Dramatische Lage in München: Kollaps in den Kinderkliniken
München - Die Lage in den Münchner Kinderkliniken ist dramatisch. Das schilderte Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek (SPD) am Donnerstag im Gesundheitsausschuss. Sie schätzt, dass etwa 25 bis 30 Prozent der Betten in der Pädiatrie, also der Kinderheilkunde, derzeit gesperrt sind. Der Grund: Pfleger fehlen.
München: Kollaps in den Kinderkliniken
Erschwerend komme hinzu, dass gerade viele Kinder unter Atemwegsinfektionen leiden. Vor allem das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) führt zu teilweise schweren Krankheitsverläufen bei Frühgeborenen, Säuglingen, Kleinkindern und Kindern mit Vorerkrankungen. Viele von ihnen müssen auf eine Intensivstation.
Um dort genug Kapazitäten zu schaffen, würden die Normalstationen um zwei bis vier Patienten überbelegt, sagt Zurek. Trotzdem reicht es oft nicht, um alle Kinder in München zu behandeln. "Es werden durchaus Kinder in entfernte Krankenhäuser verlegt." Diese können über 100 Kilometer entfernt sein.
Kliniken in engem Austausch
Zurek schildert, dass die Kliniken miteinander in Kontakt stehen und austauschen, damit jeder Patient versorgt wird. Auch Linken-Chef Stefan Jagel, der die Auskünfte über die Kinderkliniken eingefordert hatte, ist davon überzeugt, dass Ärzte und Pflegekräfte alles tun, um die erkrankten Kinder bestmöglich zu behandeln.
Einfach Pflegekräfte von einer Erwachsenenstation umzuschichten, klappt laut Zurek jedenfalls nicht. Dort sei der Personalmangel schließlich ebenso groß. Und noch dazu brauchen Pflegekräfte, die in Kinderkliniken arbeiten, spezielle Fähigkeiten, die sich nicht so schnell erlernen ließen.
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