Die Meyhane am Regerplatz
München - Die Macher vom „Dilan“ haben ihr türkisches Restaurant in Giesing wiedereröffnet – für alle,
die Lust auf Meze und Raki haben oder wissen wollen, was das ist: Probieren ist nicht teuer.
Uns haben viele Leute nach dem alten Dilan gefragt“, sagt Mustafa Özen. Vor vier Jahren schloss das Lokal in Schwabing, die Familie Özen konzentrierte sich auf die Gastronomie im Deutschen Theater. „Aber wir haben gemerkt, dass der Bedarf nach einem guten türkischen Lokal da ist“, sagt der Wirt.
Am Regerplatz, zwischen Giesing, Au und Haidhausen residiert nun das neue „Dilan“. Einen regen Pächterwechsel hat der Laden hinter sich, von jugoslawisch bis bayerisch. „Ich kann das Lokal wachküssen“, sagte Mustafa Özen zum Besitzer. „Ich hatte den Laden gesehen und mich verliebt.“ Die dunkle Holzvertäfelung ist jetzt weiß lackiert, die Wände sind rot gestrichen. Goldene Halbmondlampen, in Italien angefertigt, geben sanftes Licht. „Wichtig ist, dem Raum einen Geist zu geben, damit er gemütlich wird“, sagt der Chef, „heute sind viele Läden so durchgestylt – emotionslos.“ Das Dilan will nicht emotionslos sein, im Gegenteil.
Wie eine Meyhane ist das Dilan aufgezogen: Ein Lokal, in dem Raki und Wein getrunken wird, dazu Meze für alle auf den Tisch kommen und vielleicht ein, zwei Grillgerichte. „Wir wollen Leute ansprechen, die in Istanbul oder Izmir im Urlaub waren und solche Kneipen kennen. Und Leute meiner Generation, die hier aufgewachsen sind und das von früher kennen“, sagt Mustafa Özen. „Aber Klischees bedienen wir nicht“, sagt der Wirt, „vielleicht nehmen wir Schweinefleisch auf die Karte, wir essen das ja auch. Wir wollen Grenzen abschaffen.“
Die Preise sind geeignet, Neugierige anzulocken: Das teuerste Hauptgericht, Lammkotelett vom Lavagrill mit Beilagen, kostet 12,50 Euro. Aber allein an Meze, den türkischen Vorspeisen, kann man sich satt essen: Traditionell bestellt man ein paar der kleinen Tellerchen für alle, jeder nimmt sich. Feta, Kichererbsenmousse mit Sesampastete oder Kartoffel-Mandelbällchen, aber auch Lammhirn oder Kalbszunge finden sich auf der Karte (Meze 2,90 bis 4,90). Unter den Hauptgerichten gibt es neben Grillklassikern auch mit Käse gefüllte Calamari oder Hackfleischtaschen gefüllt mit Spinat und Champignons. Dazu 10 verschiedene Sorten Raki – und wer noch länger sitzen bleibt, den verführt vielleicht die Cocktailkarte an der Tafel.
„Zu uns kommen Alte wie Junge, viele Giesinger, viele Deutsche mit ihren türkischen Freunden“, sagt Mustafa Özen. „Das Schöne am Dilan ist: Hier kommen alle schnell ins Gespräch.“
Infos zum Lokal
Gebsattelstraße 15, Mo. bis Do. u. So. 17 – 1 Uhr, Fr./Sa. – 3 Uhr
Web: dilanmezebar.de
Tel.: 15 90 00 97
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