Django Asül: "Ude ist kein SPDler in dem Sinn"

Django Asül ist mit seinem Maibock-Anstich erst nach den Starkbier-Anstichen dran. Aber er bereitet sich schon vor
von  Laura Kaufmann

Das letzte Wort in Sachen „starke Worte zum starken Bier“ hat Django Asül beim Maibock-Anstich im Hofbräuhaus. Seit 2008 ist er dort der Festredner, nach einer nur ein Jahr währenden Nockherberg-Visite als „Bruder Barnabas“. Seit einem guten Jahr hat der vormals türkische Kabarettist einen deutschen Pass.

Django Asül über... ... die deutsche Staatsbürgerschaft

Das ist ja im Prinzip die Krönung eines Lebenslaufs. Deswegen habe ich ja auch den optimalen Zeitpunkt abgepasst. Das erste Drittel des Lebens ist vorbei, da kann mal was Neues kommen. Außerdem hab’ ich doch nach wie vor mehr Einblick in beide Welten als andere. Ein kreativer Mensch zeichnet sich dadurch aus, dass er das, was er erlebt, auch verarbeitet. Und da ich ständig was erlebe, wird mir da nicht Angst und Bange.

... seine Vorbereitungen zum Maibock-Anstich

Ich sammle da mal munter drauf los. In erster Linie geht's mir mal um Bayern, also was passiert mit der CSU, was passiert mit der bayerischen SPD und was sagen die bayerischen Grünen dazu. Dann fließen natürlich auch immer diverse Großtaten von CSU-Bundesministern mit ein. Und wenn ich mich dann an die eigentliche Arbeit mache, kristallisiert sich ziemlich schnell heraus, was jetzt da so rein passt und was nicht. Der Ordner ist jetzt schon dick. Die Rede dauert in etwa eine halbe Stunde. Wenn man sich da ein bisschen mit den Themen auseinandersetzen will, ist klar, dass man auch nicht zu viele nehmen kann. Das entscheide ich irgendwann aus dem Bauch heraus.

... die Wahlen

Die CSU hat ja aufgrund dessen, dass sie schon die absolute Mehrheit in den Umfragen hat, selbst noch einmal beschlossen, Spannung in den Wahlkampf zu bringen durch spezielle Thesen und Aktionen. Der Gedanke „Was lass’ ich weg“ bereitet mir jetzt schon Kopfzerbrechen. Es kann sein, dass auch Brüderle noch thematisiert wird. Der Fall zeigt, dass in Rainer Brüderle scheinbar so ein ureigener Wunsch steckt, Bayer zu sein, dass er das bei solchen Gelegenheiten eruptiv dann aus sich heraus lässt. Interessant ist es aber eher für mich, wie die bayerischen Reaktionen darauf ausgefallen sind.

...die bayerischen Ministerpräsidenten-Kandidaten

Der Christian ist ja dafür bekannt, dass er großen Humor hat. Er ist eh kein SPDler in dem Sinn. Gerade deshalb hat ihn die SPD auch aufgestellt in Bayern, weil sie wissen, mit einem normalen SPDler, da können wir gleich einpacken. Sowohl Ude als auch Horst Seehofer liefern mir viel Stoff. Da sind beide gut dabei!

... sich und die Politik

Ich darf jetzt wählen. Aber nachdem ich in meiner Arbeit davon lebe, dass ich ein neutraler Beobachter bin, wär’s ja ein verheerendes Signal, wenn ich da sage, ich wähl’ jetzt auch noch. Ich selbst bin mit meiner Rolle als Beobachter aus der Halbdistanz vollauf zufrieden. Mich wie Leslie Mandoki für den Landtag zu bewerben, ziehe ich nicht in Erwägung – mich freut’s, wenn er sagt, ich hab’ jetzt so lange in meinem Leben gearbeitet, jetzt will ich die restliche Zeit lieber mit Reden verbringen. Dann ist das legitim.

 

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