Serie

Escort-Lady gibt Einblick: Darum verheimlichen so viele Frauen in München die Tätigkeit

Die Angst vor Anfeindungen und Ausgrenzung ist groß. Im fünften Teil der AZ-Serie "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München" spricht Fabienne über ein einsames Business als weibliche Begleitung.
Autorenprofilbild Steffen Trunk
Steffen Trunk
|
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
7  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
"Ich habe keine wahren Freunde", sagt die Münchner Escort-Lady Fabienne (Symbolbild)
"Ich habe keine wahren Freunde", sagt die Münchner Escort-Lady Fabienne (Symbolbild) © imago/Zoonar

Sie spricht mit der AZ, sofern ihre wahre Identität geheim bleibt. Zu groß sind die Ängste und Sorgen von Escort-Lady Fabienne. In unserer Gesellschaft sei "solch ein Job immer noch verpönt", erklärt sie der AZ.

Doch die 28-jährige Münchner Studentin will auch aufklären und gibt im fünften Teil der AZ-Serie "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München" einen weiteren ehrlichen Einblick in das Business.

In der AZ-Serie "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München" gibt eine Agentur-Inhaberin exklusive Einblicke in ihre Arbeit mit Frauen, die als Begleiterinnen von geldigen Männern in München gebucht werden können.
In der AZ-Serie "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München" gibt eine Agentur-Inhaberin exklusive Einblicke in ihre Arbeit mit Frauen, die als Begleiterinnen von geldigen Männern in München gebucht werden können. © imago

Geheimniskrämerei als Escort: Tätigkeit gesellschaftlich verpönt

"Mein Hauptjob ist es, diskret zu sein – für den Kunden und für mich", sagt Fabienne zur AZ. Doch die Verschwiegenheit hat weitere Gründe, wie die 28-Jährige erklärt. "Man muss aufpassen, sonst kann man große Enttäuschungen erleben.

Ein Job als Escort ist in der Gesellschaft leider noch immer verpönt, was sehr schade ist. Es gibt noch immer so viele Vorurteile, daher kann ich nicht mit Freundinnen darüber sprechen."

Fabienne kommt aus München, studiert Soziale Arbeit und arbeitet seit fast fünf Jahren als Escort
Fabienne kommt aus München, studiert Soziale Arbeit und arbeitet seit fast fünf Jahren als Escort © Royale Escort

Ehemalige Freundin outet Escort-Girl Fabienne in München

Einmal hat sich Fabienne einer scheinbar guten Freundin anvertraut. Ein Fehler. "Sie hat es überall rumerzählt. Am Ende musste ich meinen Namen und meine Bilder auf der Agentur-Webseite von 'Royale Escort' ändern."

Aus dieser negativen Erfahrung hat die 28-Jährige gelernt: "Ich habe an der Uni keinem etwas von meinem Job erzählt. Die Angst vor Anfeindungen beschäftigt mich", so die Studentin, die in München Soziale Arbeit studiert und seit fast fünf Jahren Männer begleitet – und beglückt.

Ausrede der Münchner Escort: "Ich bin eine reiche Tochter"

Noch nicht einmal ihre beste Freundin kennt Fabiennes wahre Einnahmequelle: "Keine einzige Freundin weiß Bescheid. Ich sage immer, ich sei eine Tochter aus einem reichen Elternhaus." Nachfragen kämen dann keine. "Es ist ein einsames Business. Ich habe keine wahren Freunde, daher ist das Verhältnis zu meiner Agentur-Chefin so wichtig. Sie ist sehr einfühlsam und immer für mich da", erklärt Fabienne im AZ-Gespräch. "Es erfordert Überwindung, ein dickes Fell, Mut und eine starke Persönlichkeit", sagt Agentur-Inhaberin Susanne H. der AZ.

Ihren Eltern hat sich die Studentin mittlerweile anvertraut. "Mein Vater war anfangs schockiert und hat monatelang nicht mit mir gesprochen. Meine Mutter reagierte eher locker. Sie hat schnell gemerkt, dass ich Spaß bei meinem Job habe, ich nicht gezwungen werde oder kriminell bin."

Während Liebes-Beziehung: Fabienne beendet Escort-Tätigkeit und ist Verkäuferin

Rund 15.000 Euro verdient die Münchner Studentin im Monat. Sie betont in der AZ: "Es ist ein legaler Job, ich mache das aus freien Stücken und bin als Selbstständige beim Finanzamt geführt." Fabienne war zwischenzeitlich aber auch als Verkäuferin in einem Modegeschäft tätig. "Damals war ich in einer Beziehung", erklärt sie.

Ihrem Exfreund hat sie schnell von der Escort-Tätigkeit erzählt. "Meine Dessousauswahl und die Spielzeugkiste sind riesig, das wäre schnell aufgefallen", lacht Fabienne. "Ich wollte es ihm nicht verheimlichen. Ein Mann soll mich so nehmen, wie ich bin." Doch schon nach wenigen Monaten endete die Beziehung – und die Münchnerin traf sich wieder mit geldigen Männern...

AZ-Serie "Escort-Report: Das lukrative Geschäft in München" 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
7 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Besserwisser111 am 28.08.2023 21:39 Uhr / Bewertung:

    Legal oder illegal, das ist etwas wovon sich schämen muss. Wer ein bisschen Selbstbewusstsein hat, würde nie sowas machen

  • Chris_1860 am 27.08.2023 22:44 Uhr / Bewertung:

    DwT und das Mucl ham wirklich zu jedem Thema wos zum Schmatzn, lustig.

  • Der wahre tscharlie am 27.08.2023 16:03 Uhr / Bewertung:

    Es ist ja nicht nur in München so, sondern weltweit. Überall können z.B. Geschäftsmänner Escort-Ladys buchen als Begleitung zu Dinners ect. Deshalb muß es nicht zwangsläufig zu sexuellen Handlungen kommen.
    Und natürlich geht es auch u.U. um Sex. Jeder Mensch möchte Sex haben und wer keine Partnerin hat, trifft sich vielleicht mit einer Escort-Lady. Also, was solls. Und dafür soll der Mann ruhig zahlen.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.