Ein Zeichen für Toleranz

Die Friedenskette gerät mit 15 000 Teilnehmern zum großen Erfolg. Politiker und Polizei sind sich einig: Ab jetzt soll montags wieder mehr Ruhe einkehren – mit weniger Personaleinsatz.
Ralph Hub |
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15000 Münchner versammelten sich am Montagabend zur Lichterkette für den Frieden.
Daniel von Loeper 3 15000 Münchner versammelten sich am Montagabend zur Lichterkette für den Frieden.
15000 Münchner versammelten sich am Montagabend zur Lichterkette für den Frieden.
Daniel von Loeper 3 15000 Münchner versammelten sich am Montagabend zur Lichterkette für den Frieden.
15000 Münchner versammelten sich am Montagabend zur Lichterkette für den Frieden.
Daniel von Loeper 3 15000 Münchner versammelten sich am Montagabend zur Lichterkette für den Frieden.

München - Von einem „eindrucksvollen Zeichen“, das die Münchner mal wieder gesetzt hätten, sprach Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Tag danach. 15 000 Menschen sind am Montag trotz Schneegestöbers und Kälte auf die Straße gegangen, um mit einer Lichterkette erneut Einigkeit bei der Ablehnung von Fremdenhass zu demonstrieren. „Es war ein stilles und gleichzeitig sehr berührendes Bild“, sagt der OB.

Josef Schmid, zweiter Bürgermeister: „Die von vielen tausend Menschen gebildete Lichterkette war ein weiteres, eindrucksvolles Zeichen für den liberalen Geist unserer Stadtgesellschaft. Es ist genau der richtige Weg, das Verbindende der Religionen herauszustellen, anstatt Vorurteile zu schüren. Ich ziehe meinen Hut vor den beiden Münchnerinnen, die das auf die Beine gestellt haben.“

Ganz ähnlich sieht das Sozialbürgermeisterin Christine Strobl. Sie freut vor allem, dass mit Gisela Jahn und Beatrix Jakubicka-Frühwald sich zwei Frauen um die Lichterkette gekümmert haben, die in München sonst nirgendwo organisiert sind, in keiner Partei und auch in keiner Bürgerinitiative. Das Zeichen kam mitten aus der Münchner Gesellschaft. „Und das ist etwas, was mit Sicherheit eine nachhaltige Wirkung entfalten wird“, so Strobl.
Ihrer Meinung nach läutet so ein eindrucksvolles Signal wie die Lichterkette aber auch das Ende der Bagida-Demos ein. „Ich denke, das wird sich jetzt relativ schnell erledigen“, sagt sie. Die Bagida-Aktivisten müssten einsehen, dass München einfach nicht der richtige Ort für ihren Hass sei.

Für den Rechtspopulisten Michael Stürzenberger hat die Demo ein juristisches Nachspiel. Stürzenberger, Chef der „Freiheit“ und als Islamgegner vielen Münchnern aus seinen lauten Auftritten in der City bekannt, schoss (nicht zum ersten Mal) übers Ziel hinaus. Stürzenberger hetzte erst gegen Muslime, außerdem - ganz im Nazi-Jargon - gegen „Volksverräter“ und „Lügenpresse“. Und schließlich auch gegen die Stadtspitze. CSU-Bürgermeister Josef Schmid nannte er einen „Islam-Arschkriecher“. Jetzt ermittelt die Polizei gegen Stürzenberger. Wieder mal.

Auch wenn die Temperaturen frostig sind, so schmilzt die Zahl der Bagida-Marschierer wie Butter in der Sonne. In der Spitze waren es am 12. Januar laut Polizei 1500 Teilnehmer. Seitdem ist die Zahl kontinuierlich geschrumpft. 850 waren es letzte Woche, letzten Montag nur mehr 350. Vorausgesetzt, der Trend setzt sich fort und Bagida halbiert sich jeden Montag, müsste der Spuk zum Faschingsendspurt vorüber sein. Nicht nur die Narren haben ab Aschermittwoch Pause...

 

 

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