Aperitif mit Terence Hill
Den Mann mit der Wuschelfrisur kennt man wahrscheinlich nur als Filmliebhaber: Diego Abatantuono heißt er und hat in den Achtziger Jahren in Blödelstreifen wie „Wild trieben es die alten Hunnen” oder „Carabinieri – ab in die Polizeischule” mitgespielt. Im Vincero steht man direkt auf seinem üppigen Haar, wenn man an der Bar etwas bestellt.
Das Vincero ist ein kleines Bistro mitten im Lehel, geeignet vor allem für die Büromenschen aus der Gegend, zum Mittagstisch oder abends zum After-Work-Imbiss – aber auch für Freunde der italienischen Schauspielkunst.
Neben Abatantuono schmücken noch Sophia Loren, Sandra Mondaini, Terence Hill und viele andere das Vincero. Die Bilder hängen nicht an der Wand, sondern sind in den Estrich eingelassen. „Etwas an die Wand nageln, das kann ja jeder”, sagt Eros Marrone, einer der beiden Betreiber.
Marrone (35) hat das Vincero gemeinsam mit Vincenzo Valente (31) aufgemacht, einem guten Freund von ihm. Die beiden sind schon länger in der Münchner Gastronomie heimisch. Kennengelernt haben sie sich in der Bar Centrale. Mittlerweile hat jeder der beiden eine eigene Bar, Valente das L’Aperitivo in der Westenriederstraße, Marrone die Bar Roma im Tal.
Die beiden Italiener haben lange gesucht, bis sie die geeigneten Räume für ihr „Vincero” gefunden hatten, benannt nach einer Mischung aus den Vornamen der beiden Wirte.
Für das Lokal im Erdgeschoss eines Eckhauses an der Christophstraße sprachen letztlich die 45 Außenplätze auf der Straßenterrasse. Durch eine Häuserflucht scheint im Sommer auch abends noch die Sonne herüber, bis sie westlich irgendwo hinter der Staatskanzlei untergeht.
Zu essen gibt es im Vincero allerlei Italienisches und noch bisschen etwas darüber hinaus. Die Pizzen kosten zwischen 4,50 und 11,50 Euro, auf der Mittagskarte stehen wechselnde Nudelgerichte, etwa mit Curry und Hühnchen (5,90 Euro), Garnelen (6,90 Euro) oder Steinpilzen (7,50 Euro), und zwischen 17 und 19 Uhr ist ein Aperitivo Italiano aufgebaut. Zu den Cocktails (5,50 bis 7,50 Euro) gibt es dann Oliven, Bruschetta und anderes Fingerfood.
In die Haare werden sie sich wegen ihres neuen Ladens nicht kriegen, da sind sich Marrone und Valente sicher. „Zwischen uns herrscht tausend Prozent Vertrauen”, sagt Marrone, „wir sind wie Brüder.” Und wenn es mal doch krachen sollte: Das Bild von Terence Hill wirkt bestimmt versöhnend, den finden nämlich beide gut.
Christophstraße 7a, täglich, 8-22 Uhr, www.vincero.info, Tel. 20042507
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