Ein Donnerwetter für Klinik-Referent Lorenz
München - Das Millionen-Defizit in den städtischen Kliniken und das Gespenst der Insolvenz machen den Stadtrat schon lange nervös. Da knallte es gestern richtig. Der Stadtrat – bis auf die Grünen – ärgerte sich, dass der zuständige Referent Joachim Lorenz (Grüne) zwei mangelhafte Vorlagen zum Klinikum präsentiert hatte.
SPD-Fraktionschef Alexander Reissl warf Lorenz vor, „wochenlang nicht gearbeitet“ zu haben. CSU-Stadtrat Walter Zöller staunte: „Das war ja eine Hinrichtung.“
Auch CSU-Fraktionschef Josef Schmid befand: „Das ist Murks in Folge.“ Weder der Aufsichtsratsvorsitzende und Bürgermeister Hep Monatzeder noch Lorenz seien „in der Lage, das Thema Klinikum richtig zu behandeln und vor der Insolvenz zu bewahren“.
Ärger 1: Im Sommer war der Gesundheitsreferent aufgefordert worden, eine Machbarkeitsstudie erstellen zu lassen: Welche und wie viele städtische Kliniken braucht München? Nachdem alle auf ein Ergebnis warteten , wollte sich Lorenz gestern nur eine Machbarkeitsstudie für die Machbarkeitsstudie genehmigen lassen. „Das ist unverantwortlich“, so Schmid.
Ärger 2: Was wird aus dem Reinigungspersonal der fünf städtischen Kliniken? Dazu gab es nur eine minimale Auskunft. Selbst OB Ude kritisierte Lorenz: Nach der monatelangen Diskussion „kann man erwarten, dass das Referat eine detaillierte Vorlage macht“.
SPD und Grüne beschlossen gestern, den Putz- und Wäschedienst zum 30. Juni 2013 aufzulösen und die Arbeit an Private zu vergeben. Die 380 Mitarbeiter sollen von der Stadt übernommen werden. Das Klinikum könnte so im Jahr rund fünf Millionen Euro sparen.
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