Bayerisches vom Sir

Etwas abseits der Laufkundschaft, in der Sternstraße, führt ein Wirtepaar ein kleines Bistro mit feiner Küche – das „Sir Tobi“
Laura Kaufmann |
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Das „Sir Tobi“ war früher mal ein Milchladen.
Sebastian Gabriel 2 Das „Sir Tobi“ war früher mal ein Milchladen.
Jetzt ist hier das bayerische Bistro der Wirte Claudia Zabel und Tobi Gschwendtner.
Sebastian Gabriel 2 Jetzt ist hier das bayerische Bistro der Wirte Claudia Zabel und Tobi Gschwendtner.

Vor kurzem war eine ältere Dame zu Gast im „Sir Tobi“. Sie erzählte den Wirten, Claudia Zabel und Tobias Gschwendtner, was das bayerische Bistro in der Sternstraße früher war: ein Milchladen. „Vor 40, 50 Jahren hat ihr das Geschäft gehört, da stand sie hier hinter der Theke“, sagt Claudia Zabel.

Bis der Laden ein bayerisches Bistro wurde, brachten hier noch Italiener und Libanesen ihre Speisen an den Mann. Zabel und Gschwendtner rissen vor einem Jahr alles raus, strichen neu, bauten Möbel und hängten Zeichnungen auf, Viktualienmarkt bis Monopteros von Petra Moll. Die Wirtsleute sind ein Paar, kennen gelernt haben sie sich im Hotel-Restaurant Freisinger Hof. Zabel machte dort ihre Lehre, Gschwendtner kochte.

Weil er an den Tischen zur Begrüßung eine leichte Verbeugung andeutete, hatte er bald den Spitznamen „Sir Tobi“ – und viele der alten Stammgäste kommen heute noch ins Bistro, um sich von ihrem Sir bekochen zu lassen. „Ich mag die gute bayerische Küche, bodenständig, aber nicht zu sehr – ein Schweinsbraten muss es nicht sein“, sagt Gschwendtner. Eher eine gebratene Schweinelende mit grünen Bohnen, Röstkartoffeln und Pfefferrahmsoße (9,90 Euro), in Rotwein geschmorte Ochsenbäckchen mit Blaukraut und Spätzle (11,10 Euro) oder ein gebratenes Filet vom Saibling mit Zuckererbsen-Karotten-Gemüse und Reis (14,30 Euro).

Für die bayerische Küche landen möglichst Produkte aus der Nähe in den Töpfen und Pfannen. Die Kartoffeln zum Beispiel sind aus Ismaning, dazu gibt’s Weißbier aus Titting – aus Tüten und Dosen wird nichts angerührt, nicht mal Soßen. „Was ich mache, mache ich ganz oder gar nicht“, sagt Gschwendtner. Damit sie schön saftig sind, wendet er jede Bratkartoffel einzeln in der Pfanne.

Mit seinen Kochkünsten hat er sich mittags einen Stammkundenkreis erarbeitet, beliebt ist dann das Menü für 9,90 Euro – aber weil das Bistro so klein ist, kann Gschwendtner auf alle Wünsche eingehen. Die Leute im kleinen „Sir Tobi“ grüßen sich. Wenn einer niemanden kennt, ändert sich das schnell.

„Abends könnt’s noch ein bisserl besser sein, Laufkundschaft kommt hier wenig vorbei“, sagt Zabel. Dabei schmeckt erst dann das Tittinger Weißbier zu den hausgemachten Spätzle richtig gut.


 Sternstraße 16, Mo. bis Mi. 11:30 - 15 Uhr, Do., Fr., So., 11:30 – 15 Uhr und 17:30 – 23Uhr, www.sirtobi-muenchen.de, Tel.: 32 49 48 25

 

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