Ess-Klasse im Restaurant Mona am Gasteig
Von Monaco bis Napoli, das ist das namensgebende Motto des Restaurants Mona am Gasteig – es beschreibt die kulinarische Bandbreite der Küche. In ebendieser Küche gibt es ein paar neue Gesichter.
Küchenchef Tobias Borean etwa, der zuletzt im Brauereigasthof Aying tätig war, und Souschef Yusuf Kilic. Ein Gesicht hat besonders große Kulleraugen: Sie gehören zu Bella, die mit Gerichten unter Tellerglocken stoisch von der Küche des Mona rüber in die Bar zockelt. Bella hat nach der Schließung des anderen Münchner Hilton Hotels hier im Mona ein neues Zuhause gefunden und verbindet die Bar Juliet Rose mit dem Mona, denn beide stehen zwar für sich, gehören aber auch zum kulinarischen Angebot des Hotels.
Bella ist ein Roboter, etwas mehr als hüfthoch und eine Mischung aus Servierwagen und niedlichem R2D2, und mit Burgern und Cesars Salads beladen gleitet sie umher, denn auch in der Bar nebenan kommt mal der Hunger auf.
Fermentierte Finesse und sommerlicher Genuss
Im Restaurant spielen ohnehin mehr kunstvoll hergerichtete Teller die Hauptrolle. Oftmals mit einem fermentierten Twist – in den Hängeregalen über der schwarz gekachelten, offenen Küche fermentieren in großen Gläsern bunte Inhalte. Lila etwa gerade ein eingelegter Senf, gelb leuchten Zitronen. Der großzügige, hohe Gastraum ist mit Vorhängen klug in verschiedene Bereiche unterteilt.
Bei schönem Wetter speisen die Gäste aber auch draußen auf der Terrasse, die mit üppiger Bepflanzung abgeschirmt ist vom Straßengeschehen. Ein schöner Ort zum Verweilen an warmen Tagen.
Das trifft sich gut, denn im Juli ist die Gourmet-Aktion der Abendzeitung, die Ess-Klasse, zu Gast im Restaurant Mona. Vier Wochen lang gibt es ab diesem Montag dann fünf Gänge mit Aperitif und Weinbegleitung zum Vorzugspreis von nur 79 Euro. Die neuen Küchenchefs zeigen, was sie drauf haben – ein wunderschönes Sommermenü haben Borean und Kilic kreiert. Wir wünschen einen guten Appetit!
Aperitif: Passionsfrucht-Bellini
Auf Basis eines Prosecco Spumante aus der Provinz Treviso entsteht mittels gefiltertem Maracuja-Pürrees dieser schlichte, schöne Sommer-Aperitif, der Lust macht auf das Menü.

Erster Gang: Zuppa Fredda
Eine gekühlte Essenz von der Spitzpaprika, karamellisierten Zwiebeln und sonnengereifter Tomate – das Gemüse wurde erst im Ofen zubereitet, um noch mehr Geschmack herauszukitzeln, nachher Gurkensaft und Minze dazugegeben, um sommerliche Frische in die Kaltschale zu bringen. Kirschen bringen fruchtigen Kick, gerösteter Cashew-Crumble sorgt für Textur. Auch im Glas wird es sommerlich, allein schon vom Namen her: Das Cuvée "Sommersee", Jahrgang 2024, benannt nach dem kleinen See, der sich einst direkt unter den Weinbergen in Rheinhessen befand und in dem die Großmutter der Winzerin Jana Hauck noch badete. Wohlig wie sonnenwarme Haut fühlt er sich an und bringt Aromen von Birnen und Aprikosen mit.

Zweiter Gang: Seesaibling
Der Seesaibling ist gebeizt mit Zitrusfrucht und Safran, dann mit Algen ummantelt und kurz bei 45 Grad in den Ofen geschoben. Heraus kommt eine Art „Mona-Sashimi“ in der Algenrolle, asiatisch angehaucht und doch sehr bayerisch - vor allem aber ein butterweicher, besonderer Genuss. Dazu ein Sößchen aus Sauerrahm, abgeschmeckt mit Buttermilch, Sahne und Rucola-Öl, außerdem bittersüße Pomelo, Rucola, und ein fermentiertes Radieschen. Wie dafür gemacht ist der herrlich geschliffene Verdicchio di Castelli di Jesi aus den Marken, Jahrgang 2024, mit leichter Meeresbrise in der Nase, einem Hauch Lychee und Steinobst am Gaumen und langem Ausklang.

Dritter Gang: Ossobucco-Raviolo
Farblich so schön, dass es fast schade ist, den Gang überhaupt anzurühren – aber wer es nicht tut, verpasst etwas. Und was ist schon für die Ewigkeit? Also ran an den Raviolo, der gebettet ist auf einen Schaum der "Blauen Schweden" - welche lila Kartoffeln sind, die visuell und geschmacklich viel hermachen. Gefüllt ist der große Raviolo mit Ossobucco, dem traditionellen italienischen Kalbshaxn-Schmorgericht, das hier ganz raffiniert mit einem Hauch von Schärfe noch einmal auf ein neues Level gekitzelt wird. Die sattgrünen Kleckse um die blauen Schweden stammen von der Gremolata, der lombardischen Kräutermischung aus Petersilie, Zitronenschale und Knoblauch, garniert ist das Gericht noch mit zartem Lauch. Im Glas wird es nun rosa, oder besser gesagt, fast pink: Der Pinot Noir & Merlot Rosé "Aus einem Guss", Jahrgang 2024, von Lukas Kesselring, bringt den Duft von Walderdbeeren und Johannisbeeren hinzu, und schöne, üppige Frucht-Aromen.

Vierter Gang: Papada vom Schwein
Ein butterzartes Kinnstück, ein Schnitt, wie er vor allem – hier ein kleiner Exkurs zu weiterer südeuropäischer Kulinarik – in Spanien beliebt ist wegen seiner Weichheit und Saftigkeit, die von der Fettmarmorierung herrührt. Über Nacht ist das Fleisch sousvide gezogen, vorher haben die Köche es einmal in den Ofen geschoben. Auf dem Teller gesellt es sich zu einer Creme vom gerösteten Blumenkohl, Mandelsplitter bringen Biss hinzu und etwas Birne im dunklen Jus sorgt für eine ganz feine Süße. Am Südufer des Gardasees wächst die seltene Rebsorte Gropello – sie verleiht der seidigen Cuvée "Feliser" Riviera del Garda Classico, Jahrgang 2023, eine leichte Herbe und eine feine Himbeernote, während der Marzemino Brombeer- und Feilchennoten einfädelt.

Fünfter Gang: Passionsfrucht-Tiramisu
Mit diesem fruchtigen Tiramisu schließt sich der Kreis hin zum Aperitif; zusätzlich zur Passionsfrucht sorgt auch ein Sorbet aus sonnengereiften Mandarinen für Frucht und Frische. Die 2023-Spätlese aus dem Hause Tschida vom Neusiedlersee passt perfekt, vor allem zur Maracuja.
Restaurant Mona am Gasteig, Rosenheimer Straße 15, Reservierung mit dem Stichwort "Ess-Klasse" unter 089-44 24 95 00 oder hier.
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