Dieser Bordell-Laster ärgert das Rathaus

Der Leierkasten wirbt mit nackten Tatsachen. Nun sollen rein zu Reklamezwecke abgestellte Fahrzeuge verboten werden.
Florian Zick |
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„Ein nicht akzeptables Ärgernis“: der Leierkasten-Transporter in der Erhardtstraße.
SPD-Fraktion „Ein nicht akzeptables Ärgernis“: der Leierkasten-Transporter in der Erhardtstraße.

Isarvorstadt - Auf seiner Webseite wirbt der Leierkasten mit einem großen Kundenparkplatz hinter dem Haus. Die eigenen Firmenautos stellt das Bordell allerdings lieber woanders ab – nämlich logischerweise dort, wo möglichst viele Leute die aufgedruckte Werbung sehen können.

Für Aufregung sorgt aktuell ein Transporter vom Leierkasten, der vor dem Europäischen Patentamt in der Erhardtstraße geparkt ist. Auf der Ladefläche die großformatige Visitenkarte des Bordells: Adresse, Telefonnummer – und ein paar ziemlich nackte Frauen.

„Geschmacklos und ein nicht akzeptables Ärgernis“ nennt Stadträtin Bettina Messinger (SPD) den bedruckten Lieferwagen. Und das nicht nur, weil der Leierkasten den Anwohnern damit einen Parkplatz wegnimmt. Wenn Frauen zu käuflichen Objekten degradiert würden, und das auch noch auf öffentlichem Grund, findet Messinger, dann gehöre das schlichtweg verboten.

Gemeinsam mit den Grünen hat die Rathaus-SPD deshalb nun den Antrag gestellt, das Abstellen von Autos zu Werbezwecken zu untersagen, vor allem dann, wenn die Werbung sexistisch ist.

„Ein solcher Missbrauch einer gewerblichen Parklizenz kann nicht einfach hingenommen werden“, sagt Messinger. Die CSU-Fraktion hat gestern umgehend ihre Unterstützung zugesagt. Sollte es rechtliche Möglichkeiten geben, die unsägliche Werbe-Parkerei zu unterbinden, sagte Stadtrat Alexander Dietrich, so müsse dieser Spielraum voll ausgeschöpft werden.

Fraglich allerdings, ob dem Bordell-Laster so schnell beizukommen ist – der hat offenbar eine Sondergenehmigung zum Parken auf Anwohnerparkplätzen. Ob den Behörden bekannt war, was für einem Fahrzeug sie da die Parklizenz erteilen, ließ sich gestern nicht klären. Das KVR kündigte allerdings an, den Fall noch einmal prüfen zu wollen.

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