssauce mit Duftreis und allerlei Gemüse (12,90). Viel getan wird für Vegetarier: „Tofu schmeckt eigentlich langweilig“, sagt Bui. „Buddhistische Mönche dürfen weder Fleisch noch Fisch essen, deswegen gibt es in Asien viel raffiniert zubereiteten Ersatz.“ Hierzulande schwer erhältliches Sojafleisch etwa, das wie Huhn schmeckt und im „Dudu“ auch so zubereitet wird, als Saté- Spieß-Gericht mit Reisbandnudeln etwa (11,90 Euro). „Den Umbau haben wir in zehn Tagen geschafft – und die Gäste freuen sich, dass wir wieder da sind und sind vom neuen „Dudu“ begeistert. Das ist ein tolles Gefühl“, sagt Phuong Thuy Bui.
Infos zum Lokal
Augsburger Straße 1, Mo. bis Sa. 11 – 14.30 Uhr u. 18 – 23 Uhr, So. 17 – 22 Uhr, dud-restaurant. de, Telefon 1228680
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