Englischer Garten München: Polizei jagt Krawallmacher mit Nachtsichtgeräten
München - Männer, die sich abends im Gebüsch herumtreiben und mit Nachtsichtgeräten heimlich Menschen beobachten. "Ich dachte, das sind Spanner", erzählt ein 22-jähriger Student der AZ. Tatsächlich handelt es sich um Polizisten, die die Partyszene am Monopteros im Auge haben.
Nicht alle, die es momentan in den Englischen Garten zieht, wollen gemütlich feiern, ein Glas Wein trinken und einen lauen Sommerabend mit Freunden genießen. Die Krawallo-Szene, die im April im Park für jede Menge Ärger gesorgt hatte, scheint wieder aktiv. "Wir haben einige Personen angetroffen, die es offenbar darauf anlegen, Streit anzuzetteln", sagt Polizeisprecher Peter Werthmann, "manche versuchen, im Durcheinander fremde Rucksäcke zu plündern." Einige junge Burschen, die bereits früher unangenehm aufgefallen sind, zeigen auffallend großes Interesse am Englischen Garten.
Polizei räumt Facebookparty im Englischen Garten
Zudem sind an der Uni die meisten Semesterprüfungen vorüber. Die Studenten haben wieder mehr Zeit und das wollen sie genießen. Über das Internet verabreden sie sich zu Partys. Auch an den Schulen sind die Zeugnisnoten längst geschrieben. Die Teenager feiern, manche auch mit hartem Alkohol. Den Schnaps holen sich viele am Kiosk oder im Supermarkt, ein Verstoß gegen Jugendschutzbestimmungen.
Englischer Garten: Etliche Polizeieinsätze im April
Seit zwei Wochen kontrolliert die Polizei deshalb wieder verstärkt im Englischen Garten. Beamte der Reiterstaffel sind auf Streife, weil die vom Sattel aus den besten Überblick haben. Neben uniformierten Kräften sind auch Beamte in Zivil im Einsatz. Sie behalten besonders die Brennpunkte im Auge, beispielsweise die Carl-Theodor- Wiese und den Bereich südlich des Monopteros bis zum Eisbach und rüber zum P1.
Im April kam es im Englischen Garten zu mehreren großen Einsätzen, weil Jugendliche Krawall gemacht hatten. Dabei wurden auch Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rotem Kreuz angepöbelt. (AZ-Kommentar: Krawalle im E-Garten - Mehr Hirn, bitte!)
Weil es im Park nachts viele unübersichtliche und dunkle Bereiche gibt, sind die Streifen jetzt auch mit Nachtsichtgeräten ausgestattet. Über Funk können sie verdächtige Beobachtungen an Kollegen melden, die sich dann die Situation aus der Nähe ansehen. Die Polizei hat auch für die kommenden Wochen verstärkte Kontrollen angekündigt.