Fehlt bloß noch ein See
Selbst an den großen Agaven sind die Leute erstmal strammen Schrittes vorbeimarschiert. „Wir haben das Café La Vida – das Leben – genannt, weil hier immer so eine tote Ecke war“, sagt Birgit Nöckel. Sie ist die Geschäftsführerin des kleinen portugiesisch-spanischen Cafés in einem etwas versteckten Winkel des Asamhofs. Früher war hier eine echte Boazn, Nöckels Zielpublikum verschwendete keinen zweiten Blick ins Eck. Das änderte sich, als die Terrasse eröffnete. Bunte Deckchen überall verteilt, Liegestühle, Windlichter in den Bäumen und ein kleines Holzschiff mittendrin.
Tagsüber sind Hortensien der Farbtupfer, abends leuchten die Pflanzenkübel. „Hier fehlt eigentlich nur noch ein See zur perfekten Entspannung“, sagt Nöckel. Fürs Abschalten in der Mittagspause oder nach dem Shoppen geht es allemal, erst recht mit einem Sprizz (5,50 Euro) und Tapas dazu. Seit nicht ganz einem Jahr läuft das Leben hier so. Das Lokal an sich ist klein, Gesellschaften mit 30, 40 Gästen finden Platz.
Gemütlich eingerichtet haben Birgit Nöckel und der Inhaber, Francisco Amaral, das La Vida: Die dunklen Tische stehen schräg, so dass die Gäste nicht das Gefühl haben, der Nachbartisch höre mit. Die Wände sind fröhlich gestrichen, orange, rot, Regale bergen edle Portweinflaschen, an der Bar sind kalte Tapas in der Vitrine ausgestellt, auch Süßes wie die Pasteis de Nata (1,90) oder die spanischen Mandelschnitten (3,30).
Was es sonst so gibt, steht mit Kreide an die Tafel geschrieben: Fisch- und Fleischgerichte wie Lachs auf Gemüse in Proseccosauce (12,50) oder geschmortes Kaninchen auf Reis (14,50), Pasta – „ die Rigatoni Andalucia mit Chorizo, Kapern und Paprika gehen richtig gut“, sagt Nöckel (8,90). Und die Tapas natürlich, kalt wie warm, wie Manchego-Käse, Datteln im Speckmantel (4,50) oder Gambas in Knoblauchmajonnaise (6,90). Der Mittagstisch für 6,90 Euro wechselt täglich.
Dazu passen natürlich Weine aus der Region, auch die Kaffeeröstung ist eine portugiesische. Der Chef, Francisco Amaral, ist Portugiese und betreibt seit Jahren im Asamhof das La Bricelta, ein portugiesisches Restaurant.
Bis 23 Uhr sitzen die Gäste auf der Terrasse, drinnen ist gegen ein Uhr Schluss. „Wir haben natürlich einen Mojito da, aber eine Cocktailbar sind wir nicht“, sagt Nöckel. „da gibt es genug gute hier ums Eck.“
Das La Vida soll einfach ein netter, gemütlicher Laden sein. „Kleine Läden müssen immer etwas Heimeliges haben“, sagt Birgit Nöckel. „Und so bediene ich auch – als wenn ein paar Freunde zum Essen kommen.“
Kreuzstraße 3a, Mo. bis Sa. 11 – 24 Uhr, Tel.: 44 70 209
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