Ende einer Münchner Institution: Aus für das Streetlife Festival!

Der Green City e.V. will sich künftig stärker auf die nachhaltige Gestaltung der Quartiere konzentrieren. Das Aus des Streetlife-Festivals gab der Veranstalter am Donnerstag bekannt.
Hüseyin Ince
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Das Streetlife Festival wird es in Zukunft nicht mehr geben. (Archivbild)
Das Streetlife Festival wird es in Zukunft nicht mehr geben. (Archivbild) © Lukas Barth

München - Nach 20 Jahren und 40 Festen möchte Green City das Streetlife-Festival nicht mehr veranstalten. Das gab der Verein auf seiner Homepage bekannt. Das Sommer-Streetlife Ende Mai fällt somit aus, Corso Leopold nicht, wird aber nur in halber Größe gefeiert.

Finanzielle Gründe habe das nicht, versichert Green-City-Geschäftsführer Martin Glöckner. Einige Beobachter hatten das gemutmaßt, weil die Schwester-Organisation Green City AG gerade ein Insolvenzverfahren durchläuft. Etwa 180.000 Euro streckte Green City e.V. bei jedem Streetlife laut Glöckner vor.

Grund sei vielmehr, so Glöckner, dass die Pandemie-Pause von zwei Jahren "dem Verein eine interessante Denkpause verschafft hat". Das Ergebnis sei gewesen, dass man sich erneuern und Streetlife aufgeben wolle. Denn: "Ich glaube, nach 20 Jahren Streetlife hat uns jeder verstanden, dass man nämlich problemlos eine so große Straße für ein Wochenende mit Leben füllen und die Autos verbannen kann", sagt Glöckner. Das sei schließlich die damals verwegene, ursprüngliche Idee gewesen.

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Ein weiterer, nicht unwichtiger Grund für die Aufgabe von Streetlife sei, dass der Verein mehrfach versucht habe, das Festival auf 100 Prozent Bio umzustellen. "Wir scheiterten schon am Bier. Wir hatten Gespräche mit der Bio-Brauerei Lammsbräu. Die Antwort: Bier für 300.000 Menschen an einem Wochenende? Unmöglich!", sagt Glöckner.

Streetlife-Veranstalter: Klimakrise setzt München unter Druck

Wie es mit Streetlife weitergeht, ist zwar unklar. Aber Glöckner klingt optimistisch. "Ich glaube, dass es im September wieder stattfindet, aber eben nicht mit uns", sagt Glöckner. Ehemalige Mitarbeitende seien bereits in Gesprächen mit Sponsoren und Standbetreibern.

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Das Referat für Umwelt und Klima – traditionell Mitveranstalter von Streetlife – hält sich bedeckt. Man wolle sich dazu in den kommenden Wochen bald äußern, heißt es dort. Das Gesamtbild – so wirkt es von außen – deutet insgesamt darauf hin, dass es Ende August, Anfang September auch heuer wieder ein Streetlife-Festival geben wird.

Doch was macht nun Green City aus den frei gewordenen Kräften? "Wir kümmern uns um die nachhaltige Begrünung und Verkehrsberuhigung der Stadtviertel", sagt Glöckner. Um den Klimawandel erträglich zu machen, stehe man da vor großen Herausforderungen in München. 

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21 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Plato's Retreat am 22.04.2022 08:50 Uhr / Bewertung:

    So ist es, @1Muenchner. Darum fördert die Stadt auch so gerne "Vereine", und keine AGs .. der pure Filz!

  • 1Muenchner am 21.04.2022 18:37 Uhr / Bewertung:

    Ich werde es nicht vermissen #gruenelobbypolitik

  • Plato's Retreat am 21.04.2022 17:47 Uhr / Bewertung:

    Diesen Filz bitte genau untersuchen! Danke!

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